..wieder ein Post ums Thema 2.Kind :/

Hallo...
...schon wieder ein Post ums Thema 2.Kind.
Ich wäre euch trotzdem dankbar, wenn ihr mir eure Meinung/Gedanken schreiben könntet.
Zu mir, wir haben einen tollen 2,5 jährigen Sohn. Er ist ein unheimlich fröhliches, aufgeschlossenes und "pflegeleichtes" Kind, das so viel Freude in unser Leben bringt. Ich bin relativ schnell mit ihm damals schwanger geworden, ich hatte zuvor einen großen Kinderwunsch. Während der Schwangerschaft und auch einige Monate danach habe ich diesen Kinderwunsch jedoch stark bereut. Dies hat sich zum Glück gelegt, wahrscheinlich waren diese Gefühle einfach nur hormongesteuert.
Nun ist es so, dass ich sehr gerne Mama von meinem Sohn von, ich liebe es, mit ihm Sachen zu unternehmen, etc..Ich liebe ihn über alles und eigentlich bin ich glücklich, so wie alles ist..
Das einzige, was mich traurig und nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass ich mir (aktuell) kein 2.Kind wünsche. Ich habe einen tollen Partner, der sich super mit mir ums Kind kümmert, habe dadurch viel Freiraum, ich kann Teilzeit arbeiten. Mein Sohn schläft seit langem durch, habe also keinen Schlafmangel. Es passt alles. Mein Partner ist auch so wie es ist, glücklich.
Aber ich fühle diesen Druck in mir, ein 2. Kind zu bekommen, hauptsächlich, damit mein Sohn später nicht alleine sein muss. Mich schmerzt der Gedanke, dass er sich später, im Falle unseres Ablebens, alleine um alles schmerzhafte kümmern muss etc..dass er vll keine eigene Familie gründen wird und so keine Familie mehr hat..
Ich bin nun 33 Jahre alt, so viel Zeit für die Familienplanung habe ich auch nicht mehr. Ich möchte auch ungern mit Mitte/Ende 30 schwanger werden. Meine 1.Schwangerschaft lief unkompliziert, die Geburt verlief auch schnell und ich habe keine körperlichen "Schäden" zurückbehalten. Ich bezweifle, dass ich nochmals so ein Glück haben werde.
Mich machen Gedanken an die Zukunft wirklich traurig.
Entweder weil ich denke, bald ein 2.Kind zu haben und mit allem neu anfangen zu müssen, was ich jetzt überhaupt nicht möchte.. Oder weil ich denke, durch meinen Egoismus meinem Kind eine einsame traurige Zukunft ohne Geschwister zu bieten.
Habt ihr einen Rat für mich?

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Du bist in einem Schwarzweiß Denken gefangen.
Einzelkind=alleine=traurige Zukunft...alles Annahmen und Wertungen die nur in deinem Kopf existieren.
Du bist nicht dafür verantwortlich wie dein Sohn später lebt, ob er sich ein soziales Umfeld selbst schafft oder ob er das freiwillig oder unfreiwillig nicht tut.
Geschwister sind zufällig Kinder der gleichen Eltern,d h. nicht dass sie sich nahe stehen oder unterstützen. Man wird nicht gefragt mit wem man sich die ganze Kindheit über auseinandersetzen muss.
Es kann so viel passieren, Geschwister wohnen oft weit voneinander entfernt, haben komplett andere Lebensvorstellungen und Ziele., Charaktere die nicht passen, Werte die unterschiedlich sind.
Das Problem liegt bei dir, in deiner Denkweise die ich ehrlich gesagt schon sehr ungesund finde.
Anstatt ein Kind zu bekommen nur um deinem Sohn etwas vermeintlich Gutes zu tun und ein Leben in Siechtum zu ersparen(was er aber womöglich ganz anders empfindet, du siehst es als etwas Positives), solltest du dich fragen woher dein objektiv unnötig schlechtes Gewissen kommt bezüglich des nicht vorhandenen 2.Kinderwunsches.
Und letzten Endes weißt du sicher, dass es keine gute Idee ist, ein Kind zu bekommen was man sich nicht wirklich wünscht.
Nur damit in 50 Jahren dein Sohn nicht ohne Familie da steht.
Das ist eine mehr als dünne Grundlage für ein Kind.
Bitte alle Szenarien betrachten, Geschwister können alles sein, Fluch und Segen.
Du könntest dir ja auch mal die Vorteile eines Einzelkindes bewusst machen und die Nachteile , die Geschwister theoretisch für dein Kind haben könnten.
Wie gesagt du siehst es sehr einseitig. Geschwister Beziehungen können sich auch negativ auf die Entwicklung der einzelnen Kinder auswirken und auch auf die ganze Familie bzw.die Eltern.

Bearbeitet von Inaktiv
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Geschwister sind keine Garantie dafür, dass man nicht doch irgendwann alleine ist oder alleine die Verantwortung für alle Belange der alternden Eltern hat. Andersrum können Einzelkinder tragfähige soziale Beziehungen im erweiterten Familienkreis aufbauen oder intensive Freundschaften pflegen.

Ein zweites Kind zu bekommen halte ich für keine gute Idee, wenn man es nicht wirklich will.

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Ein 2. Kind zu bekommen, nur damit dein Sohn jemanden im Falle eures ablebens hat, ist doch Quatsch.

Mein Mann hat letztes Jahr seinen Vater verloren, einziges Kind (mein Mann hat noch einen Halbbruder) seinerseits.

Ich war ja aber auch da, hab eigentlich fast alles organisiert und gestemmt mit seiner Stiefmutter und mit getrauert usw. Zum einen konnte ich den papierkram „besser“ machen, da ich nicht so emotional betroffen war, zum anderen konnte ich trotzdem gut stützen.

Ich denke nicht, dass meinem Mann da ein Geschwister gefehlt hat.

Zu seinem Halbbruder hat er eigentlich gar keine Beziehung. Sollte seiner Mutter mal was passieren, ist es halt einfach notwendig, mit seinem Bruder zu sprechen, aber dass sie das als „gemeinsames Team“ erledigen, glaube ich nicht.

Was ich damit sagen will: bekomme ein 2. Kind, wenn DU willst. Nicht für dein Kind! Im Worst Case verstehen sich eure Kinder nicht, sind nicht die Stütze füreinander, wie du es geplant hast. Und das wäre dem potentiellen 2. Kind gegenüber ja nicht fair.

Dein Sohn wird irgendwann Freunde und vielleicht eine:n Partner:in haben und somit ist er ja nicht „alleine“!

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Vielen Dank schon einmal für eure Antworten.
Mein Partner meint auch, dass man nicht nur ein weiteres Kind in die Welt setzen kann, nur damit das . Kind ein Geschwisterchen hat. Das sehe ich ja auch so. Allerdings habe ich durch einige Umzüge die meisten guten Freunde "verloren" und habe hauptsächlich nur noch meinen Partner und meine Geschwister. Meine Schwester war meine Trauzeugin und meine andere Schwester die Patin meines Sohnes.
Diese Optionen entfallen dann später für meinen Sohn.
Oder wie sollen die Feste aussehen? Nur mein Sohn mit seinen Eltern. Ist dies nicht unheimlich langweilig für ihn?
Vielleicht könnten mir Einzelkinder oder Eltern von erwachsenen Kindern auch nochmal etwas zu schreiben?
Ich bin generell eine Person, die viel zu verkopft ist, ich denke in vielen Situationen viel zu sehr nach und gehe alle möglichen Konsequenzen im Kopf durch.

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Hallo :)

Ich bin zwar keine Mutter von erwachsenen Kindern, aber ich schreibe mal trotzdem :P

Ich bin 31 und mein Sohn ist 7 Monate alt. Ich habe einen tollen Mann, eine wunderbare Familie. Mein Mann und ich haben jeweils 2 Geschwister.
Ob ich ein zweites Kind haben möchte? Nein. Schluss, aus, Ende!
Obwohl mein Mann und ich so viele Geschwister haben, beschränken sich die Kontaktmöglichkeiten bei ihm auf Feiertage. Alle wohnen in ganz Deutschland verteilt.
Ich habe mit meinem jüngsten Bruder kontakt, der andere will überhaupt nichts mehr mit der Familie zu tun haben.
Meine Mutter hat damals genau so gedacht wie du und meinen Bruder nur für mich bekommen. Damit ich nicht alleine bin.
Als ich "jünger" war, habe ich mir auch immer vorgestellt zwei Kinder zu haben. Einfach, weil man es ja so macht. Nun merke ich, dass ich überhaupt keinen weiteren Kinderwunsch habe. Ich finde es zwar toll, dem kleinen Mann beim Aufwachsen zuzusehen und seine Entwicklungsschritte mitzumachen. Aber es ist verdammt viel Arbeit. Ich möchte wieder in den Urlaub fliegen. Die nächsten Urlaube werden zwar nicht so wie davor, aber das ist okay für mich.
Ich bin einfach viel zu egoistisch, um mich noch mehr einzuschränken und vor allem von vorne anzufangen. Diese schlaflosen Nächte... Ein Graus! Bin froh, wenn das alles vorbei ist.
So hart es klingt, aber mein Sohn ist später für sein Glück selbst verantwortlich. Mein Mann und ich werden ihm alles in unserer Macht stehende ermöglichen. Aber nur damit er irgendwann in der Zukunft möglicherweise nicht einsam ist, werde ich meine Gesundheit, meinen Geld, meine Freiheit nicht für ihn opfern.
Ich möchte dich jetzt auf gar keinen Fall davon abbringen ein weiteres Kind zu bekommen. Es ist schließlich deine Entscheidung. Aber ich finde auch, dass man ein Kind nicht in die Welt setzen sollte, nur damit jemand anderes nicht alleine ist.

LG

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Hi,

erstmal musst du kein schlechtes Gewissen haben. Versuche auch die positiven Seiten zu sehen.

EInzelkind = mehr Zeit individuell nur auf dieses Kind einzugehen, vielleicht später in der Schule von großem Vorteil. Kein Aufteilen bei ggf. späteren Sportveranstaltungen, allgemein ist Reisen und alles andere deutlich günstiger, also könnt ihr mehr machen.

Dann heißt ein Geschwisterchen nicht, dass man Unterstützung hat. Meine Mutter hat 3 Geschwister, mit keinem besteht noch Kontakt. Mein Vater hat auch einen Bruder, den habe ich nur ein Mal in meinem Leben gesehen, als meine Oma starb, wussten wir nichtmal wie wir ihn kontaktieren sollten, mein Vater musste beim Einwohnermeldeamt anrufen und das hat dann auch gedauert, weil die erst die Einverständnis von seinem Bruder brauchten, daher hat er auch die Beerdigung verpasst.
Sowohl meine Schwiegermutter als auch mein Schwiegervater waren Einzelkinder und sind/waren ganz wundervolle, liebevolle Menschen, weder egoistisch noch Einzelgänger. Wir Schwiegertöchter wurden liebevoll aufgenommen und immer in allem unterstützt. Meine Schwiegermutter hat mir zum Beispiel angeboten, am Anfang noch die Wäsche zu machen und zu bügeln, damit ich ich mich erstmal an den Rest gewöhnen kann, ich bin direkt von zu Hause damals zu meinem Mann in die Wohnung (im Haus seiner Eltern) eingezogen. Das war schon ganz hilfreich, bis ich mich eingerichtet hatte. :D
Also nichts mit egoistischem und verzogenem Einzelkind.

Wenn ihr gerade glücklich seid und du kein zweites Kind willst, dann lass es. Evt. kommt später ein Zeitpunkt wo es doch noch passt und wenn nicht, dann ist das eben so. Es gibt keine Verpflichtung zwei Kinder oder mehr zu bekommen.

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Hallo,

bitte bekomm kein zweites Kind, wenn du selbst es eigentlich nicht möchtest. Zufriedene und ausgeglichene Eltern sind viel mehr wert als ein Geschwisterkind. Ich habe eine Schwester, mit der ich mich in der Kindheit immer nur gestritten habe und die als Erwachsene aufgrund von psychischen Problemen nicht belastbar ist, so dass ich mich alleine um die Eltern kümmern muss und gleichzeitig noch ein schlechtes Gewissen habe, dass ich meine Schwester nicht noch mehr unterstützen kann.

Lebe deinem Kind vor, wie man sich ein soziales Netz aufbaut. Das muss nämlich nicht aus Familie bestehen. Wir sind mit anderen Familien befreundet, mit denen wir auch gemeinsame Urlaube machen und die sich für uns wie unsere Familie anfühlen und auch für unsere Kinder immer ein offenes Ohr hätten. Zeig deinem Kind, wie man Freundschaften pflegt. Sorge dafür, dass sich die Freunde deines Kindes bei euch wie zu Hause fühlen und gerne vorbei kommen. Wenn dein Kind Freundschaften pflegen kann, wird es nicht alleine dastehen. Es wird Menschen um sich haben, die es sich ausgesucht hat und tatsächlich mag.