Mehr Ruhe und Respekt, weniger Streit...?

Hallo, ich würde mich freuen, wenn ich hier ein paar von Herzen gemeinte Ratschläge bekäme.
Ich habe drei Kinder (8,9,12). Mal gibt es gute Phasen, mal viel Disharmonie und Geschrei. Im Moment ist die Stimmung schlecht und ich bin bald mit meinen Nerven am Ende. Vor allem meine 12jährige und mein 8jähriger sind nicht leicht zu erziehen, da die Große nun mit pubertärem Teenieverhalten angefangen hat und der Kleine von der Persönlichkeit her auch wie sie eher aufbrausend ist und gerne bei Vielem "trotzt". Der Mittlere lässt immernoch am einfachsten mit sich reden, aber beide Jungs in Kombination können sich aus heiterem Himmel dermaßen streiten, dass sie aufeinander losgehen, so wie heute Morgen vor der Schule, und dann ist der Morgen mal wieder gelaufen.
Ich würde gerne mehr Ruhe in den Alltag bringen, aber es fällt mir so schwer, denn sie tun erstens einfach nicht, worum man sie bittet und zweitens eskaliert jede Situation im Moment so dermaßen in Streit und Gebrüll bis hin zu Beleidigungen des Kleinen gegenüber des Mittleren unter der Gürtellinie. Auszeiten, aufs Zimmer schicken etc...., Verständnis für die Gefühle zeigen, aber vehement derartige Ausdrückeoder Tritte gegen die Tür untersagen....alles schon probiert. Es scheint nichts nachhaltig zu helfen. In der Schule gibt es solche Probleme nicht, da fällt keins meiner Kinder negativ auf. Es ist immer nur zu Hause so.
Meine Große hatte gestern Abend, während ich versuchte, die Brüder bettfertig zu machen, einen pubnertären Anfall, weil ihr irgendetwas nicht passte, worum ich sie gebeten hatte: Gebrüll, Geschrei, Handgreiflichkeiten gegenüber dem Jüngsten, Beleidigungen, gebrüllte Sätze mir gegenüber wie "Geh sterben!", und als mir irgendwann die Tränen kamen (weil ich auch nur ein Mensch bin, auch wenn es nicht hätte passieren dürfen): "Stirb an deinen Depressionen!". Also bewusste Verletzungen bis ins Äußerste. Vor ein paar Jahren hätte sie sich spätestens am nächsten Morgen, aber eher noch am gleichen Abend, von sich aus entschuldigt. Diesmal ist das nicht einmal heute Morgen passiert., Ich weiß nicht, wie ich heute nach der Schule noch mit ihr umgehen soll. Außer jegliche Pläne und Verabredungen für das Wochenende zu streichen und ihr konkrete Aufgaben im Haushalt zu geben, als Konsequenz und zum Wiedergutmachen (Mama helfen) sowie ihre schulischen Pflichten (Hausaufgaben, Lernzeiten) zu kontrollieren, fällt mir nichts ein. Sie weiß ganz genau, dass ihr Verhalten völlig daneben war, daher ist es überflüssig, ein erklärendes Gespräch über ihr mal wieder völlig respektloses und verletzendes Verhalten zu beginnen. Ihre Halloween-Übernachtung hat sie erreicht, daher hält sie es jetzt offenbar nicht mehr für nötig, sich selbst zu kontrollieren und ihrer Familie (uns Eltern und den Geschwistern) mit Respekt zu begegnen.
Gestern Abend endete der Tag also mal wieder zum dritten Mal in Folge ohne abendliches Lesen oder Vorlesen, da die Streitigkeiten und Eskalationen, diesmal ausgehend von meiner Tochter, zu viel Zeit in Anspruch genommen hatten.
Die Brüder heute: mal wieder sagte ich rechtzeitig bevor der Bus kam, bescheid, dass sie frühstücken, Zähne putzen, sich anziehen sollten, ihre Sachen packen sollten. Während ich ihre Dosen machte. Mal wieder verplemperten sie Zeit und gerieten ganz am Ende in den letzten 5 Minuten in einen riesigen Stress, so dass es wieder zu Gebrüll (mir gegenüber und sich gegenseitig gegenüber) kam.
Wie kann ich mehr Ruhe in das Familienleben im Schulalltag bringen?
Noch bin ich in einer Elternzeit, aber wenn ich bald wieder anfange zu arbeiten, wird das eine Vollkatastrophe, dann klappt wirklich überhaupt nichts mehr. Hat jemand Erfahrung mit Kindern in ähnlichem Alter und mit ähnlichem Temperament?
Kann es sein, dass ich irgendetwas auf sie spiegle/übertrage? Dass ich selbst ruhiger und gelassender sein muss? Ich gebe zu, dass ich auch laut werde, wenn es so eskaliert :( .... Oder dass ich zu viel erwarte in dem Alter?
Wir versuchen, allen Kindern ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und sie gemäß ihrem Alter zu behandeln, niemanden zu benachteiligen. Wir geben uns wirklich Mühe! Auch mein Mann, der Vater, erzieht und macht gleichwertig mit, lässt sich aber eher nicht auf Machtspielchen ein und zieht sich dann gern zurück (z. B. in die Küche zum Spülen oder heute Morgen relativ früh zur Arbeit), wenn es "brennt".
Bitte nur nette Antworten, keine Vorwürfe.
Vielen lieben Dank

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Für mich liest es sich so, als wenn du viel zu nett wärst und die Kinder wissen, das da nicht viel Gegenwehr von dir kommt.

Dein ältestes Kind hat dir so einen miesen Spruch reingedrückt und ist offensichtlich damit durchgekommen. Sie hat offensichtlich deine Schwachstelle genau im Blick und den Triumph gönnst du ihr, anstatt da mal richtig auf den Tisch zu hauen. An das folgende Donnerwetter könnte sich meine Tochter für den Rest ihres Lebens erinnern, du dagegen sitzt handlungsunfähig da und wartest auf eine Entschuldigung. Damit öffnest du ihr gerade die Tür für viel heftigere Dinge. Lerne deine Grenzen zu setzen und durchzusetzen.

Grundsätzlich würde ich sagen, das ich den Alltag anders strukturieren würde, also dahingehend das die Kinder morgens nicht so viele Berührungspunkte haben. Vorher alle an den Tisch holen, außerhalb der Szenarien, und du gibst den neuen Takt vor. Keine Mitsprache oder Mitgestaltung der Kinder, denn die haben deutlich bewiesen, das sie dazu nicht in der Lage sind.

Aber, es kann sich nur was ändern, wenn du dich änderst....da führt kein Weg dran vorbei. Vielleicht ist auch der Zeitpunkt gekommen, das man eine Erziehungshilfe/-beratung dazu holt. Auch dein Mann muß mehr Präsens zeigen, der gehört für mich auch auf den Pott gesetzt.

Das das bei euch schon über Jahre so extrem eingerissen ist, kann ich mir nicht (oder nur sehr schwer) vorstellen, das man das alleine auf die Kette bekommt. Du hast da keine kleinen Kinder mehr vor dir, wenn du jetzt nicht aktiv wirst, dann spitzt sich alles nur noch mehr zu.

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Wieso müssen 8 und 9 Jährige bettfertig gemacht werden? Können sie das nicht selber? Du musst ihnen nicht alles regelrecht abnehmen, das bringt im späteren Leben nur Probleme mit sich.
Ich persönlich würde mit deiner Tochter momentan kein einziges Wort kommunizieren. Ich meine damit wirklich kein einziges Wort. Pubertät hin oder her, aber die Wörter, die sie fallen lässt, gehen absolut gar nicht! Da muss ihr auch in diesem Alter sehr klar bewusst werden, dass Wörter (schwer) verletzen können.
Vielleicht kannst du dich mal beim Jugendamt zwecks einer Familienhilfe informieren, die können auch mal ganz neutral bei euch mit reingucken und evtl mehr sehen, als hier nur das Geschriebene.

Bearbeitet von Hmnne
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Ehrlich, silent treatment für eine 12-Jährige?
Sowas gilt ja schon in erwachsenen Beziehungen völlig zu recht als toxisch und missbräuchlich.
Ein abhängiges Kind so zu behandeln, ist meiner Meinung nach nichts anderes als seelische Gewalt und-aus eigener Erfahrung- schlicht grausam.
Eltern sollten für ihre Kinder ein sicherer Hafen sein, aber wie können sie das, wenn sie schon wegen einer im Streit gesagten Gemeinheit so grausam strafen. Kinder, die so aufwachsen, werden bestimmt nicht zuerst ihre Eltern anrufen, wenn sie mal wirklich Mist gebaut haben.

Ich finde es deprimierend, wie viele Herzen dieser Beitrag bekommen hat, man sollte meinen, in Sachen gewaltfreie Erziehung wären wir schon deutlich weiter.

Liebe TE,
du liest dich deinen Kindern gegenüber liebevoll zugewandt, daher bin ich mir sicher, dass diese Art der Bestrafung für dich nicht in Frage kommt.
Falls es dir wirklich mal zu viel wird, wenn deine Tochter etwas so verletzendes sagt, kannst du das aber natürlichauch kommunizieren und dir ne Pause ausbitten.
"Tochter, ich liebe dich von Herzen, aber jetzt in diesem Moment bin ich so wütend, dass ich gerade nicht mehr mit dir reden möchte. In ner Stunde hab ich mich abgeregt, dann komm ich nochmal zu dir und wenn du magst, können wir ja mal versuchen, vernünftig zu reden."
Teenies hauen ja leider oft Dinge unter der Gürtellinie raus, da darf man auch mal wütend werden.

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Sorry, aber meinst du nicht, dass du etwas übertreibst?
Wegen einem Tag nichts reden, weil das Kind eskaliert, soll es direkt psychische Probleme davontragen?!
Ein Kind muss nicht immer verhätschelt werden.

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Mich würde mal interessieren, worum du deine Älteste gebeten hast, während du die Jungs bettfertig gemacht hast (Warum können die das nicht selber)?

Kommt sowas vielleicht häufiger vor? Den „Kleinen“ wird der Hintern gepudert (ins Bett bringen, vorlesen etc. eben wie bei kleinen Kindern) und deine Große soll dann dies oder das tun?

Vielleicht behandelst du deine Große schon etwas sehr groß und die Kleinen etwas sehr klein?

Übrigens finde ich Haushaltsaufgaben zu übertragen als Strafe völlig falsch. Jedes Kind kann altersentsprechend Aufgaben übernehmen (vielleicht Neigungsorientiert und wirklich alle drei) aber als Strafe? Dann haben die Kinder doch erst Recht keine Lust…

Bearbeitet von Augenauf0815
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Danke für den Hinweis! Ja, da magst du Recht haben. Ich werde versuchen, Haushaltsaufgaben nicht als Strafe ein zusetzen, um das nicht zu zerstören. Das war mir in dem Moment nicht klar. Danke!
Zu deinen anderen Fragen habe ich in einer allgemeinen Antwort auf alle Antworten schon etwas gesagt.

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Du kannst aber Hausarbeiten durchaus dazu einsetzen, etwas "wieder gut zu machen", wenn sie sich Dir gegenüber daneben benehmen. Das finde ich schon.

Unser Großer (8) hat vor einer Weile auch mal richtig Mist gemacht - wir haben ihn im Ort 2 Stunden gesucht, weil er einfach verschwunden war. Ihc hab ihm gesagt, dass ich ihm keine "Strafe" gebe, sondern er sich überlegen soll, wie er das bei mir und seiner keinen Schwester wieder gut machen kann. Er hat dann überlegt und für mich hatte er dann:

"Ich decke jetzt jeden Abend für 2 Wochen alleine den Tisch, dann musst Du das nicht machen." Also schon etwas, das mir wirklich hilft und das er sonst eben nicht macht.

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Ich würde sehr viel mehr Verantwortung in die Hände der Kiunder legen.

Sie sind zu spät zum Bus? Pech. Dann müssen sie auf den nächsten warten und sich in der Schule den Ärger abholen.
Brotdosen? Die richten sie selbst.
Sich abends bettfertig machen? Das können sie allein.

Wenn sie sich streiten, demonstrativ gehen und wenn sie versuchen, dich mit einzubeziehen, klar sagen, dass dich das null angeht und du absolut keinen Bock auf solches Gehabe hast. Sie sollen dich in Frieden lassen damit.

Zu dem Satz der Großen: Da wär bei mir auch erst mal Schluss mit lustig. Mit 12 weiß man, was man da sagt, auch im Zorn. Das ist n übler Satz.
Ich würde ihr sagen, wie krass dich das verletzt hast und dass du es schlimm findest, dass sie so was überhaupt gesagt hat. Sprich über dein Empfinden und wenn du dich nach Rückzug fühlst, zieh dich zurück. Die Madame darf sehr gern erleben und fühlen, was für eine Tragweite solche Sachen eben haben - sie ist NICHT mehr klein. Sie ist definitiv alt genug, um die Konsequenzen für Schei*-Verhalten zu erfahren.

Lass dich nicht so unterbuttern.

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Genau die Gedanken kamen mir auch…

Es handelt sich nicht um Kleinkinder!

Manche Konsequenzen (Bus verpassen, keine Brotdosten dabei haben) ergeben sich da doch völlig von alleine ohne dass du dich deswegen irgendwie stressen musst.


Ebenso für die große. Da würde ich ganz ganz deutliche Worte finden und ihr klar machen dass sie krass eine Grenze überschritten hat.

Bearbeitet von LariLemon
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Vielen Dank für die Tipps! Ich werde versuchen, mich weniger zu stressen, mich mehr rauszunehmen und mehr auf automatisch geschehende Konsequenzen zu zählen! Das ist ein guter HInweis.

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Wieso musst du ein 8-und 9 Jähriges Kind Bettfertig machen und dann noch eine Geschichte vorlesen?
Das können die selber.
Selbst meine 6-Jährige macht sich alleine Bettfertig.
Das ist abendlicher Stress, den könntest du einsparen.

Was die Große betrifft - hätte mein Teenie mir so einen Spruch gedrückt, hier hätte sich die Erde geöffnet und das darauffolgende Donnerwetter hätte er seines Lebtags nicht mehr vergessen.
Entgegen der allgemeinen Meinung - ja, man darf ein Kind auch mal deutlich seine Grenzen aufzeigen. Mit Köpfchen tätscheln kommt man ab einem gewissen Alter nicht mehr weit.
Und ja, auch mitten in der Pubertät kann man sich zügeln und sich genau bewusst sein, welche Sprüche man nicht bringt. Wärs mein Sohn, der würde von mir (wenn er aus der Schule kommt) an den Tisch beordert werden und eine Ansage bekommen, die sich gewaschen hat.
Hör auf so nett zu sein.

Ich lebe nach dem Motto:
Ich bin die Mutter meiner Kinder. Nicht ihre Freundin und das will ich auch gar nicht sein.

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Meinen 7Jähringen mach ich auch noch Bett fertig, vor allem die Zähne putzen. Die Grosse mit 9 macht das schon selber, aber Vorlesen tun wir beiden immer noch, und werden das noch ne Weile beibehalten, solange es erwünscht ist.

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Danke! Ich dachte schon, ich bin eine Außerirdische, weil ich meinem Jüngsten die Zähne nachputze und meinen Söhnen noch vorlese...

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Liebe TE,

tut mir sehr leid, dass bei euch zur Zeit ständig so die Hütte brennt, das liest sich sehr anstrengend.
Vielleicht interpretiere ich deinen Text falsch, aber ich gewinne den Eindruck, dass du deine 3 Großen zu sehr wie Kleinkinder behandelst (werden die Jungs echt nich bettfertig gemacht?). Da würde ich Rebellion ihrerseits verstehen.
Vielleicht könnt ihr Eltern euch schrittweise mehr rausnehmen und den Kindern mehr Verantwortung für sich selbst zugestehen. Weckt sie rechzeitig, stell das Frühstück bereit und erinnert sie vielleicht einmal daran, das sie in 10 min los müssen.
Der Rest ist nicht euer Problem. Ich weiß, das ist gerade am Anfang sehr schwierig und aus Erfahrung wird der ein oder andere Bus verpasst werden (das ist dann natürlich eure Schuld 😉),aber zumindest bei uns ist die Stimmung deutlich entspannter, seitdem ich meine Kids morgens in Ruhe lasse. Ob gerade die Älteste seither jemals pünktlich in der Schule war, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Die Sprüche deiner Tochter sind ätzend, aber du solltest ihr zugestehen, dass gerade sowas wie "geh sterben" in dem Alter untereinander total normal ist, quasi die unfreundliche Version von "nerv nicht". Höre ich in der Clique meiner Großen ständig. Dass sie dann extrem reagiert, wenn dir eine - in ihren Augen- Kleinigkeit gleich die Tränen in die Augen treibt, würde ich als Mischung aus pubertärem Verhalten und echter Überforderung werten und es abhaken.

Alles Gute

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Das mit dem Spruch der Tochter war auch mein erster Gedanke....ist bei meiner Tochter auch grad der Renner.

Aber hier sehe ich es anders, denn die Tochter hat ja noch explizit nachgelegt.

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Klar hat sie das.
Ich will mal versuchen, mich in ein Pubertier zu versetzten: Es gibt Streit, man ist außer sich vor Wut (in dem Alter kochen die Emotionen ja total unverhältnismäßig hoch), man gibt Mutti in seiner Pubertier-Eingeborenensprache deutlich zu verstehen, dass sie Ruhe geben soll und dann fängt die allen Ernstes an zu heulen....

Ja, ich wäre in dem Alter in einem Malstrom von Wut und Überforderung gefangen gewesen und hätte leicht Ähnliches raushauen können. Vielleicht hätte ich auch ne Lampe geworfen oder so.

Natürlich entschuldigt die Pupertät nicht jeden miesen Spruch. Und natürlich muss man als Elter seine Grenzen wahren. Aber wenn man als Erwachsener so unsouverän reagiert und im Streit anfängt zu weinen, überfordert man eine Zwölfjährige. Und zumindest ich habe in dem Alter auf diese Art der Überforderung mit gefühlt grenzenloser Wut reagiert. Heute würde man wohl sagen, sowas hatmich "getriggert" 😉 .

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Ich verstehe bei euch so einiges nicht.

Wieso musst du die zwei „Kleinen“ bettfertig machen? Sind sie vielleicht eingeschränkt (dann könnte ich das natürlich verstehen). Wenn alles in Ordnung ist, dann hilfst du den beiden damit nicht wirklich - im Gegenteil.

Deine Tochter ist unmöglich. Das hat rein gar nichts mit der Pubertät zu tun. Da ist vorher scheinbar schon eine Menge schief gelaufen. Ihr fehlt Empathie und sie weiß genau wie ekelhaft ihr Gesagtes ist. Mich irritiert, dass du als es passiert ist gar nicht reagiert hast. Sie ist so, weil sie kann. Passiert ja nichts. Haushalt als Strafe, um Mama Arbeit abzunehmen finde ich falsch. Ebenso, dass du zur Strafe Hausaufgaben kontrollierst. Komische Konsequenz. Ohne Sinn und ohne wirklich einen Nerv zu treffen.

Was musste deine Tochter denn erledigen, wo ihr der Anfall über die Leber lief?
Handgreiflichkeiten, Gebrüll und ihre Wortwahl würde ich nicht dulden.

Ich vermute, deine Kinder merken, dass du unsicher bist. Ob man da selber an sich arbeiten kann, wenn das schon so lange läuft? Ich würde mir Hilfe von außen holen. Vielleicht in Form von Familienhilfe.

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Hallo, ganz lieben Dank für eure vielen Antworten!
Über ein Missverständnis musste ich etwas schmunzeln: Natürlich mache ich meine Söhne nicht mehr bettfertig in dem Sinne, wie viele von euch es verstanden haben. Gestern musste dem 8jährigen dabei geholfen werden, unter Anleitung sein eigenes, in der Vornacht leider eingenässtes, Bett neu zu beziehen bzw. er bekam die Bettwäsche dafür und brauchte evtl. ein wenig Hilfe bei dem ein oder anderen Handgriff. Außdem putze ich bei ihm noch gern die Zähne nach, da er bereits Karies hatte und immernoch nicht so perfekt putzt wie ich es mir wünschen würde, Dem 9jährigen habe ich syein Asthmaspray gebracht und ihm Erkältungsbalsam auf die Brust gerieben. Außerdem muss man den Kleinen öfters daran erinnern, dass jetzt nicht mehr Spielzeit ist und er sich den Schlafanzug anziehen soll, wenn man ihn komplett sich selbst überlässt, dauert das Ganze einfach zu lange. Mehr meinte ich nicht mit "bettfertig machen".
Und ja, meine Kinder lesen alle drei sehr gerne noch selbst im Bett, wenn die Zeit noch da ist, und meine Söhne lassen sich gelegentlich gern noch etwas Altersgemäßes vorlesen. Das hat für mich nichts Kleinkindhaftes. Sie sind vielleicht auch deswegen alle sehr gut im Fach Deutsch und im Lesen. Das ist doch nichts Schlimmes!?
Meine Tochter erhält die Aufmerksamkeit in der Regel vor allem, wenn die anderen bereits lesend oder schlafend im Bett sind und auch direkt nach der Schule, wenn sie hier zu Mittag isst und meine ungeteilte Aufmerksamkeit erhält, mir viel erzählt und sich auch hier und da mal helfen lässt, z. B. beim Vokabeln abfragen. Das sage ich, weil eine von euch die Vermutung geäußert hat, dass ich sie vernachlässige und zugleich die Kleinen wie Kleinkinder behandle. Ich werde auf jedem Fall darauf achten, also danke für den Hinweis, aber ich habe eigentlich nicht den EIndruck., dass es so ist.
Viele schreiben, dass es bei dem Verhalten und den Sprüchen meiner Tochter ein "Donnerwetter" gegeben hätte, das sie nie vergessen würde. Aber sie schreiben nichts Konkretes! Es HAT hier ein Donnerwetter gegeben!Selbstverfständlich habe ich daraufhin nicht "nicht" reagiert, daher stimmen die Vorwürfe der Handlungsunfähigkeit auch nicht. Und was ganz konkret hättet ihr noich gemacht außer Donnerwetter (gab es!) und alle bevorstehenden Freizeitpläne für das Wochenende zu streichen? Ich freue mich sehr über konkrete Tipps. Auch für meinen heutigen Umgang mit ihr. Selbstverständlich soll sie nicht denken, sie kommt damit durch. Ich habe nach meinem Donnerwetter kein Wort mit ihr gewechselt und ihr von Beginn an gezeigt, wie stocksauer ich deswegen bin.Aber was kann ich noch machen?
Ich bin auch Mutter und nicht "Freundin", da bin ich ganz bei dir, liebe Antworterin.
Ach so, und auf eure Frage hin, worum ich sie gebeten habe: ich weiß es tatsächlich nicht mehr. Es war eine Lappalie. Eventuell dass sie ihre Dreckwäsche wegbringen soll oder dass sie ihren Ranzen packen soll oder so. Sie war schlecht drauf und dann ist sie in dem Moment explodiert.

Bearbeitet von alltagsheld
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So klingt das "Bettfertig machen" doch ganz anders.
Bei mir und wahrscheinlich allen anderen kam es so an, dass du sie noch wäscht, hilfst den Schlafanzug ect. anzuziehen. Wie bei einem Kleinkind halt und das, was man unter Bettfertig machen eben versteht.
Btw. ich putze meiner 6-Jährigen die Zähne auch noch nach. Den Rest kann und macht sie aber alleine, deswegen war ich irritiert.

Wie ich schrieb - ich würde meinen heute an den Tisch beordern und sehr deutlich und sehr nachdrücklich, im ernsten Ton, das gestrige Verhalten ansprechen, sagen wie sehr es mich verletzt hat und das sie sowas nicht bringen kann. Egal wie wütend man ist - soweit und so klar muss man einfach denken können und das sie in nächster Zeit von mir nichts zu erwarten braucht, weil ich eben verletzt bin und eben sämtliche Aktivitäten in der nächsten Zeit streichen.
Und das sie dich verletzt hat und auch verletzen wollte, hat man bemerkt das sie noch einen Spruch nachgedrückt hat, nachdem du schon in Tränen ausgebrochen bist (was nach dem ersten Spruch schon menschlich ist! Hätte mir auch passieren können).

Und zu der morgendlichen Szene:
Nachdrücklich, ernst. Kein "bitte macht jetzt", "werdet bitte fertig"
Sondern:
"Aufstehen, anziehen und los!" - klare, kurze Anweisungen. Helfen mir bei meinen beiden Trödlern einfach am besten. Ja, hat was militärisches, aber irgendwie muss man das Regime ja am laufen halten ;)

Bearbeitet von Rapheli
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Etwas Off-Topic: aber ich musste grade etwas schmunzeln, weil hier auf Urbia ja so oft gesagt wird, dass die Kinder „eng beisammen“ kommen sollen, „damit sie was miteinander anfangen können“, was bei einem großen Abstand nicht so wäre. Und jetzt kommen ein paar Threads, wo genau dieser Abstand nicht unbedingt zu Harmonie führt.

Nicht falsch verstehen, dass bedeutet natürlich im Umkehrschluss NICHT, dass ein großer Abstand zu mehr Harmonie führt 😅 ist mir schon klar.

Aber das zeigt eben, dass ein kleiner Abstand ebenso wenig was „garantiert“ 🙈

Nun zu eurem Thema: das klingt wirklich anstrengend, fühl dich mal gedrückt! Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass dir die Tränen kamen und doch, natürlich darf das passieren! Du bist ein Mensch und das dürfen deine Kinder sehen!

Ich finde es irgendwie unsinnig, der Großen jetzt Dinge am Wochenende zu verbieten. Ich fände ein ehrliches Gespräch in Ruhe (auch, wenn sie es „eigentlich“ weiß) viel angebrachter. Ein ernstes Gespräch, wo sie deine Enttäuschung durchaus spüren darf. Dass du so einen Ton nicht mehr duldest und solche Aussagen wirklich schlimm sind! Und natürlich auch, warum!

In Zukunft kannst du ihr ruhig sofort sagen, dass du solche Aussagen NICHT hören möchtest. So spricht man nicht miteinander!

Zu deinen Jungs: du kennst ja sicher die Trigger/Situationen, die eskalieren. Bei euch ist es morgens. Ich würde also die Dosen abends richten oder dein Mann macht es. So, dass du morgens wirklich Zeit hast, nur zu begleiten. Dann rufst du zum gemeinsamen Frühstück, das ist doch auch schöner, als (noch) müde Kinder in die Eigenverantwortung zu nehmen und dann eskaliert es.

Also möglichst abends alles fertig packen, so dass morgens nur noch die Dose in den ranzen, das Essen ins Kind und die Klamotten angezogen werden müssen. Das reicht! Und dafür gibt es genug Puffer. Dann kannst du selbst vielleicht ruhiger und bestimmter bleiben, weil du nicht noch 1000 To Dos auf dem Zettel hast, die dir im Kreuz sitzen.

Mit 3 Kindern ist es sicher immer etwas stressiger, lauter und wilder. Akzeptanz und Gelassenheit helfen da sicher, auch wenn’s utopisch ist, dass das IMMER klappt. Wenn’s mal eskaliert - mach dich nicht selbst fertig, auch Gewitter gehört dazu. Haken dran, schauen wie man es beim nächsten mal verhindern könnte und gut ist :)

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Ganz vielen lieben Dank für deine herzliche Antwort!
"Die Dose in den Ranzen, das Essen ins Kind..." :) Toller Spruch, den merk ich mir!
Wir haben damals im Kindergarten schon eine Zeit lang die Dosen immer abends gerichtet, und das war morgens in der Tat sehr viel entspannter. Ich weiß nicht, warum wir das wieder geändert haben. Vielleicht hatte ich den Eindruck, dass der Inhalt dann nicht mehr frisch genug wäre. Aber ich werde es wirklich nochmal ausprobieren. Das würde morgens sehr wahrscheinlich einen Stressfaktor nehmen. Und wenn ich wieder arbeite und der Hund dann auch noch früh morgens raus muss....oh je! Spätestens dann geht es wohl wirklich nicht mehr anders.
Heute Abend kommen die fertigen Dosen und mit Wasser gefüllten Flaschen in den Kühlschrank. Danke!
Ja, ein kurzer Altersabstand hat Vor- aber wie man sieht in der Tat auch Nachteile...

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Mein Mann macht immer die Dose. Ist er auf Montage, komme ich da morgens auch echt in Stress, aktuell ist es sogar nur eine und ich in EZ!

Aber die mache ich dann auch abends. Brote schmieren reicht mir morgens schon 😅

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