Adoption alleine weitermachen

Hallo an alle. Mein Partner und ich sind seid April auf der Warteliste für eine Adoption.
Seid etwa Mai hat er Zweifel geäußert und letztendlich gesagt er kann das doch nicht . Dann kam es nach und nach zu immer mehr Problemen zwischen uns und ich glaube er hat mittlerweile eine Depression. Habe alles versucht , dass er sich Hilfe holt ,aber es nützt nichts und ich werde nun ab 1.11 ausziehen , weil es kaum auszuhalten ist , da man einfach nicht mit ihm reden kann und er sich komplett zurück zieht. Wir trennen uns erst einmal räumlich, mal sehen wie es weitergeht. Nun muss ich das natürlich auch dem Jugendamt melden . Ich würde aber ungern die Adoption ganz aufgeben . Meint ihr das ist möglich oder hat man da keine Chance.Verheiratet sind wir eh nicht . Es ist alles sehr kompliziert, aber ich will das schon sehr und habe mich auch intensiv damit auseinandergesetzt. Hätte auch Familie die mich sehr unterstützt.

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Hallo,

soweit ich weiß, ist es für unverheiratete Paare schon schwer. Als Single dann quasi unmöglich.

Die Kinder sollen in ein stabiles und sicheres Familienleben integriert und dort vernünftig und behütet aufwachsen können. Diese Kinder haben in ihrem kurzen Leben einfach (oft) schon viel zu viel erlebt und mitmachen müssen.

Deine Schilderung klingt überhaupt nicht geeignet.

Ein Part ist plötzlich unsicher und kriegt Depressionen. Darauf folgt die (räumliche) Trennung. Wenn ich mir vorstelle, ihr hättet bereits ein Kind bei euch, ganz frisch vielleicht, dann krieg ich die Krise, wenn es direkt vor dem nächsten Scherbenhaufen steht und die "neuen Eltern" ihr Leben nicht auf Reihe kriegen.

Tut mir Leid, ich denke, den Adoptionsplan solltest du (erstmal) auf Eis legen....

Alles Gute #klee

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Hallo,

ich denke, das entscheidet jedes Jugendamt für sich. Ich persönlich glaube jedoch nicht, dass du dann gute Chancen hast.

Du schreibst selbst „es ist alles sehr kompliziert“. Das ist genau das, was ein Adoptivkind NICHT braucht. Uns wurde vom Jugendamt vermittelt, dass ein stabiles Familienverhältnis absolut wichtig ist.

Bist du denn überhaupt sicher, diesen Weg aktuell alleine weitergehen zu wollen/zu können? Du schreibst, ihr trennt euch vorerst räumlich, vielleicht trennt ihr euch am Ende komplett. Hat man während einer Trennung die mit einem kompletten Neuanfang im Bezug steht nicht genug um die Ohren, als sich dann auch noch um ein Adoptivkind zu kümmern, welches deine volle Aufmerksamkeit braucht und seine Päckchen mit sich trägt?

Ich würde dir raten, deine Situation erst einmal zu klären. Falls du später wieder gefestigt bist, kannst du z.B. ein Pflegekind aufnehmen. Das können ja auch Einzelpersonen aber wie gesagt nur wenn man mit beiden Beinen fest im Leben steht.

Ich wünsche dir alles gute 🍀

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich denke das wird schwierig bis unmöglich.

Es gibt ja kaum Kinder die freigegeben werden und viele abgebende Eltern wollen auch die Sicherheit von zwei Personen.

Ich denke Pflege ist da realistischer.

LG

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Danke für eure Antworten. Ich hatte auch eher daran gedacht, erst mal den Umzug zu machen ,alles erstmal klar zu kriegen und dann zu schauen ob und wie ich das Ganze dann mache. Aber dachte da dann auch eher an Pflege. Werde einfach auch noch mal mit dem Jugendamt sprechen, was die denken .
Ich denke man muss einfach ehrlich sein und dann werden die einem sagen , was so möglich ist . Ich weis zwar was ihr meint mit stabilen Verhältnissen, aber ich muss halt auch sagen auch Heirat oder Verheiratet sein ist natürlich kein Garant , dass ein Kind stabil aufwächst. Keiner weis ,wie sich eine Beziehung oder Ehe entwickelt und auch nach der Adoption können bei Paaren Probleme auftreten . Also ein Garant ist das nie, deshalb denke ich dass auch das mit dem verheiratet sein sehr veraltet ist. Auch ich hätte vor einem Jahr niemals gedacht , dass es soweit kommt. Niemand steckt da drin und deshalb ist es wie ich finde etwas unfair zu sagen , dass die Vorstellung dass wir ein Kind bekommen hätten ja so schlimm wäre. Dann hätten wir auch einen Weg gefunden und hätten zu unserer Verantwortung gestanden .

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Achso und die Aussage das die „Eltern ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen „ist auch etwas vermessen . Nur weil man eine Beziehungskrise hat und es gerade mal nicht so läuft heißt es ja nicht gleich , dass wir unser Leben nicht auf die Reihe kriegen .
Wir sind beide Berufstätig in sehr verantwortungsvollen Jobs und kriegen sonst alles ganz gut hin . Eine Depression ist eine Krankheit , die jeden Treffen kann . Auch die vermeintlich glücklichste Familie.
Wollte halt einfach wissen was ihr denkt wie meine Chancen als Single stehen .

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Wie andere geschrieben haben, wird das schwer. Klar, auch bei anderen kann man nicht reingucken und ein Kind kann eine Beziehung schnell in turbulentes Fahrwasser bringen - aber die Jugendämter müssen mit so vielen Unbekannten arbeiten, da wäre eure Situation vermutlich schon eine Hypothek.

Was mich aber etwas erschreckt ist die Härte mit denen einige hier ihre Stellungnahmen raushauen. Wow. Empathie ist auch eine wichtige Fähigkeit, wenn man adoptieren will, würde ich meinen. Und einige beweisen diese Fähigkeit in ihren Antworten an Desi6 hier nicht gerade. Sind wir nicht alle in irgendeiner Form in diesem prozess oder durch ihn durchgegangen? Mit ähnlichen Zweifeln, Fragen, Problemen? Das kann man in Reaktionen doch einfließen lassen.

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Das mit der Empathie kann ich so unterschreiben.
Ich fand es vor einigen Jahren auch extrem heftig als Mütter mit bereits leiblichen Kindern noch adoptieren wollten und hier massiv angegangen wurden, weil sie den noch kinderlosen die Kinder nicht wegnehmen sollen...

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Es ist etwas off topic, vielleicht aber auch nicht ganz: Darf ich fragen, warum du bei Depression des Partners ausziehst? Eine Depression ist eine Krankheit, und wäret ihr verheiratet, hätte ich gesagt: was ist denn mit „in guten wie in schlechten Zeiten“?

Ein Kind (eigenes oder adoptiertes erst recht) kann ebenfalls psychisch erkranken - man würde doch nicht auf die Idee kommen, auszuziehen?

Damit ist aus meiner Sicht die Beziehung nicht stabil und eine temporäre räumlich Trennung wird wahrscheinlich zu einer endgültigen Trennung führen. Aber ich bin einfach kein Freund von solchen Lösungen, ich finde, solche Schwierigkeiten löst man zusammen oder geht ganz. Ich weiß wie sich das jahrelange Mittragen müssen anfühlt - meine Mutter ist uneinsichtige Alkoholikerin und im Grunde leidet das ganze Umfeld seit mind. 25 Jahren darunter, und dennoch kann sich keiner „trennen“.

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Vielleicht geht dich das einfach gar nichts an.
Desi hat einen groben Kontext ihrer Situation gegeben. Kein Mensch verlangt von dir, dass du diese Situation beurteilst.

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Wenn du alleinerziehend weitermachen möchtest, solltest du über eine Auslandsadoption nachdenken. Bulgarien oder Haiti vermitteln zB an Alleinerziehende. Es kann aber auch dort lange dauern und ist ziemlich teuer. Ich versteh auch nicht ganz, warum viele hier bei dir mangelnde Stabilität anmahnen, denn in den nächsten 4-5 Jahren (so lange kann das schon dauern) wird sich deine Situation ja vermutlich klären und du wirst sus Alleinerziehende ja auch nochmal neu vom JA geprüft…. Also „einfach so“ weitermachen wird nicht gehen, aber in den nächsten Jahren als Alleinerziehende weitermachen - ja, das geht vermutlich.

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Ich war vor fast 4 Jahren in einer ähnlichen Situation. Wie waren fast am Ende des Prozesses Adoptionsbewerber zu sein. Da unser Jugendamt die Vorgabe gibt, dass man verheiratet sein muss, war ds für mich klar, dass eine Adoption nicht mehr möglich ist.
Ich wäre jetzt generell davon ausgegangen, dass ihr unverheiratet nicht adoptieren dürft, daher kann dir da nur dein JA die Antwort geben, ob es möglich ist oder.nicht. Und welche anderen Optionen es gibt. Aber natürlich musst du erstmal dein Leben sortieren, in der aktuellen Situation hast du keine Kapazitäten für einen kleinen Menschen.

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Vielen Dank für deine Antwort. Also das ist aber auch krass , dass die am Ende des Prozesses erst sagen , das man nicht adoptieren kann , wenn man unverheiratet ist. Wir haben das vorher gefragt und tatsächlich geht es , aber es kann offiziell dann nur 1 Partner adoptieren. Allerdings durchlaufen beide den Prozess.
Ich habe jetzt alles mit unserem JA geklärt und die waren sehr nett . Die meinten auch ich soll mich erstmal sortieren und wenn ich Klarheit habe, dann soll ich mich wieder melden und wir schauen zusammen was möglich ist. Entgegen einiger Meinungen hier , lassen die durchaus mit sich reden . Das liegt vielleicht auch daran , dass sie uns kennen und wissen , dass wir verantwortungsbewusste Menschen sind, die sich durchaus Gedanken machen und nicht unüberlegt handeln. Damit bin ich auch absolut einverstanden. Ich weiß selbst , dass ich mich zunächst sortieren und einrichten muss und wenn ich dann immer noch Interesse habe setze ich mich mit den Damen zusammen und wir schauen was möglich ist. Wie ist es denn im Endeffekt bei dir ausgegangen wenn ich fragen darf? Hast du andere Möglichkeiten gefunden oder dich mit der Kinderlosigkeit arrangiert ?

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Nein, da habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt, wir waren verheiratet, mein Ex wollte dann nicht mehr und es kam kurz danach zur Trennung.
Das klingt doch alles sehr gut. Ich drücke dir die Daumen, dass sich wie auch immer alles zum guten wendet. Ich habe inzwischen einen neuen Partner und ich bin dann tatsächlich schwanger geworden. Ganz unkompliziert und viel schneller als ich damit gerechnet hatte. Nur mit dem zweiten Kind klappt es nicht mehr so einfach. Aber da ich zwischen durch gedacht hatte, dass ich kinderlos bleiben würde, ist auch alles völlig in Ordnung, wenn es bei einem bleibt.

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Schon verheiratet ode als paar total geringe Chancen. Würde auf Pflegekind umsatteln. Das geht als Single nämlich viel leichter
Sie werden sich sicher nicht ablehnen weil offiziell auch Singles adoptieren dürfen. Aber die Akte wird einfach immer unten liegen fürchte ich