Übergriffige Schwiegermutter?

Hallo!
Seit ewigkeiten bin ich stille mitleserin, aber heute kam der Moment wo ich mal eine Frage stellen muss. Meine Tochter ist vor knapp 9 Wochen geboren. Und meine Schwiegermutter ist seitdem so übergriffig.
Zum Beispiel: hat sie am 1. Tag bzw ca 10 Std nach der Geburt meine Tochter im Krankenhaus gewickelt. Dass ich Besuch wollte war völlig ok. Sie hatte ihn kurz im Arm und hat ihn dann einfach auf die Ablage gestellt und ihn gewickelt. Ich war so perplex. Konnte in dem Moment nichts sagen…

Findet ihr persönlich dass ich übertreibe? Ich hatte zu dem Zeitpunkt den kleinen noch gar nicht gewickelt gehabt und nachdem die Windel voll war, hat sie es einfach gemacht. Ich finde da hätte sie mich schon mal fragen können, aber diesen Anspruch zu erheben „man darf das als Oma“ macht mich wütend.
Sehe ich das zu engstirnig?

Freue mich über eure Nachrichten.

Danke euch!!

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Um was genau geht es dir?
Dass die erste Familienangehörige, die dein Kind gewickelt hat die Oma und nicht die Mama war?

Es wird ein Million Dinge geben, die dein Kind ein erstes Mal erlebt. Und es wirst nicht immer du sein, die ihm dies ermöglicht.

Auch wenn ich die einzige hier bin, die das nicht so übergriffig findet.
Vielleicht wollte sie dir nach der Geburt erstmal Ruhe gönnen und hat dir das Wickeln "abgenommen"?

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Nein, du bist nicht die Einzige.
Die Oma hat vermutlich aus guter Absicht die Windel gewechselt, um die frischgebackene Mama zu entlasten, und hier wird von Missbrauch und „Kind aus dem Arm reißen“ gesprochen - wobei das laut TE gar nicht so war. Ich sitze hier echt sprachlos - nicht, weil ich die Aktion der Oma so übergriffig finde - sondern weil wegen so einer Kleinigkeit ein Fass aufgemacht wird und Missbrauchsprävention betrieben wird… also bei aller Liebe, man kann es wirklich übertreiben… und mir ist durchaus bewusst, dass Missbrauchsprävention wichtig ist, aber in diesem Rahmen völlig übertrieben.

Bearbeitet von gynmaedel
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Hey!

Das ist heftig. Einfach ein Kind nehmen, es ausziehen und wickeln ohne die Mutter zu fragen. Puh. Ganz ehrlich, setz dich mit deinem Partner hin, besprecht Grenzen und dann nordet ihr diese Frau ein.
Das scheint dringend notwendig.

Auch für Kinder ist es wichtig, dass nicht Menschen sie wahllos ausziehen. Es ist wichtig, dass sie da eine Kommunikation mitbekommen, dass Grenzen herrschen und diese auch geachtet werden. Das ist die beste Prävention vor Kindesmissbrauch und fängt schon so früh an.

Ich überlege in solchen Situationen immer, was Frau Müller aus der Fußgängerzone sagen würde. Schnappe ich mir da einfach Kinder und wickle sie? Nein. Reiße ich einfach Kinder vom Arm, ohne die Mutter zu fragen? Auch nicht.
Ich frage mich dann immer, wo diese Personen die Selbstverständlichkeit hernehmen, Menschen aus ihrer Familie so zu behandeln. Familie ist kein Freifahrtschein für übergriffiges Verhalten.

Was sagt denn dein Mann dazu?

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Er sieht es wie ich… das war nur am Tag der Geburt so, danach hatte sie keine Gelegenheit mehr weil ich es nicht zugelassen habe.
Es fällt mir aber trotzdem so schwer, ihr das zu verzeihen. Er war nicht mal 1 Tag alt und sie hat es einfach gemacht.

Wie soll ich damit nur umgehen? Rückblickend…

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Ich habe im Text noch etwas ergänzt.

Es klingt für mich so, als ob du dir auch selbst Vorwürfe machst, nicht schneller reagiert zu haben, oder? Das wichtigste ist erstmal, dass ihr nun Grenzen setzt und die Frau nicht schalten und walten lasst.
Und dann musst du dir vielleicht vor Augen führen, dass die Geburt sehr anstrengend war und du einfach nicht daraus vorbereitet, dass die Frau so übergriffig wird.
Mich hätte sie damit auch völlig überrumpelt.

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Bei dieser Situation warst du bestimmt sehr perplex und durch die Umstände bestimmt auch völlig im Hormonrausch.
Kann es sein, dass die Oma einfach etwas sehr pragmatisch war (hab Baby auf dem Arm, brauch ne Windel, mach ich schnell wie schon tausendmal).

Sie meinte es bestimmt nicht böse.
Vielleicht sprichst du mal mit ihr, erklärst ihr deine Gefühle (ohne Angriff) und dann fällt der Oma bestimmt auf, dass sie da voreilig war und quasi nur die Windel im Kopf hatte. Vielleicht ist es ihr bis jetzt überhaupt nicht klar, wie problematisch die Situation für dich war.

1:1 würde ich so ne Aktion meiner Mutter zutrauen

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Ich würde hier zustimmen.
Ich verstehe total, dass diese Aktion für dich suuuuper übergriffig war und dass da auf jeden Fall drüber gesprochen werden muss und Grenzen gesetzt werden müssen.
Aber bitte habe auch im Hinterkopf, dass sie es vermutlich wirklich völlig unüberlegt einfach gemacht hat. Möglicherweise auch, um dir zu helfen.
Dass das trotzdem nicht ok ist, ist klar, aber unterstell ihr nicht, dass sie das in böser Absicht getan hat.
Und gerade, wenn du erreichen möchtest, dass sie dich wirklich hört und ernst nimmt, versuche im Gespräch deine Gefühle zu äußern und ich-Botschaften zu senden, anstatt Vorwürfe zu machen und anzugreifen.


Aber du schreibst in deinem Titel, dass sie SEIT der Geburt übergriffig ist. Ist noch mehr passiert? Das würde die Gesamtsituation natürlich ändern.

Liebe Grüße und ich hoffe, ihr könnt das gut klären. 🍀

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Eine böse Absicht sehe ich hier auch nicht, aber kann nachvollziehen, dass es die te maximal triggert. Es ist ja schon ein Vertrauensbeweis, dass die Oma am Tag der Geburt ins Krankenhaus kommen durfte, da ist die Mutter am verletzlichsten. Finde ich.
Und dann fühlt mich sich überrumpelt und auch irgendwo hilflos.
Letztlich kann man es nun nicht ändern, aber vielleicht ist es ein Hinweis darauf, dass man sich über Grenzen nochmal klar wird und so Standardsätze wie "das möchte ich so nicht" oder "das ist mein job" schonmal einübt. War der Tipp unserer Beraterin, als wir uns Hilfe gesucht haben.

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Wie ist das Verhältnis sonst so zwischen dir und deiner Schwiegermutter bzw deinem Partner und deiner Schwiegermutter? Könnt ihr offen miteinander reden?

Ich würde ihr bei nächster ruhigen Gelegenheit erklären, dass du dich damals in der Situation überrumpelt gefühlt hast und da eine Grenze überschritten wurde. Zukünftig dann klare Grenzen setzen und diese auch wahren, egal ob es Gezeter gibt. Das heißt nicht, dass sie niemals das Kind alleine wickeln soll o.ä., aber ihr seid auch erst frisch gebackene Eltern und müsst selbst erst einmal ausloten, was für euch ok ist und wo ihr „locker lassen“ könnt. Dafür muss sie Verständnis haben. Als Oma oder Familienmitglied allgemein hat man nicht automatisch Anspruch auf die Kinder bzw Mitspracherecht (umgekehrt gilt das aber dann auch, es geht also einfach nicht, den Großeltern X Regeln zu diktieren aber dennoch regelmäßige Unterstützung einzufordern, so passiert es hier leider oft).

Mir wäre die Situation auch nah gegangen. Das erste Wickeln war für mich etwas besonderes und sie sind am Anfang so klein und zart, da war ich als Mama anfangs noch sehr vorsichtig und hätte mir schwer getan, meine Kinder von jemand anderem wickeln zu lassen. Das ist aber rein mein Gefühl als Mama, ich vertraue meiner (Schwieger–) Familie grundsätzlich schon im Umgang mit den Kindern. Aber hey, so kurz nach der Geburt dürfen einen die Hormone und die Gefühle auch einfach überrollen und man darf das erste wickeln, die erste Flasche, etc. für sich als Mama oder Papa beanspruchen und muss das Kind nicht sofort an die Verwandtschaft weitergeben.
Ja, es wird noch viele andere erste Male geben, die man leider auch nicht immer live miterleben können wird. Aber gerade frisch nach der Geburt, im Wochenbett, schon die eigenen Grenzen nicht setzen zu dürfen…schwierig.

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Wer hat das Kind bis dahin gewickelt oder war das die erste Windel ? Bei uns wurde die erste Windel glaub sogar von der Krankenschwester gemacht. Finde daran jetzt auch nichts übergriffig, du wirst dich noch genug windeln wechseln.
Tipp an dich : nicht so kleinlich sein und dir nicht alles zu Herzen nehmen, heutzutage ist ja echt jeder Pups übergriffig

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Ich kenne deine schwiemu nicht aber ich gehe einfach vom Besten aus:
- sie wusste nicht, dass du noch keine Windel gemacht hast
- sie wollte nur helfen
- sie hat’s mit guter Absicht gemacht.

Bitte Rutsch nicht ins Schwiemu-Bashing. Ich hasse diesen „Trend“ sooooo sehr. Meine schwiemu ist toll und ich bin so froh sie zu haben. Und nein, auch wir sind nicht immer einer Meinung.

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Was denn nun? Tochter oder Sohn??? 🤔

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Bearbeitet von Mama172021
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Hey! Auch wenn ich deine Gefühle total nachvollziehen kann und eventuell genauso gefühlt hätte, damals nach der Geburt, kann ich bei der Aktion der Oma aber auch keine böse Absicht oder übergriffiges Verhalten erkennen.

Klar, üblicherweise fragt man, meine Schwiegermutter und meine Mama hätten auch gefragt. Meiner Oma würde ich so eine Aktion aber auch zutrauen, einfach weil die so ein mütterlicher Typ und gleichzeitig eine Frau der Tat ist.

Es könnte ja sein, dass deine Schwiegermutter dir Ruhe gönnen und Arbeit abnehmen wollte? Oder dass sie einfach aus Selbstverständlichkeit und Routine dachte: "Ach, dann mach ich das schnell"? Vor einigen Jahren hab ich von ganz viele Frauen gehört, dass sie es ganz toll fanden, dass der Papa die ersten Wochen alle Windeln gewechselt hat, nach dem Motto "er bringt sich total ein und nimmt mir die unliebsamste aller Arbeiten ab". Dass man die Zeit nach der Geburt als geschützten Raum sieht und es erstmal ganz viel um die Bindung zwischen Mutter und Kind geht ist glaube ich eine eher neue Entwicklung, kann es sein, dass das vielleicht bei der Schwiegernutter einfach noch nicht angekommen ist?

Ich finde es total normal und richtig, dass Mamas nach der Geburt ihr Baby immer bei sich haben wollen und sehr beschützend reagieren, wenn sich da jemand einmischt. Das sitzt uns glaube ich im Blut und führt dazu, dass die Bindung toll ist und wir trotz der Anstrengung alles für unser Baby geben und für es einstehen.

Ich finde es aber auch genauso normal und schön und wichtig, dass Omas, die ihr Enkelkind im Arm halten, auch große Liebe spüren und den Instinkt haben, das Baby zu behüten uns zu versorgen. Das macht ein Baby ja sowieso mit jedem Menschen, ich glaube beim Enkelkind ist das dann nochmal gesteigert. Die Oma gefährdet die Bindung zur Mama ja auch nicht, sondern ist ja eher ein zusätzliches Familienmitglied, zu dem das Kind im besten Fall auch eine gute Bindung aufbauen kann.

Kurz: Ich finde eure beiden Reaktionen irgendwie total natürlich und richtig und kann hier niemanden sehen, der total im Unrecht ist.

Wäre ich an deiner Stelle, würde ich vor allem mit meinem Partner über meine Gefühle und Wünsche sprechen. Der Schwiegermutter würde ich keine Vorwürfe machen, aber du kannst natürlich kommunizieren, dass du dich mit diesem oder jenem gerade noch unwohl fühlst, einfach weil alles noch so frisch ist. Ich würde das wirklich so formulieren, dass das nicht von Dauer ist, denn das ist es meistens tatsächlich nicht, die Hormone nach der Geburt sind einfach echt mächtig und machen dich eben zum Mama-bear.

Und oh, als kleine Ergänzung: In Bezug auf Missbrauchsprävention sehe ich hier erstmal (noch) kein Problem. Klar sollen Kinder nicht lernen, dass fremde Leute sie willkürlich ausziehen sollen, ich sehe aber hier kein Problem da die Oma eine Person ist, der ihr (hoffentlich) vertraut und die eventuell später sowieso Windeln wechseln wird. Das Baby bekommt in dem Alter auch noch kaum was mit, fremd und nicht fremd wird hier ja auch noch nicht richtig unterschieden, das geht erst in ein paar Monaten los. Bei einem Baby von z.B. 9 Monaten würde ich auf diese Aspekte schon viel mehr achten.

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Ich finde da nichts schlimm dran.