Früher und so...

Vor allem meine Mutter aber auch meine Schwiegermutter treiben mich echt noch in den Wahnsinn. Selbst wenn man immer wieder wissenschaftlich, pädagogisch fundiert versucht zu erklären, warum man Dinge so oder so handhabt, "meinen" sie es besser zu wissen.

Zum Beispiel ein dickes Kissen als Decke. Wenn man dann erklärt, dass das ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod ist, heißt es, du bist ja auch nicht gestorben. Wenn man dann erklärt, dass es Richtlinien gibt und seit dem die Rate drastisch zurückgegangen ist, wird das ignoriert. Ständig heißt es, leg das Kind ab, sonst gewöhnt es sich dran! Wenn ich dann sage, dass es sich super ablegen lässt, ich aber auch gerne Mal den engen Körperkontakt genieße, wird gar nicht darauf eingegangen, sondern direkt "aber" gesagt....es nervt einfach.

Mein Kind ist mittlerweile ein halbes Jahr und wir drehen uns immer und immer wieder im Kreis. Egal , wie ich reagiere, erklärend, mit Humor, ignorierend...nee, da wird dann eher noch heimlich das Mützchen in der Wohnung aufgesetzt.

Und derweil wäre ich wirklich froh über einen konstruktiven Austausch und auch Ratschlägen, denn auch früher gab es sinnvolles Wissen, dann heißt es aber gleich ach jetzt will man einen Ratschlag 🙄

Wie kann ich denn noch an die Sache herangehen? Kontakt vermeiden oder ähnliches kommt nicht in Frage.

Was sind denn bei euch die Punkte, die ihr euch immer wieder anhören müsst.

Grüße

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Spontan würde ich raten: weniger diskutieren und rechtfertigen.
Klar mit fester Stimme sagen:
"Lass das mal meine Sorge sein, ist schließlich MEIN Kind."
"Ja aber..."
"Ja ich weiß früher hat man das GAAAANZ anders gemacht. Wir haben aber nicht mehr früher und wie gesagt es ist MEIN Kind und daher wird's so gemacht wie ICH das will!"

Bei solche Faxen wie 'schnell mal die Mütze aufgesetzt', wird die in Vorbeigehen kommentarlos einfach wieder abgenommen und am besten noch in den nächsten Schrank gepackt, ohne dem unnötig mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Bearbeitet von Hammersbald
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Warum lässt du dich überhaupt auf solche Diskussionen ein?

Erklärst du das ungefragt? Ich mache es so:

- Wenn ein Vorschlag kommt den ich nicht gut finde sage ich: Wir haben uns das gut überlegt und entschieden es so und so zu machen.

- wird gefragt warum erkläre ich einmal warum wir das so handhaben. Gegenargumente höre ich mir ebenso einmal an. (Manchmal lohnt es nämlich auch über den Tellerrand zu blicken 😉)

- Auf Diskussionen lasse ich mich nicht ein sondern wechsle dann das Thema.

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Nein, nicht ungefragt. Das läuft im Endeffekt immer so ab

"Oh du hast ja gar keine Socken an!" Zum Baby.
" Das braucht er in der Wohnung nicht, hier hat es 23 Grad und kein Wind, schau die Füße sind nicht kalt"
" Wenn ich keine Socken anhabe bekomme ich Blasenentzündung."
"Okay aber er braucht wirklich keine Socken"
"Ich ziehe ihm welche an!"
" Nein, Mama, lass doch bitte, schau wie er seine Zehen bewegt, er fühlt ja auch damit, das fördert die Motorik"
" Du hattest auch immer Socken an und kannst auch laufen 🙄"
" Ja, natürlich, aber es ist trotzdem eine schöne Sinneserfahrungen für ihn."...

Gehe ich kurz auf die Toilette, komme zurück hat das Kind Socken an, die er sich dann mehrfach abstrampelt und sie gefühlt alle 5 Minuten damit beschäftigt ist die Socken wieder anzuziehen.

Und so geht es jedes Mal " oh, du hast ja schon wieder keine Socken an..."

Wenn wir dann draußen sind, er in der Trage, ziehe ich natürlich wetterbedingt Socken an, kommt "ach jetzt hat man plötzlich doch Socken an" 🥴

Äquivalent übrigens zu Mütze, Jacke, Decke, Trage, Stillen, etc.

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Du lässt dich ja eben doch auf Diskussionen ein und setzt keine Grenzen. Ich hätte EINMAL geantwortet warum ich dem Kind keine Socken anziehe und das Thema dann beendet.

Wenn meine Mutter das Kind betreut und es währenddessen Socken trägt dann ist das halt so. So bald ich wieder in den Raum komme ziehe ich diese dem Kind bei nächster Gelegenheit eben wieder aus.

Wenn du nicht Diskutierst und dir blöde Kommentare verbittest ist das Thema schnell gegessen. Du reagierst aber leider nicht Souverän und setzt keine klaren Grenzen.

Bearbeitet von Mandala95
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Hallo, viel machen kannst du nicht. Wenn selbst Sterberaten kein Umdenken herbeigeführen...kannst du dir die Zeit und Energie sparen. Euer Kind wird älter und die Diskussionsthemen werden weniger.

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Das ist auch meine Erfahrung. Wenn die Babyzeit vorbei ist, sind die meisten Aufreger-Themen passé und man kann vom Durchhalten profitieren, dadurch dass man jetzt liebevolle Großeltern hat

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Im Zweifelsfall würde ich sagen, dass jede Generation ihre Kinder nach ihrer eigenen Façon ruiniert und das Gespräch zu dem Thema für beendet erklärt.

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Huhu. 🤗
Das kennne ich nur zu gut. Wir haben es uns angehört. Wenn es uns nicht gefallen hat wurden halt die Ohren auf Durchzug gestellt. Aberamcgmal war hat auch was sinnvolles dabei was wir dann auch eben probiert haben. Aber im Endeffekt enscheidet Ihr selbst als Eltern wie Ihr möchtet. Ich bin zwar erst Mitte 30 und mein Mann Anfang 40, aber so manche neu modischen Dinge gefallen uns auch nicht, wo wir gerne mal sagen früher war das es aber besser. 😂 Es ist nun mal nicht alles schlecht gewesen.
Liebe Grüße und alles Gute. 🍀
Tanja

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Ich gehe da gar nicht so drauf ein. Ich sage „aha“ und mache trotzdem, was ich will 😅

Sie sind ihre Ratschläge los geworden, du hast sie gehört und musst nicht diskutieren oder erklären (wenn es sie eh nicht interessiert) und machst trotzdem, wie du denkst.

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So mache ich es auch.

"Das Babys braucht doch aber eine Decke!! "
"aha"

Fertig. Ich hole keine Decke, ich antworte nicht, ich erkläre mich nicht, ich argumentiere nicht dagegen.

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Was bei uns am meisten geholfen hat war, nachzufragen ob bei meiner Oma auch die sm immer ungefragt Ratschläge gegeben hat und wie es früher mit den ungewollten Ratschlägen war. Das hat es richtig gebracht. Die Eltern und Großeltern konnten sich noch gut daran erinnern. Und manche Sachen fanden sie damals auch schon nervig. Wie jeden Tag baden.
Liebe Grüße

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Bei mir ist es so, dass ich mein Kind ablege, um es daran zu gewöhnen dass ich nicht immer mit meinem Körper zur Verfügung stehe.
Ich arbeite selbstständig, muss telefonieren, das Kind muss sich dran gewöhnen nicht immer an mir zu kleben..
Meine Mutter nimmt es dann viel zu oft hoch und ich kann es dann wieder abgewöhnen...
Sie macht mir mit ihrem Verhalten auch das Leben schwer und versteht nicht dass ich es anders möchte.
Außerdem hab ich hier auch viel Kritik bekommen dass ich nicht stillen wollte.
Auch da hab ich Gründe die jedem rational einleuchten , aber es wurde immer versucht mit ein schlechtes Gewissen zu machen.
Meine Mutter hat mich 4 Monate gestillt und ständig bei sich gehabt, Tragetuch etc.
Ich möchte das nicht habe auch ganz andere Umstände, denn ich arbeite.
Auch vieles andere mache ich anders....Kind kommt mit 12 Monaten in die Kita ganztags, ich lasse mein Kind auch mal 1 Woche mit dem Vater allein ,weil ich beruflich weg muss....für meine Mutter unvorstellbar.
Ich bin erst mit 3 Jahren bis mittags in den Kindergarten und meine Mutter war nicht eine Nacht von mir getrennt bis ich mit 4 Jahren das erste Mal bei meinen Großeltern übernachten durfte.
Und meine Schwiegermutter ist sowieso völlig entsetzt wie ich als Mutter agiere.
Sie meinte immer, wenn das Kind da ist, würde ich meine Einstellung ändern...Hab ich nicht und entsprechend ist sie nicht damit einverstanden.
Ich ignoriere das und mache mein Ding weiter.
Mein Partner und ich sind uns einig, damit endet jede Diskussion.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo,
Gelassenheit heißt meiner Meinung nach das Zauberwort.
Das Tun und Machen was man für richtig hält. Lächeln. Keine seitenlange Bedienungsanleitung für das Kind. Nachfragen, wie habt ihr das damals gemacht.
Meine/Unsere Mutter hat das Familienbett nicht verstanden. Wir mussten herzhaft lachen, haben auf unsere Schlafsituation damals hingewiesen und das Thema gewechselt. Wir schliefen das erste Viertel/halbe Jahr zu viert auf 15qm. Danach haben meine Schwester und ich uns ein Zimmer von ca. 13qm geteilt. Diese Schlafsituation war auch Recht kuschelig.
Viele Grüße