Strategien bei Panikattacken?

Welche Strategien helfen euch, wenn ihr eine Panikattacke anrollen fühlt?
Versucht ihr sie zu unterdrücken oder lasst ihr es „geschehen“ damit es schneller vorbei ist?
Könnt ihr das in euren normalen Alltag irgendwie integrieren oder müsst ihr euch erstmal raus nehmen?

Ich habe aufgrund von PTBS Panikattacken. Das gGanze wird immer schlimmer. Ich warte seit Wochen auf einen Therapieplatz und bin langsam wirklich am Ende.
Schon morgens beim aufstehen spüre ich diesen Druck. Die Ohren rauschen, mein Hals ist wie zugeschnürt, der Puls rast. Ich kann kaum klar denken und möchte am liebsten schreien, weinen und weglaufen. Manchmal kann ich es irgendwie durch bewusste Atmung und Ablenkung in „der Schwebe“ halten, aber an manchen Tagen überrollt es mich. Dann sitze ich vor Überforderung und Verzweiflung heulend im Büro oder zuhause und bin danach komplett durchgeschwitzt, friere und möchte nur noch schlafen. Ich versuche meinen Alltag irgendwie hinzubekommen, aber es kostet so unheimlich viel Kraft, weil eigentlich kein Tag ohne diese Attacken vorüber geht.

Mir fehlen Strategien, wie ich damit umgehen kann. Ich weiß rational, dass keine Gefahr besteht und das die Symptome eine Reaktion auf das Adrenalin sind. Ich habe deswegen auch keine Todesangst (was viele ja haben), aber verhindern kann ich die Attacken trotzdem nicht. Es macht mich wahnsinnig, weil es so gegen jeden Verstand ist und ich es trotzdem nicht kontrollieren kann.

1

Hallo Liebe,

Ich versuche das Setting zu ändern. Die Situation verlassen.

Ansonsten hab ich aber z.b. Center shock dabei. Die mega sauren Kaugummi. Der Reiz unterbricht oft die Attacke. Storck Riesen gehen auch, durch die "anstrengung beim Kauen". Scharf geht bestimmt auch. Vertrage ich aber nicht gut.

Freunde wissen, dass sie mich einfach allen Blödsinn fragen müssen, so dass ich nachdenken muss ( was hast du als letztes eingekauft? Wo? Wann ? ... Was gab es zum Frühstück? Und gestern zu Abend? .... )

Einzig nachts fällt es mir schwer. Wenn ich in der Attacke wach werde. Dann kann ich leider auch nur liegen und versuche zu atmen. Habe jetzt Spotify und da gibt es geführte Atmungen. Das have ich gespeichert und werde es beim nächsten Mal probieren.

Lavendelduft hilft mir auch. Gibt es bei DM. Mache ich mir aufs Kopfkissen.
Ein ordentliches, kühles Schlafzimmer macht es mir auch leichter. Ich habe bei Wärme immer das Gefühl zu ersticken. Auch bei absoluter Dunkelheit, geschlossener Tür. ... sowas vermeide ich natürlich.

Alles Gute wünsche ich dir!

2

Danke für deine Tipps. Ich werde nachher direkt am Kiosk vorbei gehen und das ausprobieren.
Die Situation zu verlassen habe ich auch schon probiert, aber es fühlt sich für mich leider wie weglaufen an und erhöht den Druck eher noch. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich noch nicht ganz genau sagen kann, was konkret die Panik eigentlich auslöst. Es ist ein diffuses Gefühl, aber nichts auf das ich konkret den Finger legen kann. Mir fehlen aber auch viele Erinnerungen an den ursprünglichen Vorfall... Ich hoffe sehr, dass sich das in einer Therapie klärt.

3

Hallo

was du machen kannst, ist Meditation in deinen Alltag zu integrieren. Und auf jeden Fall Spaziergänge in der Natur.
Ich habe selbst eine Angst und Panikstörung und das erste was mir der Psychotherapeut empfahl und als Hausaufgaben mitgab, waren diese zwei Dinge.

Es gibt bei youtube unzählige 5 und 10 min Meditationen, such einfach mal.

Du kannst zusätzlich Mudras machen, z.bn. Uttarabodhi Mudra und Durga Mudra. Ganz einfache Übungen mit den Fingern, google einfach mal danach.
Die kannst Du überall machen und im Geist immer eine Affirmation dazu sprechen.
Ist aber genau wie Psychotherapie nichts, was von jetzt auf gleich hilft.

Wenn Du einen guten Heilpraktiker findest, der systemische Aufstellung, EMDR oder Körperarbeit anbietet, sind das auch tolle Dinge. Gerade EMDR hat ein riesiges Potenzial und hat mir sehr geholfen.
In der Regel bekommst Du bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie schneller einen Platz und die haben noch andere Ansätze. Ich kam bei einem Psychotherapeuten irgendwann nicht mehr weiter und die HP konnte mir mit EMDR und Körperarbeit viel schneller helfen und hat den letzten Rest meines Traumas auflösen können.

Noch immer habe ich ab und an eine Panikattacke oder leichte Ängste, aber damit kann ich gut und ohne Einschränkungen durchs Leben gehen.
Meine PA sind mein persönlicher Stressmesser. Habe ich viel Stress über längere Zeit und ignoriere das, zack, schleicht sich die Angst oder PA durch die Hintertüre bei mir ein.

ich habe vor Jahren Yoga für mich entdeckt, Hatha oder Yin Yoga, völlig egal, aber in der Zeit hat man nur Achtsamkeit auf seinen Körper und denkt nicht. Es baut Stress ab und ich schlafe danach immer wie ein Baby...

ich wünsche Dir gute Besserung, ich weiß wir furchtbar hilflos man sich dabei fühlt...


LG

Bearbeitet von doucefrance
4

Ich hatte das vor ein paar Jahren auch mal ganz extrem.
Mir hat geholfen mich zu bewegen und die Energie rauszulassen, denn während einer Panikattacke ist der Körper auf den Ernstfall eingestellt und das heißt entweder Kampf oder Flucht. Für beides Brauch man Energie die der Körper bereitstellt, merkt man ja auch dass man in dem Moment total angespannt und unter Strom ist.
Ich bin dann also immer ne Runde laufen gegangen oder hab bei schlechtem Wetter zu Hause Sport gemacht.
Zusätzlich hab ich mit Yoga angefangen und hab meinen Vitamin Speicher mit NEM wieder aufgefüllt (ich denke das war der Grund für die Panikattacken, denn schon nach 3 Wochen waren die komplett verschwunden)

5

Welche NEM hast du genommen?
Ich hatte vor ein paar Jahren auch eine Phase in der ich einige Panikattacken hatte. Damals lag es an der Schilddrüse und einem massiven Vitamin D und Eisen Mangel.
Diesmal ist bei mir die Ursache der PA das PTBS. Der Hinweis auf die NEM ist aber gut. Vielleicht kann ich damit zumindest ein bisschen unterstützen.

6

Da mich die Ärzte in diese Richtung nicht wirklich unterstützt haben, hab ich selbst mal etwas im Internet recherchiert und bin drauf gestoßen, dass ein Vitamin und Nährstoffmangel eben solche Symptome hervorrufen kann.
Ich hab mir ein Kombi Präparat geholt weil ich ja nicht wusste, an was es nun genau liegt.
Da waren drin: L-Tryptophan, die Vitamine B6, B12, Niacin und Magnesium.
Zusätzlich hab ich noch Vitamin D genommen.
Ein Versuch ist es wert denn gerade Vitamin D Mangel ist ja weit verbreitet.