Zwickmühle zur Beerdigung

Hallo,

Ich greife gerade mit einer Frage einem ernsten Thema vorweg.
Und zwar geht's um die Oma meines Mannes (sie ist 79 Jahre und verwitwet). Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, treffen uns regelmäßig und unsere Kinder lieben ihre Uroma; mein Mann war als Kind viel bei ihr und hat sowieso eine enge Bindung zur ihr.
Leider ist sie jetzt ernsthaft erkrankt und macht sich derzeit an die Planung ihrer eigenen Beerdigung; klingt vllt absurd, aber ich finde es Klasse, dass sie selbst entscheidet was sie will und ihren Kindern und Enkeln diesen Schritt abnimmt👍

Jetzt zum Problem: Die Brüder meines Schwiegervaters oder halt die Onkel meines Mannes.
Wir haben seit 4 Jahren keinen Kontakt mehr zu den Herrschaften und wollen auch zukünftig keinen mehr haben.
Der endgültige Grund dafür liegt bei einem Vorfall, bei dem der jüngere der beiden mir gegenüber handgreiflich wurde.
Altersmäßig sind wir gar nicht so weit auseinander; wir 35 und die zwei 45 und 48.
Vor 4 Jahren ging mein Mann dann mir dem jüngeren onkel und ein paar Bekannten feiern und irgendwann wurde ich angerufen,dass mein Mann abgeholt werden müsste (Taxi war zu riskant wegen des Risikos des übergebens), weil er stark alkoholisiert wäre.
Vor Ort gab es dann eine riesen Diskussion darüber, wie mein Mann "transportiert" werden sollte.
Sein Onkel wollte ihn unangeschnallt auf die Rückbank legen und ich war dagegen.
Es gab eine Diskussion und ich nahm dann einfach den Gurt und wollte ihn anschnallen. In dem Moment greift der Onkel meine Hand, drückt stark zu und schreit mich aggressiv an" ich hab gesagt nein!" Als ich zurück schrie,dass er mich sofort los lassen soll schubst er meine Hand stark zur Seite, sodass ich mit dem Handgelenk an die Tür stieß.
Am nächsten Tag dachte ich würde eine Entschuldigung/Erklärung oder irgendwie Reue kommen doch stattdessen hat er Im Gespräch mit meinem Mann nur beleidigungen und Beschuldigungen gegen mich vom Stapel gelassen und zu allem Überfluss die Tätigkeit abgestritten.
Mein Mann hat dann sofort den Kontakt abgebrochen, denn beide Onkel sind bekannt für ihr frauenfeindliches Verhalten. Der zweite Onkel hat sich direkt auf die Seite seines Bruders gestellt.🤷‍♀️
Der Oma meines Mannes ist das Verhalten ihres Sohnes unangenehm,deswegen sprechen wir einfach nie darüber und treffen uns an Feiertagen zb einfach zu anderen Zeiten, damit wir nicht aufeinander treffen.

Jetzt frage ich mich wie das auf der Beerdigung von Oma werden soll? Ich traue dem Onkel zu, in seiner Trauer, ein riesen Drama mit uns zu veranstalten.
Dem ist nichts zu peinlich! Auf die Beerdigung nicht zu gehen,ist auch keine Option.
Ich würde irgendwie vorher für mich schon wissen, wie ich/wir damit umgehen werden und bin für Vorschläge dankbar!🙂

Liebe Grüße

Bearbeitet von PawPatrol-Mama
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Hi,

hingehen und Ohren auf Durchzug. Ggf. nicht danach zum Leichenschmaus gehen, wenn sie sich gar nicht im Griff haben.

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Mach dir doch keine Gedanken um ungelegte Eier.
Jeder verhält sich in Trauer anders und das wirst du auf einer Beerdigung auch nicht ändern können. Freut euch über die Tage, die die Oma noch hat und gut ist.

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Ich war auf 2 Beerdigungen in der Schwiegerfamilie bei denen es jeweils Parteien gab, die nicht miteinander reden
Einmal sogar vor Gericht miteinander streiten

Es wurde sich einfach von beiden Seiten komplett ignoriert
Obwohl ich der einen Person auch eine riesige Szene zugetraut hätte
Zum Leichenschmaus kamen die nicht oder hatten ggf etwas eigenes organisiert, das weiß ich nicht

Ich würde dann einfach hingehen und die komplett ignorieren

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Wenn du den beiden zutraust die Beerdigung ihrer Mutter zu sprengen, dann würde ich mich lieber separat von der Oma verabschieden.
Ich finde das sogar viel schöner, persönlicher und inniger als mit einer Horde Menschen die sonst nichts miteinander zu tun haben oder wie ihr gar zerstritten sind.

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Oh ja hier bist du wirklich in einer sehr schwierigen Lage. Und ich rechne fast damit das man dir auch die Schuld geben würde wenn du auftauchst und es Probleme gibt. Dennoch ist die Frage ob du quasi etwas später zur Beerdigung kämst, ( nach der Aussegnung), dich in Sachen Grab am Rande hälst und somit den Onkeln ein wenig ausweichen kannst.
Wieso hat dein Mann eigentlich überhaupt mit solchen Nasen gefeiert wenn er doch weiß wie die beiden ticken? Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich hiervon halten soll.
Aber sonst ist es nur gut und konsequent das hier nach dem Vorfall hinter dir stand. Denn ganz ehrlich der Typ hat doch ein Rad ab ( der Onkel). Denn es ist dein Auto, dein Mann und du hälst deinen Kopf mit Führerschein hin wenn die Polizei dich anhält. Also hätte ich meinen eignen Mann auch angeschnallt. Da sagt dir einer was du in deinem Auto zu tun hast und haut dir auf die Pfoten? Sorry der Typ hat doch echt mehr als einen Schatten!
Ela

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Ja mit dem Schuld geben das sehe ich auch so. Er meinte damals auch zu meinem Mann, dass ich ja nur irgendeine angeheirate Frau wäre und er sich von mir nicht manipulieren lassen soll.

Zusammen feiern sind die gegangen, weil ein Freund von meinem Mann Geburtstag hatte und es der Arbeitskollege von seinem Onkel war; wie gesagt wir sind altersmäßig ja nicht weit auseinander.
Ansonsten war das Verhältnis nie innig, sondern eher auf Feierlichkeiten bei Oma reduziert.

Ich bin stark am überlegen die Sache bei Oma anzusprechen🤔

Bearbeitet von PawPatrol-Mama
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Nein , belaste die alte Dame nicht mit deinen Gefühlen. Geb ihr lieber Sicherheit, dass alles gut wird .
Und auf der Beerdigung wird der Onkel schon nicht ausrasten, weil er dich sieht. Bist ihm doch egal 😉.

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Das Wichtigste überhaupt:

selbst ruhig bleiben!

Du bist auf einer Beerdigung nicht alleine. Also kann dir auch keiner was tun.
Sieh zu, dass du in der Nähe des Bestatters bleibst. Wenn alles eskaliert, kann der zur Not die Polizei rufen. (Falls ihr davor Sorge habt, wäre es fair, den Bestatter vorzuwarnen. Dann schickt er nicht die zarteste Frau aus seinem Team da hin und hat eine Rufnummer für Notfälle schon parat.)

Verbal möglichst gar nichts sagen. Allenfalls bei Falschbehauptungen ganz ruhig!, deutlich aber keinesfalls laut sagen "nein, das stimmt so nicht". Das kann man als Mantra wiederholen oder einmal sagen und sich dann auf gar keine Diskussion einlassen.
Alle anderen Beteiligten merken so am ehesten, was das für Typen sind.

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Ganz ehrlich?

Das ist doch viel Wind um nichts. Dein Mann hat sich so weg gehauen, dass nichts mehr geht ging, vermutlich waren die anderen auch alles andere als nüchtern. Ich wäre bei der ganzen Geschichte vorallem auf meinen Mann sauer, das braucht echt niemand...
Man muss ja auch nicht mit jedem super gut auskommen.

Wenn die eigene Mutter stirbt, hat man vermutlich andere Sorgen als die Frau eines Neffen. Du hälst dich am besten auf der Beerdigung zurück, ignorierst eventuelle Spitzen und gut ist es. Wenn die Stimmung blöd ist, haltet ihr euch beim Leichenschmaus von den Enkeln fern, schlimmstenfalls geht ihr heim.

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Ganz ehrlich?

Die Meinung kannst du dir sparen!😘

Ich gehöre nicht nur seit 12 Jahren zu dieser Familie, sondern habe auch ein sehr inniges Verhältnis zu der Dame, mal ganz abgesehen von meinem Mann und meinen 4 Kindern, die ihre Uroma lieben. Das Verhältnis zwischen dem Onkel meines Mannes und der Oma meines Mannes ist im übrigen auch nicht weltbewegendes, nichts von Blut ist dicker als Wasser. Der gute Herr ist nämlich bis jetzt noch der Meinung, dass Frauen das zu machen haben was Mann sagt und so behandelt er auch seine Mutter. Aber das will ich hier alles gar nicht ausführen, führt sowieso zu nichts, wenn jemand sich über einen alkholisierten Menschen mehr aufregen würde, als über jemanden der aggressiv und handgreiflich wird!

Bearbeitet von PawPatrol-Mama
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Reg dich nicht auf, denk lieber in einer ruhigen Minute drüber nach.

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Okay, wenn ich ganz ehrlich bin, dann finde es schade, das du darüber so den Kopf zerbrichst. Denn noch lebt sie und wenn sie schwer krank ist, dann solltest du wirklich den Fokus auf die noch verbleibende Zeit legen und nicht auf eine 1-2 stündige Aktion nach ihrem Tod.

Wenn es denn dann leider soweit sein sollte, dann geht ihr da einfach zur Beerdigung. Kommt etwas dann dreht ihr euch um und geht wortlos. Verabschieden könnt ihr euch dann auch anders....wartet bis alle weg sind, geht dann ans Grab...was auch immer.

Ich weiß nicht, wie in eurer Gegend der Leichenschmaus abläuft, hier bei uns fließt da viel Alkohol.....da würde ich dann spontan entscheiden ob ich da hin gehe oder nicht. Auch da gilt, man jederzeit die Lokalität verlassen.

Wenn dich die Aktion in der Nacht heute noch so beschäftigt, dann solltest du sie evtl für dich aufarbeiten. Aber aktuell finde ich wirklich, das beide Geschichten, sowohl diese Nacht, als auch der sich nähernde Tod der Oma, wirklich zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe sind. Wenn du das nicht trennen kannst, dann gäbe es auch wirklich die Option, das dein Mann seine Oma alleine auf ihrem letzten Weg begleiten wird. Klingt merkwürdig, aber wäre für mich wirklich eine Option, wenn ich da so drin stecken würde. Die Oma bekommt dann doch eh nix mehr davon mit.

Keiner hier steckt in den anderen Personen drin, keiner kann hier hellsehen....mir wäre da wirklich wichtig, das mein Mann sich in Ruhe von seiner Oma verabschieden kann.

Und nein, selbstverständlich wird die Oma damit jetzt nicht noch zusätzlich belastet. Damit würdest du dich und das Problem einfach in den Mittelpunkt drängen, das ist es wirklich nicht wert.

Bearbeitet von Butterstulle
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Ich denke nicht, dass die beiden in der Kirche und/oder auf dem Friedhof ein Drama veranstalten werden.
Und später im Lokal (falls es so abgehalten wird) musst du ja nicht zwangsläufig mit dabei sein.

LG