Taufe meines Kindes - mein Vater Alkoholiker

Hallo ihr Lieben,

ich bräuchte bitte mal euren Rat.
Bald findet die Taufe meines Sohnes statt und ich bin unschlüssig ob ich meinen Vater einladen soll oder nicht, das muss ich aber JETZT entscheiden.

Kurz zu meiner Vorgeschichte:
Meine Eltern sind geschieden und es war eine langeee Streitscheidung weil meiner Mutter sozusagen abgehauen ist. Zusätzlich ging es auch noch um einiges an Geld also nochmal doppelt so dramatisch.
Da meine Mutter aus unserer Wohnung ausgezogen ist und wir Kinder zwar volljährig waren aber noch zuhause lebten, wohnten wir weiterhin mit meinem Vater zusammen.
Mein Bruder brach den Kontakt zu meiner Mutter ab weil er nicht verstanden hat warum meine Mutter ging. Ich hatte/habe zu beiden Kontakt.
Mein Vater ist Alkoholiker, er hat immer schon gerne sein Bier getrunken aber richtig schlimm wurde es seit der Scheidung, es sind vermutlich auch immernoch andere Drogen im Spiel.
Er hat eine richtig unordentliche Wohnung und geht jeden Tag in abgeranzte Lokale und bechert sich einen weg.
Seitdem ich mit meinem Freund zusammen lebe, schwanger wurde, etc. Haben wir auch nicht mehr viel Konakt und ehrlich gesagt, so wie er sich ins negative geändert hat, bin ich garnicht traurig darüber.
Er ist auch ziemlich narzisstisch, manipuliert meinen Bruder, sagt ihm was ein schlechter Mensch meine Mutter nicht ist.
Sie tut übrigens alles für uns obwohl sie viel arbeitet.
Er fragt selten nach meinem Kind, wie es ihm geht. In seinem Leben gibt es eben andere wichtige Dinge.

Zu meinem Problem:
Eigentlich wäre es mir unangenehm wenn er kommt, nicht nur wegen meiner Mutter und ihrem Freund, über die mein Vater sowieso jedes Mal schimpft sondern weil von meinem Freund auch die ganze Familie kommt, bestimmt 20 Leute nur von seiner Seite. Die sind alle so herzlich und Familienmenschen, also das komplette Gegenteil von meinem Vater.
Nur will ich mir nicht ausmalen was ich mir anhören kann wenn ich ihn nicht einlade.
Er kommt ja immer damit an, er wäre immer für uns da gewesen und hätte uns nicht verlassen so wie meine Mutter, eigentlich hätte meiner Mutter es verdient nicht eingeladen zu werden.
Ich halte solche Sprüche ja sowieso nicht mehr aus.
Ich hab ihm schon gesagt dass die Taufe statt findet aber noch nicht wann. Ich denke er hätte auch wenig Lust darauf, ihm geht’s hald dann mehr ums Prinzip denke ich
Was würdet ihr machen???

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Ich würde ihn unter diesen Umständen nicht einladen.

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Ihn einladen

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Warum?

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Ich würde mich klar abgrenzen und ihn nicht einladen. Abgrenzung/Grenzen aufzeigen ist das einzige, womit Du Deinem Vater helfen kannst, alles andere muss er selbst erkennen und wollen.
Auch meinem Kind gegenüber würde ich den Umgang einschränken. Ich bin mit einem alkoholkranken Elternteil aufgewachsen und trage heute noch die Folgen davon, obwohl das Elternteil - gefühlt - alles für mich getan hat, der Haushalt immer gemacht war und ich keinerlei Verantwortung (das ist ja oft das Klischee) übernehmen musste. Manche überstehen so eine Kindheit ganz gut, aber ich würde es auch in der Opa-Enkel-Beziehung nicht riskieren, solange Dein Vater nicht trocken wird und zudem die narzisstische Persönlichkeitsstörung/-struktur (?) mehr als nur gut therapiert wird. Ich würde nicht wollen, dass mein Kind einen Menschen um sich hat, der die Kontrolle über Alkohol- und Drogenkonsum verloren hat und nicht gewillt ist, seine Krankheit einzusehen und zudem in der Persönlichkeitsstruktur so gebaut ist, dass er nicht empathisch auf die Bedürfnisse anderer, insbesondere des Enkels, eingehen kann.

Bearbeitet von nicht_einladen
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Lade Menschen ein, weil du es WILLST, nicht weil du dich aus irgendwelchen Umständen, die du selbst nicht beeinflussen konntest, heraus verpflichtet fühlst.

Und er hat "immer alles für euch getan"?
Ist meiner Meinung nach seine PFLICHT als Vater, und für Pflichterfüllung kann man keine Dankbarkeit erwarten.

"Nur will ich mir nicht ausmalen was ich mir anhören kann."
Dafür gibt's Türen die man schließen, Telefone die man auflegen und Ohren die man auf Durchzug schalten kann.

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Ich würde ihn nicht einladen. Gegen Suchterkrankungen gibt es ja Therapien, er scheint ja aber wenig einsichtig zu sein. Also muss er meiner Logik nach mit den Konsequenzen leben.
Der sprengt dir doch sonst die ganze Veranstaltung!

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Ich würde ihn nicht einladen. Abgrenzung fällt wirklich unfassbar schwer, sieh es als wichtigen Schritt in dem Lernprozess.

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Einladen unter der Bedingung, dass er sich zusammenreisst. Vielleicht kommt er dann von sich aus nicht.

Wenn du der Meinung bist, dass er sich nicht benehmen wird, nicht einladen. Du kannst ihm danach deine Ängste diesbezüglich mitteilen, dass du nicht riskieren wolltest, dass er die Taufe versaut (aus früheren Erfahrungen, Streit, Vorwürfen, etc.). Der anderen Familie würde ich das so kommunizieren, dass du vermeiden willst, dass jemand beschimpft wird.
Ich kann es mir vorstellen, dass diese Menschen mit Suchtproblemen zu kämpfen haben, aber auch er muss einen Schritt tun und wollen, da rauszukommen. Du brauchst da kein schlechtes Gewissen zu haben, du schützst nur deine Familie. Das soll ja ein schönes Fest werden.

Oder du redest offen mit ihm. Dass du ihn dabei haben möchtest, aber eben aus genannten Gründen Bedenken hast.

Alles Gute

Bearbeitet von Jasmin8824
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Hey!

Ich würde ihn auch nicht einladen.

Ich fürchte, eure Mutter hatte gute Gründe, ihn zu verlassen.
Ich würde ihn nicht einladen und dir den Rat geben, deine Vergangenheit aufzuarbeiten.

Ich sehe einen Manipulator dort, der dir einredet, deine Mutter wäre schlecht und er der tolle Kümmerer, der dich emotional erpresst. Ich sehe eher eine Frau, die es bei ihrem fürchterlichen Ex ausgehalten hat, bis die gemeinsamen Kinder erwachsen sind. Trotz ihres Auszuges kümmert sie sich weiterhin- und was macht er? Interessiert sich nicht für die Enkelin.

Ich würde ihn nicht einladen. Wenn das ein riesiges Drama gibt, das in Erpressung und Manipulation gipfelt, würde ich überlegen, wie man von seinem Haken springt. Vermutlich dann mit dem Kontaktabbruch.

Liebe Grüße
Schoko

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