Zweifel während Wartezeit/Kontakt zum Jugenamt

Guten Morgen zusammen,
Mein Mann (36Jahra) und ich (37 Jahre) sind seit einem Jahr anerkannte Adoptionsbewerber und befinden uns also in der Wartephase. Das ist natürlich nicht immer leicht.
Wir hatten vor der Bewerbung zur Adoption schon einen sehr langen und steinigen Weg mit Kinderwunschbehandlungen und Fehlgeburten und haben bereits seit 10 Jahren einen Kinderwunsch.
Jetzt kommen in letzter Zeit hin und wieder Zweifel auf, ob Adoption noch immer der richtige Weg für uns ist oder wir unseren Kinderwunsch langsam komplett begraben sollten. Einfach einen Schlussstrich ziehen.

Mich würde interessieren, hattet ihr auch solche Phasen oder wart ihr immer Feuer und Flamme und voller Hoffnung? Ich Frage mich halt, ob wir stark genug für eine Adoption sind, wenn wir schon während der Wartezeit solche Gefühle haben. Hattet ihr solche Gefühle auch?

Abgesehen davon habe ich noch eine ganz andere Frage im Zusammenhang mit der Wartezeit. Wie häufig habt ihr euch während der Wartezeit beim Jugendamt gemeldet? Unsere Sachbearbeiterin hat uns gesagt, es wäre schön, wenn wir uns hin und wieder mal melden, ob weiterhin Interesse besteht oder sich etwas geändert hat.
Ein anderes Bewerberpaar aus unserer Gemeinde hat uns erzählt, dass ihre Sachbearbeiterin, das drastischer formuliert hat. "Wer sich nicht mehr meldet und in sich bei uns in Erinnerung ruft, gerät in Vergessenheit und wird kaum noch berücksichtigt." Habt ihr solche Aussagen auch schon mal gehört? Wie war das bei euch?

So jetzt ist es leider sehr lang geworden. Sorry😅 Ich hoffe, es haben trotzdem welche bis hierher gelesen und ich bekomme trotzdem ein paar Antworten.

Danke schon einmal an alle.

Liebe Grüße

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sich zwischendurch zu melden ist mmn sehr wichtig. Es ist ja auch vollkommen klar, dass eine Sachbearbeiterin eher an jemanden denkt, mit dem es des öfteren nette gespräche gab, als an die karteileiche aus ordner drei hinten links im Schrank.
zur warzezeit oder aufkommenden zweifeln kann ich nicht viel sagen, da bei der ersten adoption alles so schnell ging, und vor der zweiten waren wir ja eh im ständigen Kontakt zum JA wegen der ersten.
da war irgendwie nie platz für zweifel.
grundsätzlich glaube ich aber. dass zweifel dazugehören, sie zeigen, dass das thema lebendig und präsent ist.

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Hallo, zunächst kann ich diese Zweifel so gut nachvollziehen. Ich frag mich auch immer ob es sinnvoll ist sich eine Deadline zu setzen, aber das fällt natürlich auch schwer einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.
Bei mir sind gerade Zweifel ob Dauerpflege nicht doch auch eine Option gewesen wäre bzw ist. Die Wartezeit, bei uns aktuell 1 1/2 Jahre, lässt leider immer mal wieder Zeit für viele Gedankenspiele.
Bei uns ist gefordert sich mindestens alle 18 Monate zu melden. Jedoch können wir uns mit Fragen oder einfach so jederzeit melden.
Alles Gute für euch.

Bearbeitet von Noname90
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Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Es ist immer gut auch zu lesen, dass andere die gleichen Gedanken haben. Und ja, einen Schlussstrich zu ziehen oder eine Deadline zu setzen ist so eine endgültige Entscheidung. Wir werden wohl mit den Zweifeln zurecht kommen müssen und schauen mal, was die Zukunft bereit hält.

Zum Thema Kontakt zum Jugendamt: Unsere Sachbearbeiterin hat uns ja auch gesagt, melden sie sich zwischendurch mal oder wenn sie Fragen haben. Das machen wir auch so alle halbe Jahre.
Ich finde es nur nicht ganz nachvollziehbar, wenn Paare, die sich nicht regelmäßig melden überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden. Schließlich wird ja immer gesagt, dass sie Eltern für Kinder suchen. Es könnte ja gut sein, dass diese "Karteileichen" genau die richtigen Eltern wären.
Es wird gesagt, man soll sich auch darauf einstellen, dass der Anruf vielleicht nie kommt und normal weiterleben und sich darauf einstellen, dass man vielleicht auch kinderlos bleibt. Das kann natürlich auch schwer fallen, wenn man sich immer wieder in der Wartezeit mit dem Kontakt zum Jugendamt beschäftigen soll. Ich meine nur, dass Paare, die sich nicht melden, ja nicht unbedingt weniger Interesse haben oder der Wunsch weniger stark ist, sondern vielleicht einfach mit der Wartezeit besser umgehen können, wenn sie nicht immer wieder durch Kontakte mit dem Jugendamt daran erinnert werden.
Naja, dass sind nur meine Gedanken dazu...

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Ich kann diese Aussage vom Jugendamt auch nicht nachvollziehen. Uns wurde gesagt bei Anfragen kommen alle Bewerbungen auf einen Tisch und dann wird sortiert nachdem Kinderprofil usw.
Dieser Satz mit dem normal Weiterleben ist echt so einfach gesagt. Man soll normal weiterleben, aber dann innerhalb von 14 Tagen zur Verfügung stehen. Bei einigen Entscheidungen,wie beispielsweise Jobwechsel spielt diese Wartezeit irgendwie doch mit rein, auch wenn man es nicht unbedingt will.
Durchhalten ist angesagt...

Bearbeitet von Noname90
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Hallo,

wir warten mittlerweile auch schon 2 Jahre. Obwohl wir auch gerne ein Kind mit einer Behinderung adoptieren würden (Trisomie 21 ect )
Wir hatten bisher einen Vermittlungsvorschlag der sich dann aber kurz vor der Geburt zerschlagen hat, das war für uns besonders hart, weil wir schon einige Sachen besorgt hatten.

Jetzt wieder zu warten ist extrem schwer, unser JA ist leider bei überregionalen Vermittlungen sehr langsam..

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Hi. Könnte unsere Geschichte sein. Über 10 Jahre drei fg ein Abgang.
Sind nun inmitten der Bewerbung um ein Pflegekind. Adoption würde nicht gehen. Zu alt zu wenig Kinder für zu wenig Bewerber.
Wir haben in der langen kiwu Zeit immer mal ans aufgeben gedacht und lausen eingelegt.
Braucht man ja auch. Ich habe mit 41/42 als Grenze gesetzt für ein Pflegekind. Hoffendes ich niemals drüber nachdenken muss meinen Wunsch nach Familie auszugeben.
Wir sind so große Familien Menschen und wollen das gerne ausleben. Wenn unser Weg nun auch nicht der gängigste ist. Wollten eig erst win leibliches und dann Pflegekind. Nun halt ganz ohne gemeinsame leibliche.
Gönn dir Pausen. Das braucht man so auch mal im kraft zu tanken. Und ja immer in Erinnerung rufen. Sonst wird man tatsächlich evtl vergessen. Lg

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Sorry for Fehler musste vom Handy senden