Ein Leben ohne Freunde & Familie in der Nähe

Hallo ihr Lieben

Ich hoffe ich bin im richtigen Forum. Ich habe zwei kleine Töchter und einen sehr lieben Mann. Allerdings wohne ich nun seit ca 3,5 Jahren in einem anderen Land und meine Familie (Eltern + Geschwistern) wohnt ganze 500km weiter weg. Ich bin Hausfrau und mein Mann geht 100% schaffen, also bin ich natürlich bis der Abend kommt, immer alleine mit den Kindern. Ich leider aber sehr darunter, weil ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern habe und auch meine Schwestern vermisse ich sehr. Wir schreiben zwar täglich, aber es ist nicht mit einem Treffen vergleichbar. Freunde habe ich leider auch keine gefunden, weil einige einfach nicht wirklich Interesse haben, oder arbeiten gehen. Daher haben sie natürlich auch kaum Zeit sich mit mir zu treffen. Eine gute Freundin habe ich zwar kennengelernt, aber sie treffe ich eben auch nur alle 3-4 Monate mal gemeinsam mit ihren und meinen Kindern für 2-3 Stunden und das war’s. Die Familie meines Mannes ist da auch keine wirkliche Alternative, da sie auch alle 100% schaffen gehen, oder teilweise, aber eben auch ihre Angelegenheiten und Arbeit haben, sodass wir sie nur gemeinsam 1Mal im Monat an einem Samstagabend besuchen können. Und sonst bin ich tatsächlich immer alleine mit den Kindern und es macht mich so traurig. Gerade, weil meine älteste Tochter ihre Tante über alles liebt und es jedes Mal eine schmerzliche Verabschiedung gibt. Sie schreit, weint und klammert sich an ihrer Tante fest, wenn wir in den Zug steigen müssen und fragt auch daheim immer nach ihr.
Emotional bin ich irgendwie total erschöpft und umso älter ich werde, desto trauriger macht mich die Situation. Spontane Treffen sind unmöglich, genauso wie eine Geburtstagsfeier, Einschulung,…
Manchmal vergeht mir die Freude am Leben. Ich bin einfach so froh, dass ich zwei gesunde tolle Kinder haben, die mich dennoch so glücklich machen und auch mein Ehemann hilft mir sehr. Und genau aus dem Grund bin ich auch so traurig über meine Gefühle und gerade weil ich meine Mädels habe, will ich stark für beide sein. Aber langsam merke ich einfach, wie schlecht es mir dabei geht. Wir haben einen tollen Park in der Nähe und im Sommer sind wir täglich dort und dort sehe ich auch immer viele nette Menschen (meistens dieselben Gruppen), nur ich bin immer alleine dort. Sie sind auch immer viel älter als ich und haben nicht wirklich Interesse mich näher kennenzulernen. Smalltalk geht immer, aber mehr wird es nicht.
Geht es hier warm genauso? Ich hab schon Angst, dass ich depressiv werde, denn ich heule abends schon ab und zu, weil ich so traurig drüber bin. Ich hätte die Hilfe meiner Schwiegermutter so oft benötigt und hätte mich auch sehr gefreut Zeit mit ihr zu verbringen, aber auch sie sagte mir immer ab, weil sie keine Zeit hat. Letzten Sommer bin ich 1 Woche vor ET alleine mit meiner Tochter ins Schwimmbad, weil ich sonst niemanden hatte.

Vielen Dank fürs Lesen.
Ich wünsche euch eine gute Nacht.

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Liebe Wolke187,

ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst. Auch diese emotionale Erschöpfung kenne ich nur zu gut.
Mir geht es nämlich genauso und ich finde mich in deinem Beitrag wieder.
Ich bin vor 3,5 aus dem Ausland nach Deutschland gezogen. Habe meine Familie, meine Freunde, einen Job den ich sehr mochte und ein hübsches Häuschen zurückgelassen. Ich habe lange gezögert obwohl ich wusste dass ich den Rest meines Lebens mit meinem damaligen Freund (heute Ehemann) verbringen möchte.
Seit 1,5 Jahren haben wir ein Kind und ich bin in Elternzeit, vorher schon im Beschäftigungsverbot. Also seit über 2 Jahren daheim, mitten in der Corona Zeit.
Auch ich habe hier keine Freunde (bis auf eine Freundin aus dem Geburtsvorbereitungskurs, welche aber nun ihr 2tes Kind bekommen hat und natürlich weniger Zeit hat). Zudem sind wir nun zum dritten Mal umgezogen, es ist schwer momentan Kontake zu knüpfen.

Ich bin wie du den ganzen Tag mit dem Kind alleine daheim bis der Papa von der Arbeit kommt. Mir fällt regelrecht die Decke auf den Kopf. Gerade jetzt im Winter kämpfe ich mich durch die Tage. Ich fühle mich erschöpft, dauermüde und lustlos.
Auf dem Spielplatz quatsche ich auch immer gerne Leute an, aber wie du sagst, mehr als Smalltalk ist nicht.
Meine Familie vermisse ich natürlich auch, besonders wenn ich sehe dass diese sich zu Familienfeiern etc treffen und ich nicht dabei sein kann.

Tatsächlich ging es mir nach der Geburt meines Kindes nicht gut, ich habe mich regelrecht sozial isoliert gefühlt und bin fast durchgedreht daheim. Wir haben hier auch niemanden der Mal kurz 1-2 Stündchen auf unser Kind aufpasst, einfach dass ich kurz Zeit für mich hätte. Natürlich haben diese Umstände auch unsere Beziehung belastet.

In ein paar Wochen fahre ich zur Mutter Kind Kur. Ich hoffe sehr dass mir diese etwas hilft.

Du siehst du bist nicht alleine. Ich fühle mit dir und bin auch irgendwie froh dass ich damit nicht alleine bin. Wenn du magst kannst du mir ja per PN schreiben, vielleicht können wir uns etwas austauschen.

Ganz liebe Grüße

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Das tut mir auch sehr leid für dich. Sich so zu fühlen ist wirklich unschön und gerade für die Kleinen will man ja stark und froh sein. 😔

Ich finde es toll, dass du eine Mutter Kind Kur machst. An so etwas habe ich noch gar nicht gedacht. Wurde es problemlos bewilligt??

Ich bin auch froh nicht alleine mit diesem Problem zu sein. Ich würde mich freuen, wenn wir etwas plaudern können, vielleicht hilft das ja etwas.

Liebe Grüsse :)

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Ich kann dir irgendwie keine Nachrichten zusenden… ich versuche es später noch mal. Kannst du vielleicht mir mal schreiben?

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Ich bin zwar in kein anderes Land gezogen, aber auch weg von meiner Familie in die Stadt zu meinem Mann.
Fühle mich auch völlig isoliert, habe trotz vieler Baby/KleinkindKurse niemanden kennengelernt. Immer nur Smalltalk und nicht mehr. Hab auch oft das Gefühl die Leute sind so ausgelastet mit Kindern, Job und bestehenden Freundschaften das trotz Sympathie kein Interesse besteht.
Ist für zugezogene sehr schwierig irgendwie 😔
Ich habe also auch keinen Rat, aber wollte gerne sagen du bist nicht alleine und manchmal tut das alleine ja schon gut (denn wenn ich draußen bin sehe ich auch immer nur Gruppen/Freunde etc und fühle mich wie das Alien)

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Dann gehts dir genauso wie mir… 😔
Und was ist mit der Schwiegerfamilie? Gibt es vielleicht da jemanden? Mir tut es immer so leid zu lesen, dass es noch mehr Mamas gibt, die sich so einsam und fwhl am Platz fühlen.
Im Nachbildungskurs habe ich auch Kette Mamas kennengelernt, aber zu mehr reichte es nicht.

Da stimme ich dir zu! Mamas mit Jobs und eigenem Leben, sowie Freunde, haben nicht wirklich Interesse mich da noch irgendwo in den Kalender reinzuquetschen.

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Hi, ist es eventuell möglich dass ihr in die Nähe von deiner Familie zieht? Ist dein Mann da Jobmäßig "flexibel"? Ich habe auch mal "nur" 200km entfernt gelebt von meiner Heimat, habe in der Schweiz gearbeitet und bin aber nach 3 Jahren wieder zurück nach Deutschland gezogen weil ich dort nie richtig "angekommen" bin... Bin in den 3 Jahren immer am Wochenende in die Heimat gefahren und kann an 3 Händen abzählen, wie oft ich NICHT nach Hause bin übers Wochenende. Ich weiß genau wie du dich fühlst. Heimat ist Heimat und die kann man nicht ersetzen. Ich bewundere wirklich jeden, der das kann. Vielleicht findet ihr eine Lösung wenn dein Mann sieht wie schlecht es dir damit geht.

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Mein Mann ist sehr traurig über die Situation und würde mir zuliebe sogar in die Nähe meiner Familie ziehen, damit es uns allen besser geht.
Eigentlich war sogar geplant, dass meine Mutter hier einen neuen Job bekommt und zu uns in die Nähe zieht, was gegen Ende leider doch nicht klappte. 😔 sie ist schon 58 und hat es somit nicht mehr so einfach eine neue Stelle zu finden.

Du hast total recht. Heimat ist Heimat!
Ich finde es schön, dass du am Ende doch noch den richtigen Weg gewählt hast und wieder „nach Hause“ bist. :)
Vielleicht ziehen wir es doch in Erwägung wieder umzuziehen. Nur finanziell würde es uns hier schon besser gehen, aber so leben kann ich momentan auch nicht mehr.

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Hey
Wo kommt ihr denn alle her, die hier auch alleine sind? Vielleicht findet sich ja jemand zum Treffen?

Lg

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Sehr gute Idee!

Ich komme aus Bonn.

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Ich komme aus Braunschweig

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Puh, das klingt sehr traurig und das tut mir leid für dich. Wir sind vor vier Jahren knapp 200 km weit von unserem Heimatort weggezogen (innerhalb Deutschlands). Solange wir keine Kinder hatten, war es schwieriger Anschluss zu finden (ländliche Gegend). Als unser Sohn ein Baby war kannte ich nur ein paar Mütter aus dem Vorbereitungskurs und da hat sich nichts weiter ergeben. Dadurch hatte ich auch das Gefühl der Einsamkeit.
Später habe ich dann eine liebe Mama aus meiner Gegend über Momunity (kann ich nur empfehlen!) kennengelernt. Wir kennen uns seit zwei Jahren und sind Freundinnen geworden. Unsere Männer mögen sich auch und wir unternehmen auch als Familien was am Wochenende. Zur selben Zeit habe ich noch eine neue Freundin zufällig über mein Hobby gefunden.
Über die Kita habe ich dann noch zwei Mamas kennengelernt. Wir haben uns beim Abholen und auf dem Spielplatz gesehen und da unsere Kinder in der gleichen Gruppe sind, treffen wir uns öfter nachmittags. Vielleicht kannst du auch über Spielverabredungen andere Mütter kennenlernen.
Wir würden nirgends anders hinwollen, haben hier zwar keine familiäre Unterstützung, aber gute Freunde und etwas Abstand von den Großeltern ist manchmal auch ganz gut 😉

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Momunity kenn ich gar nicht… muss ich mir mal genauer anschauen! Vielen Dank. 😊

Das freut mich sehr für euch, dass ihr so tolle Menschen kennengelernt habt. Ist nur von Vorteil, wenn sich die Männer auch verstehen und da habt ihr bestimmt ganz witzige Abende erlebt.

Wie macht ihr es denn, wenn ihr mal Termine habt? Gerade weil die Grosseltern so weit weg wohnen?

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Ich bin noch bis März in Elternzeit und freue mich auf meine Arbeit.
So geht es wohl den meisten Frauen. Nur als Hausfrau werden die wenigsten glücklich.

Wie alt sind eure Kinder? Kannst du sie in die Betreuung geben? Rauskommen, mit Erwachsenen reden und mit den Kollegen Mittag Essen wird dir bestimmt gut tun. Vielleicht ergibt sich auch die ein oder andere Freundschaft/Bekanntschaft dadurch.

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Vielen Dank fürs Antworten. Meine Kinder sind 7 Monate & 3 Jahre alt.

Ich denke und hoffe, dass es bei mir auch dann etwas besser wird, wenn die Kleinen im Kindergarten sind und ich etwas arbeiten gehen kann. Der Kindergarten fängt hier erst ab 4 Jahren an und ausser Spielgruppen, gibt es keine weitere Möglichkeit sie abzugeben. Da ich ja momentan nicht arbeiten kann, wäre ein Kitaplatz viel zu teuer.

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Ich versteh dich total.
So fühle ich mich ab und an auch. Mein Mann arbeitet 60% auswerts ein Tag ist er in der Schule und sonst arbeitet er zu Hause auf dem Betrieb. Und auch wenn er auf dem Betrieb arbeitet die restlichen 3 Tage sehen wir Ihn nur beim Mittagessen und abends erst spät.
Ich kenne hier auch niemand. Keine Freunde etc. Trotz das meine Mama eigentlich nur etwas mehr als 1h von mir weg wohnt ist das mit dem Treffen garnicht leicht. Sie arbeitet auch voll und ich habe Pferde die kann ich nicht einfach so stehen lassen. Somit beschäftige ich mich halt viel mit den Kindern alleine damit sie das alles nicht so mitbekommen. Fühl dich hoffentlich etwas gedrückt.🤗