Familie komplett oder zweites Kind? Auswirkungen Familienleben

Hallo ihr Lieben,

wir haben eine wunderbare Tochter, die im April 3 Jahre alt wird. Durch die schwere Geburt (zu Coronahochzeiten, weswegen mein Mann nicht bei der Geburt dabei sein konnte und auch danach nicht im Krankenhaus auf der Intensivstation ) gab es anfangs einige Hürden beim Stillen, Schlafen und auch ein paar mehr Arzttermine. Aber alles hat sich schnell zum Guten gewendet und wir hatten eine tolle und lange Stillzeit und die Arzttermine waren auch eher vorsorglich.

Wir haben uns das Leben in unserem Eifer manchmal vermutlich etwas schwer gemacht und haben zb den Brei ausschließlich selbst gemacht, viel selbst gebacken, uns sehr nach unserer Tochter gerichtet, viel zusammen gemacht, beide viel gearbeitet und dadurch sehr viel Stress und Hektik auf uns genommen, weil wir gleichzeitig nicht wollten, dass unserer Tochter zu viel anderweitig betreut wird. Ein Jobwechsel war auch dabei, was zusätzlich nochmal für Druck gesorgt hatte.

Mittlerweile ist aber alles super. Die Hektik für uns bleibt natürlich noch wegen der hohen Arbeitsbelastung (die finanziell nicht sein müsste), aber das ist verkraftbar und ein selbst gewähltes Schicksal.

Mein Mann war vom ersten Tag an ein super liebevoller Papa. Er kümmert sich rührend. Aber er meint, er ist am Limit und kann sich kein weiteres Kind vorstellen. Außerdem möchte er wenn dann sowieso erst umziehen (wäre nicht zwingend erforderlich, wir haben genug Platz - aber es wäre auf Dauer sehr schön).
Ich möchte ein zweites Kind und würde aber dieses Mal einiges zu unserer Entlastung anders machen und zb länger Elternzeit nehmen (finanziell kein Problem), danach weniger arbeiten (arbeite jetzt Vollzeit). Damit wären die Hauptbaustellen aber beseitigt. Ich bin bald 38 Jahre und habe auch keine Zeit mehr noch Umzüge abzuwarten, usw.
Bedenken meines Mannes sind auch, dass man sich nochmal einschränken muss und wenig Zeit für sich selbst bleibt. Wenn ich ihm aber regelmäßig anbiete, er solle seinen Hobbys nachgehen oder etwas für sich machen, will er doch lieber etwa mit uns gemeinsam machen. Das kann ich dann auch nicht nachvollziehen. Er ist eigentlich ein richtiger Familienmensch, merkt es aber selbst gar nicht.
Ich finde wir bekommen alles sehr gut hin und der Stress ist hausgemacht und das könnten wir ändern.
Mein Mann hat zudem kein gutes Verhältnis zu seinem Bruder und die Eltern behandeln die beiden auch sehr unterschiedlich und ungerecht. was sich meiner Meinung nach auch sehr auf das Thema zweites Kind auswirkt und weswegen er ein Einzelkind bevorzugt.

Für mich sind das aber alles keine Gründe. Mein Mann sagt gerne bei einigen Themen (auch wesentlichen Lebensentscheidungen) nein und dann doch ja, wenn er zu der anderen Überzeugung gelangt. Aber das dauert und ich habe bei dem Thema nicht mehr so viel Zeit.

Was meint ihr? War jemand in einer ähnlichen Situation?
Dankeschön euch!

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Mir bereitet es immer massives Unbehagen, wenn die Gründe des Partners gegen ein weiteres Kind so kleingeredet und zerredet werden.

Ganz oft ist das doch auch einfach Gefühlssache, wenn man (k)ein weiteres Kind will - die Gründe dafür/dagegen aufzudröseln und zu "lösen", macht da mMn gar keinen Sinn.
Klar, wenn Ängste dahinter stehen, finanzieller Natur oä und diese Quark sind oder sich lösen lassen - ok.
Aber gerade bei solchen Dingen wie Einschränkung, auf die man einfach keine Lust hat, hilft es doch nix zu argumentieren.
Auch wenn dein Mann gern Familienzeit mit euch hat und diese seinen Hobbies voranstellt, will er scheinbar trotzdem kein weitres Kind wegen der Einschränkungen. Das ist entgegen deiner Annahme kein Widerspruch in sich, denn jedes weitere Kind bedeutet nunmal zusätzliche Einschränkungen, zumal sich da auch jedes Mal die Zeit, in welcher die Einschränkung dazugehört, verlängert.

Ich würde noch mal ein finales Gespräch führen, um in Erfahrung zu bringen, ob dein Mann ein weiteres Kind wirklich kategorisch ausschließt oder ob es den aktuellen Umständen geschuldet ist, dass er sich das nicht vorstellen kann.
SO klein ist eure Tochter ja nicht mehr, da kann man ja schon absehen, ob sich dieses Gefühl noch mal ändert oder man sich sicher ist.

Aber ich würde nicht mehr seine Argumente, die für IHN sehr wohl valide sind, aufdröseln und widerlegen.
Wenn er endgültig kein weiteres Kind mehr will, weißt du, woran du bist und kannst für dich dann eine Entscheidung treffen.

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Das ist leichter gesagt als getan, wenn man sich sehr nach einem zweiten Kind sehnt.

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Aber wenn er sich nicht danach sehnt, ist das genauso ok wie dass du dich nach einem zweiten sehnst.

Mir klingt, vor allem auch in deinen Antworten, zu sehr raus, dass du davon überzeugt bist, es besser zu wissen und die Ansicht deines Mannes gar nicht als valide Ansicht wahrzunehmen.

Du redest davon, dass er überzeugt werden muss und du ihn da bequatschen musst, dass der Groschen bei ihm fallen müsse etc...
Das finde ich nicht ok. Es muss kein Groschen fallen - wenn man kein weiteres Kind will, dann will man nicht. Du findest seine Argumente nicht valide - für IHN können sie aber sehr wohl valide sein.
Du sprichst deinem Mann aufgrund deines eigenen Wunsches seine Empfindungen echt so krass ab... das geht nicht.

Euer beider Empfindungen sind richtig und valide. Deine wie seine.

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Huhu, mir geht es gerade mit Kind Nummer 4 so.

Wir sind zwar "schon weiter" was die Anzahl angeht, aber die Bedenken unserer Männer sind ähnlich.

Noch mal von vorne anfangen, noch weniger Freizeit für uns Eltern (haben aber jeden freien Abend für uns, bzw. jeder für sich, je nach Lust und Laune), Platz, größeres Auto (beides fällt bei euch ja weg).

Ich kann dir sagen, dass der Wechsel von 1 zu 2 schon krass war, im Gegensatz zu von 2 zu 3, aber auch eine unheimliche Bereicherung für alle, auch für den Großen. Klar fängt man noch mal von Vorne an, aber es ist ja immer eine absehbare Zeit und sind wir mal ehrlich, die geht schneller rum als uns Eltern lieb ist.

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Danke für deine Antwort!
Es tut mir leid, dass du in einer ähnlichen Situation bist.
Ich weiß ja auch, dass der Wechsel von 1 auf 2 natürlich einen großen Unterschied macht, aber ich wünsche es mir sehr.
Mir ist das mittlerweile einfach wichtiger als Karriere und das alles. Das war ftt er eher anders. Und ich wünsche mir auch für meinen Sohn ein weiteres Kind.
Aber mein Mann ist so stur

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Ich find mit der Einstellung "Mein Mann ist so stur" hört es sich so an als würde er sich nur ein bisschen querstellen und seine Sorgen sind nicht so ernst zu nehmen.
Es gibt hier keine falsche/richtige Entscheidung, nur Meinungen. Für manche Menschen ist ein zweites Kind nicht besser als ein Einzelkind. Klar kannst du schauen, ob da etwas dahinter steckt, was man klären kann, aber am Ende sollte man die Meinung des Partners auch als gleichwertig akzeptieren können. Genauso gut könnte er ja jetzt einen Thread aufmachen a la "Meine Frau hat die schwere Zeit sehr verdrängt, ich möchte da nicht nochmal durch und mich stattdessen voll auf unser eines Kind konzentrieren und das genießen. Mir reicht das und so Stelle ich mir das Leben vor " und auch die Perspektive wäre in Ordnung.
Vielleicht könnt ihr es klären und werdet glücklich, aber dieses "Mein Mann ist so stur" finde ich schwierig.

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Hey!

Bei uns war es auch so. K1 wird bald 4 und war schon immer sehr fordernd. Ich wollte immer ein 2., mein Mann hatte Angst, dass es zu viel werde und K2 genau so werden könne.
Wir haben beide Geschwister und wollten daher auch kein Einzelkind.

Nun, K2 ist 1 Jahr alt, beide sind ein Herz und eine Seele, haben sich lieb und spielen toll miteinander. K2 ist total entspannt und pflegeleicht.
Wir sind glücklich 😀

Liebe Grüße
Schoko

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Danke für deine Antwort!
Wie habt ihr denn die Bedenken deines Mannes ausräumen können? Einfach weil er kein Einzelkind wollte?
Mein Mann sieht den Geschwister-Aspekt leider nicht so wegen der ständigen Bevorzugung der Eltern seines Bruders, die ihn sehr beschäftigt.

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"die ihn sehr beschäftigt."
Und dann soll es die Lösung sein, kein zweites Kind zu bekommen? Das ändert doch nichts an seiner Vergangenheit. Er könnte es auch einfach bewusst anders als seine Eltern machen.

Für uns war es wichtig, dass K1 ein Geschwisterchen bekommt. Wir hatten auch noch Hoffnungen, dass K2 entspannter wird.
Ich habe mehrere Geschwister und verstehe mich mit den meisten super. Mein Mann hat ein Geschwister, aber da ist die Bindung auch nicht so gut. Nehme an, dass es auch an Rivalität lag.

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Ich denke die Gründe, die dein Mann anführt, könntest du tatsächlich sachlich widerlegen: Länges Warten ist ungünstig wegen deinem Alter. Einschränkung sind nur für eine kurze Dauer und je länger man wartet desto weniger spielen die beiden miteinander. Später werden die Einschränkungen sogar weniger. Als unsere beiden 8 und 10 waren, sind wir zB ganz problemlos bei den Nachbarn abends auf ein kurzes Getränk. Und die zwei haben sich gefreut mal ne Stunde Fernsehen zu dürfen. Alleine hätten wir das nicht gemacht.

Ich würde mich eher fragen ob etwas anderes dahinter steckt als diese angeführten Gründe, die du widerlegen könntest. Traut er sich ein weiteres Kind nicht zu? Hat er gerade Sorgen oder Ängste? Glaubt er, dass du das nicht hinbekommst? Will er nicht auf das Geld verzichten, welches du verdienst? Hat er Angst eure Paarzeit leidet darunter? Sieht er größerem Stress auf der Arbeit auf sich zukommen?
Höre ihm zu und nimm seine Bedenken ernst.

Wegen seinen Eltern: mache deutlich, dass ihr die Kinder nicht so erzieht wie er und sein Bruder erzogen wurden.

Bearbeitet von MareiK
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Hallo, vielen Dank für deine hilfreiche Antwort.
Ich glaube, er sieht nicht, dass es langfristig vielleicht auch einmal ein bisschen weniger Arbeit ist, wenn die beiden Kinder dann miteinander spielen. Er erinnert sich hauptsächlich an die sehr schlechten Nächte mit unserer Tochter (die ich aber fast ausschließlich alleine gemacht habe) und dass es natürlich auch mehr Streit als zuvor gab, weil man sich in Erziehungsdingen uneinig ist und der Stress an einem nagt.
Er meint, dass wir jetzt gerade wieder mehr Freiheiten gewonnen haben und alles etwas einfacher ist. Da hat er natürlich vollkommen recht. Aber ich sehe ein Kind nicht als Einschränkung, sondern als großen Gewinn. Ich denke auch, dass wir die Erziehungsfragen nun langsam geklärt haben im täglichen doing.
Es ist immer recht schwer, mit meinem Mann über solche Dinge zu reden, da immer zunächst sehr von seiner Meinung überzeugt ist. Bei ihm muss irgendwie selber der Groschen fallen, aber ich weiß nicht, wie das bei dem Thema passieren soll und wenn ich ihn darauf anspreche, spielt er sehr auf Zeit.

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Hallo Ichwilleinzweites2,

für ein Kind gehören immer zwei dazu. Es kann nie gut gehen, wenn der andere nicht will.

Mein Mann ist Einzelkind und ich habe eine Schwester. Wir hatten(!) ein sehr enges Verhältnis, ich war immer dankbar und glücklich sie in meinem Leben zu haben. Allerdings ist es egoistische Entscheidung, (weitere) Kinder zu bekommen. Kein Mensch sollte weitere Kinder bekommen FüR das Erstgeborene. Es ist keine Garantie, dass sich Geschwister harmonieren.

Mein Mann und ich wollten vor unserem Kind mindestens zwei Kinder (Klischee & Gesellschaft). Er ist Einzelkind, hat aber meistens kein Geschwister sich gewünscht.

Unser Kind entstand mit Kinderwunschbehandlung: Schwangerschaft und Geburt war ein Traum. Könnte hunderte Babys auf die Welt bringen. Die ersten zwei Lebensjahre meines Kindes war für mich Hardcore. Ich war unzufrieden mit mir selbst und über die Umstände. Mein Kind wurde mit nicht Mal einem Jahr am Kopf operiert (bei weitere Kinder sehr wahrscheinlich auch so), Narkose, Corona, Impfungen, Blutabnahme...). Ich kann und will nicht nochmal durchmachen.

Ich bin froh, dass mein Kind älter und selbständiger wird. Für ihr Alter ist sie sehr weit und das möchten wir sie fördern. Mit zwei Kinder könnte ich nicht jedem gerecht werden, es wäre einfach nur egoistisch von uns.

Ich kann endlich langsam meine Hobbys nachgehen.

Fakt ist, mir fällt es schwer, meine Kryo befruchtete Eizellen verwerfen zu lassen. Fühlt sich an, als ich meine Kinder abtreibe.

Wenn wir Besuch mit weitere Kinder haben, weiß ich nicht, wohin mit meiner Aufmerksamkeit. Ich weiß, ich wäre überfordert und das würde meiner Psyche nicht gut tun. Für mich, als Mama und als Ehefrau.

Mit zwei Kinder bedeutet doppelte Arbeit, mehrere Hobbys, mehr Besuche (Freunde)...

Übrigens, wir haben uns auch sehr nach unserem Kind gerichtet, bis heute. Das ist harte Arbeit. Nicht dass ich es anders machen würde.

Bearbeitet von Inaktiv
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Vielen Dank für deine Geschichte. Was ihr durchmachen musstet, tut mir sehr leid…

Das zweite Kind möchte ich nicht nur für das Geschwisterchen, sondern natürlich auch, weil ich mir ein zweites Kind wünsche und es schön finde, noch einmal ein kleines Wesen aufwachsen zu sehen und ihm beim groß werden zu helfen.

Mich stört es nur, dass mein Mann seine persönliche Erfahrung auf ein etwaiges Geschwisterchen projiziert.

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Ich kann dich verstehen wenn du diesen Wunsch hast, dann hast du ihn. Letztendlich finde ich es aber auch gut wenn dein Mann seine Meinung und seinen Wunsch klar kommuniziert. Da finde ich auch das man ebenso Rücksicht nehmen sollte. Natürlich wird es jetzt schwierig wenn beide eben gegensätzliche Wünsche haben.
Du schreibst auch das dein Mann oft dann doch seine Meinung ändert und JA sagt. Aber könnte es hier sein das er möglicherweise ( klingt jetzt blöd) einfach überredet wurde und dann kapituliert hatte?

Ela

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Danke für deinen Beitrag und dein Verständnis. Ja, es ist eine sehr schwierige Situation. Und nein, mein Mann ist nicht der Typ Mensch, der sich von etwas überzeugen lässt, wenn er es nicht selbst will. Er ist da wirklich sehr standhaft und sagt lieber einmal zu viel nein als zu wenig. Er bedient nicht gerne die Klischees der Gesellschaft, wie zb der Mann geht Vollzeit arbeiten und Frau Teilzeit, Hochzeit, zwei Kinder, große Hochzeitsfeier, und so weiter. Er stellt sich da gerne gegen den Strom und manchmal merkt er dann aber selbst, dass die ein oder andere Sache vielleicht Vorteile hat oder schön ist. Der Groschen ist immer selbst bei ihm gefallen. Weil man ihn da wie gesagt überhaupt nicht überzeugen kann. Man kommt ja gar nicht an ihn ran bei den Themen und das macht es so schwierig.

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Ok dann fällt die Tatsache weg das er überredet worden ist wenn du ihn so beschreibst. Dann würde ich ihn aber dennoch lediglich bitten sich in Ruhe und ganz ehrlich Gedanken zu machen ob nicht doch eine Chance besteht für deinen Wunsch. Lass ihm genug Zeit. ( Keine Ahnung, 2 Wochen oder so???) und dann redet nochmal miteinander. Aber dann solltest du auch akzeptieren wenn er bei einem NEIN bleibt .

Ela

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Ich glaube die Entscheidung für die Anzahl der Kinder (egal ob 0, 1, 2 oder 5) ist immer eher eine gefühlssache und nicht unbedingt rational. Dein Mann scheint keinen besonderen Wunsch nach einem zweiten Kind zu haben und dann hat er für sich Recht: Ein zweites Kind kostet wieder viele Ressourcen (Zeit, Kraft, Geld etc.). Wenn man nicht weiß für was, will man das nicht auf sich nehmen.
Und du hast für dich genauso Recht. Du wünscht dir zwei Kinder und das scheint bei euch machbar zu sein.

Du klingst ein bisschen als wärst du überzeugt, dass ein zweites Kind für alle das Beste ist. Aber wenn der Wunsch bei deinem Partner nicht da ist, stimmt das nicht unbedingt. Ein zweites Kind bringt durchaus auch viele Nachteile mit sich. (Ich habe zwei Kinder, weil wir Eltern beide einen starken Wunsch nach zwei Kindern hatten.) Euer erstes Kind ist jetzt aus dem gröbsten raus. Ich habe im letzten Jahr ein paarmal im Monat einen Nachmittag nur mit dem 4-jährigen Kind zu zweit verbracht, ohne das jüngere Geschwisterchen. Ich konnte dabei beobachten, wie leicht es war, Aktivitäten zu finden, mit denen es uns beiden gut geht, also mir und dem Kind. Wir waren Schlitten fahren, Kleidung einkaufen, Schwimmen, haben oft zusammen gekocht. Die Laune war immer gut.
Wenn ich dagegen beide Kinder (die Kleine ist 2) gemeinsam betreue, bin ich voll und ganz damit beschäftigt, den Bedürfnissen beider Kinder einigermaßen gerecht zu werden. Für mich selbst und was ich brauchen würden, ist da dann absolut kein Raum mehr.

Ich hatte selbst als Kind eine sehr negative Beziehung zu meiner Schwester, bin aber mittlerweile der Meinung, dass der Einfluss der Eltern auf die Geschwisterdynamik riesig ist und man viel für eine gute Dynamik tun kann. Klappt bei uns bisher gut, die beiden verstehen sich super. Aber es kostet auch sehr viel Kraft!

Ich finde es wichtig erstmal zu klären, ob dein Mann überhaupt den Wunsch nach einem zweiten Kind hat. Wenn ja, kannst du versuchen die Vorteile aufzuzeigen und die Bedenken zu zerstreuen. Aber wenn er diesen Wunsch gar nicht in sich hat, wird das alles nichts bringen. Dann bleibt nur die Frage, was wichtiger ist: Dein Wunsch nach einem zweiten Kind, oder sein Wunsch nur ein Kind zu haben.

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Herzlichen Dank, für deinen sehr offenen und hilfreichen Beitrag. Du hast natürlich komplett recht, wenn er es nicht möchte, ist es nicht die richtige Entscheidung für uns als Familie. Ich will ihm auch auf keinen Fall ein Kind aufdrängen. aber ich wünsche mir eine ehrliche und offen Diskussion zu dem Thema und ich kann seine Argumente einfach nicht nachvollziehen.
Für ihn ist es genau so, wie du schreibst. Mit unserer Tochter ist nun alles etwas einfacher und man kann so viele tolle Aktivitäten mit ihr machen, die Urlaubsziele sind einfacher zu wählen, und so weiter. Er sieht darin die Vorteile.
Mein Mann ist da aber auch sehr rational und wenig emotional. Ich habe das Gefühl, er lässt das Thema zweites Kind gar nicht aufkommen. Es fällt ihr sehr oft das Thema Geld, was ich nicht verstehen kann. Da hierzu kein Anlass besteht. Aber natürlich wäre es am Ende eine finanzielle Einbuße, wenn man es ganz streng sieht.
Und ich habe ihm auch mehrmals gesagt, dass seine Eltern durch die Ungleichbehandlung der Kinder einen wirklich enormen Einfluss auf das Verhältnis der Geschwister genommen haben und auch immer noch nehmen. Mit etwas Distanz sieht er das mittlerweile auch so. Und ich hab ihm auch gesagt, dass wir das in der Hand haben, es bei unserer Tochter anders zu machen.
Auf der anderen Seite ist er so ein liebevoller Vater und Familienmensch. Wenn ich ihm das sage, kann er das manchmal selber gar nicht glauben und fragt mich, ob ich das wirklich so sehe. Dabei tut er wirklich alles für unsere Tochter. Ich kenne kaum so einen Vater, der sich wirklich so viel um seine Tochter kümmert. Umso schwerer, ist es für mich das alles nachzuvollziehen.

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Ihr sprecht hier von einer lebenslangen Entscheidung und nicht über ein neues Auto.

Ich verstehe nicht warum die Argumente deines Mannes gegen ein weiteres Kind nicht gelten sollten oder bestimmt nicht so gemeint sind und er gar nicht weiß was er will. Keine Ahnung was du eigentlich sagen willst.
Für mich gibt es bei einer Entscheidung für oder gegen ein Kind keine Überredung, Widerlegung von Argumenten...whatever. Wenn das erste Gefühl deines Mannes "nein" ist dann sollte das auch gelten.

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Und warum sollte mein Ja für ein zweites Kind gar nicht gelten?

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Natürlich haben beide Mitspracherecht. Der ja sagende Partner wird aber ja nicht das Finanzielle und die Arbeit allein übernehmen. Und daher hat in solch einem Fall leider der das letzte Wort, der nicht möchte. Wenn er keine Ressourcen sieht für ein weiteres Kind, dann muss man das einfach respektieren.

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Hallo,
auch ich bin der Meinung, zum Kinderwunsch gehören immer beide. Wenn dein Partner kein zweites Kind möchte, musst du das meiner Meinung nach leider akzeptieren.
Du schreibst ja, er ist Familienmensch und wenn du ihm anbietest, dass er was mit Freunden macht, macht er häufig doch lieber was mit euch. Das klingt für mich danach, dass er sich jetzt (schon) zerrissen fühlt. Dass ihm andere Aktivitäten fehlen, er euch aber auch gern sehen möchte. Er ist vielleicht der Typ ganz oder gar nicht und möchte eben da sein, viel Zeit für eure Tochter haben! Mit zwei Kindern „zerreißt“ man sich da natürlich noch mal um einiges mehr. Erst Recht wenn’s später an Hobbies und Freunde treffen, Termine im Kindergarten und der Schule geht.
Ich finde es ganz wichtig seine Gefühle ernst zu nehmen. Denn machen wir uns nichts vor, auch wenn du vielleicht mehr Arbeit übernimmst und einige Dinge entspannter sehen würdest, er wird ja nicht außen vor bleiben bei der Erziehung und das auch nicht wollen. Das ist der Klassiker für späteren Streit, wenn’s um die Arbeitsverteilung geht.