Empfehlung vom Bund: Enkel nicht zu den Großeltern schicken.

Hallo,

da der Virus vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich werden kann, habe ich nun schon öfter gelesen, dass man die Enkelkinder vorübergehend nicht von den Großeltern betreuen lassen soll.
(Um die Großeltern vor dem Virus zu schützen.)

Berücksichtigt ihr solche Empfehlungen, oder spielt das für euch keine Rolle?

Bei uns ist es so, dass meine Schwiegermutter (71) gesundheitlich angeschlagen ist.

Erst vor 3 Wochen, war sie (wegen mehrerer Infektionen gleichzeitig) im Krankenhaus.
Hätte mein Mann nicht den Notarzt gerufen (was meine Schwiegermutter, trotz völligem körperlichen Zusammenbruch, bis zum Schluss verhindern wollte) wäre sie laut Arzt jetzt nicht mehr unter uns.

Meine Tochter (1,5) hat momentan trockenen Husten und Schnupfen. Sie fühlt sich aber gut (isst, trinkt, spielt usw)...also nichts Dramatisches.

Trotzdem werden wir Oma und Opa diese Woche wohl nicht besuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Corona-Virus hat, ist zwar gering, aber sicher ist sicher.
(Ganz davon abgesehen, dass meine Schwiegermutter wohl auch auf eine "normale" Erkältung momentan gut verzichten kann.)

Wie macht ihr das?
Ich frage aus reinem Interesse...

Liebe Grüße

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Ich hatte weiter unten einen Thread erstellt bezüglich des vierwöchigen Besuches meines Opas bei meinen Eltern.

Mein Opa ist weit über 90, meine Eltern kratzen beide an der 70. Meine Eltern betreuen unsere Tochter nach der Schule und sind körperlich topfit, keinerlei Vorerkrankungen. Bei meinem Opa schaut die Geschichte aber schon anders aus, daher werden wir die nächsten Tage nutzen, um uns einen Schlachtplan zurechtzulegen, wie wir unsere Tochter anderweitig unterbringen, so lange mein Opa vor Ort ist.

Wenn Opa wieder nach Hause fährt, bin ich mir aber sehr sicher, dass es sich meine Eltern nicht nehmen lassen werden, ihre Enkelin zu betreuen. Sie sind eher die Fraktion "Ist doch eh nur ein Schnupfen, mach dich nicht nass!"

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Mit Husten & Schnupfen/Magen Darm ectr. halten wir uns fern besonders wenn die Großeltern gerade eh angeschlagen sind. Die nehmen da gerne alles mit.

Als es die ersten Corona Fälle in der Ecke gab hatten wir die Schwiegereltern gefragt aber Opa (79) meint er steht eh immer mit einem Bein im Grab da verbringt er lieber so oft es geht Zeit mit den Kindern... er hat auch irgendwo gelesen das Erwachsene sich nicht so schnell bei Kindern anstecken, keine Ahnung obs stimmt.
So wie es ausschaut wird es wenn überhaupt Monate dauern bis man es Impfen, behandeln kann /es überstanden ist. Auf Dauer kann man sie auch nicht auseinander halten, die wohnen in der Nachbarschaft.

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Hallo,

Ich habe auch von der Empfehlung gehört, die von Christian Droste ausgesprochen wurde.

Nun ja, ich muss gestehen, dass ich etwas ins Grübeln kam, aber nachdem ich mir nochmal in Ruhe die NDR Podcast von heute und gestern angehört habe, kam ich auch zu dem Entschluss, dass wir es so für die nächsten Wochen oder schlimmstenfalls Monate handhaben werden.

Meine Eltern wohnen etwa 80km entfernt, mit Einkäufen kann mein Bruder und seine Frau die beiden versorgen, dort gibt es noch keine Kinder. Wir benötigen im Alltag (Beruf) keine Unterstützung meiner Eltern bzw. Schwiegereltern. Große Menschenmenge und Veranstaltungen mögen sie eh nicht so gerne. Ob und auf wie viel sie verzichten wollen, entscheiden aber natürlich nur sie selbst, ich unterstütze sie aber dann dabei, so gut ich kann.

Meine Schwiegereltern sehen wir eh sehr selten, die Versorgung mit allem nötigen wäre auch geregelt, allerdings sind sie sehr in die Betreuung unserer Nichten und Neffen eingebunden. Da meine Schwiegereltern aufgrund Alter und Vorerkrankungen nochmal mehr zu den Risikogruppen zählen, hoffe ich sehr, dass mein Schwager und seine Frau bzw. Schwiegereltern da eine vernünftige Lösung finden.

Bei vielen sieht das aber leider anders aus, die können oder wollen nicht so plötzlich auf diese Unterstützung verzichten, weil es natürlich auch unbequem sein wird.
Aber ich denke die Gesundheit geht hier ganz klar vor.

Zu den Risikogruppen gehören eine Reihe von Menschen, wenn zu dem Alter dann auch noch Vorerkrankungen dazukommen halte ich es fast schon für unverantwortlich dieses Großeltern als Babysitter von Kita und Schulkindern einzusetzen.

Ich bin mal gespannt was in circa 4 Wochen passiert, wenn viele Kinder in den Osterferien von Oma und Opa betreut werden, ich befürchte, dass es dann zu eine Verstärkung von Ansteckungen der Großeltern kommen wird, weil die meisten Kinder symptomlos den Virus weiter verteilen.

Auf jeden Fall werden wir nun bald mit meinen Eltern und Schwiegereltern sprechen.

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Ich habe mir Drostens Podcast von gestern auch angehört und werde zumindest mit meinen Eltern darüber reden. Ich bin mir aber sicher, dass sie nichts ändern werden wollen. Meine Mutter arbeitet ehrenamtlich in der Cafeteria eines Mehrgenerationenhauses, in das ein Kindergarten integriert ist. So lange die Cafeteria nicht geschlossen wird, wird sie dort auch arbeiten. Mein Vater ist ehrenamtlich auch sehr engagiert und kommt dabei ebenfalls viel mit Familien in Kontakt.
Wenn die Situation auch hier ernster wird und wenn sie bereit sind ihre Ehrenämter einzuschränken oder aufzugeben, werde ich auch vorschlagen, dass sie unseren Sohn erstmal nicht mehr sehen, werde anbieten für sie einzukaufen usw. Aber sie werden das einfach nicht wollen. Sie werden lieber das Risiko auf sich nehmen als Monate lang alles aufzugeben, was ihnen wichtig ist.

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"Berücksichtigt ihr solche Empfehlungen, oder spielt das für euch keine Rolle?"

Dazu brauche ich keinen neuen Virus.

Das ist für mich bei ALLEN Infekten selbstverständlich!

Grundsätzlich informiere ich Gäste/Gastgeber, sobald hier jemand eine Rotznase oder anderes hat.


- ältere Menschen mit Vorerkrankungen informiere ich über JEDEN noch so kleinen Infekt.
- Freunde je nachdem
das Kind einer Freundin hatte lange nie eine Erkältung, sondern immer sofort Bronchitis, Lungenentzündung. Ein Schnupfen/Husten reichte schon aus.
- ein anderes Kind reagierte auf (für uns harmlose) Magen-Darm-Infekte direkt sehr heftig und konnte durchaus gefährlich werden.

Auch jüngere Berufstätige mit oder ohne kleine Kinder sind froh, wenn sie es mal nicht erwischt.

Gebe ich die Info raus, kann jeder selbst entscheiden und ob es trotzdem passt oder nicht.
Alles vermeiden kann man nicht.
Es jemandem zumuten, der es gerade nicht brauchen kann, muss man auch nicht.


Freunde, die gerade jemanden Pflegen (selbst einen Infekt harmlos wegstecken würden), aber voll in der Pflege eingebunden sind, informiere ich grundsätzlich auch.

Je nachdem wie es der zu pflegenden Person gerade geht, Krankenhaus hinter sich hat, sagen sie dann auch schon mal ab und das finde ich völlig ok.


Ich bin auch froh, dass unser Kindergarten da durchgegriffen hatte.
Da gab es durchaus immer mal wieder den Versuch, dass kranke Kinder gebracht werden sollten wegen Betreuung.

Von "ich habe Angst, dass das Kind Medikamente brauchen könnte; deswegen gehe ich nicht mit dem fieberdem Kind zum Arzt"
bis hin zu: ich hab doch nur Fiebersaft gegeben. Bis das Kind wieder etwas braucht, ist es doch wieder zu Hause.

Oder eben auch: ich kann doch das Kind heute nicht zu den Großeltern geben, Sie sehen doch wie verschnupft es ist.

Bei einer Freundin (Erzieherin) noch krasser. Und dann wird beschimpft, weil die Erzieherin schniefend zur Arbeit kommt und gleichzeitig der Betreuungsschlüssel wegen anderer kranker Erzieherinnen nicht vollständig ist.


Als wir (zu mehreren) unsere Eltern gepflegt haben, haben wir es durchaus so gemacht, dass Erkältete Abstand gehalten haben.
Wie ich das mit Kind und Eltern gemacht hätte, weiß ich nicht. Meine Mutter, die so gerne oma geworden wäre, hatte mich das durchaus gefragt, wie das dann im Kindergartenalter laufen würde.


Kind fit zu Hause, aber zu krank für Kindergarten würde ich nicht zu Vorerkrankten Menschen schicken.

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Hallo Zahnweh,

es ging in meinem Beitrag nicht darum, ob ihr ein sichtlich krankes Kind (ungefragt) zur Oma schicken würdet.

Es sollte für jeden selbstverständlich sein, potientielle Kontaktpersonen vor einem Treffen über eine Erkrankung des Kindes (egal welche) zu informieren und zu hinterfragen, ob das Treffen trotzdem stattfinden soll.
Für mich war das so selbstredend, dass ich das nicht extra erwähnt habe.

Meine Frage bezog sich ausschließlich auf die Empfehlung von Christian Droste im Umgang mit älteren Menschen, angesichts der Verbreitung von Covid 19!
Er empfieht, aufgrund der aktuellen Lage, die Enkel GRUNDSÄTZLICH (also auch im gesunden Zustand!!) nicht zu den Großeltern zu geben. Er begründet das damit, dass Kinder Träger des Virus sein könnten, obwohl sie symptomfrei sind.

Hier ein Auszug aus dem NDR-Podcast:

"Christian Droste rät im NDR-Podcast außerdem dazu, Kinder nicht mehr in die Obhut der Großeltern zu geben. Denn auch wenn Kinder von der Krankheit Covid-19 recht selten betroffen sind, können sie dennoch Träger des Corona-Virus sein - und es an die Großeltern weitergeben. "Die Kinder sollten bis September, Oktober nicht mehr zu Oma und Opa zur Betreuung gegeben werden", so Droste."

Meine Frage war, ob ihr diese Empfehlung berücksichtigt, oder nicht.
(Was bedeuten würde, dass ihr eure "gesunden" Kinder, in den nächsten Monaten nicht von den Großeltern betreuen lasst.)

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Auch dann spreche ich es mit den entsprechenden Personen ab.

Im Kindergarten ging Scharlach um. Das ist zwar behandelbar, aber trotzdem doof für Ältere.
Ebenso Magen-Darm.

Hatte ich wissentlich Kontakt zu Betroffenen und die Inkubationszeit dauert noch an, sage ich trotzdem Bescheid.

Bei Covid weiß keiner ob jemand Überträger ist.
Daher würde ich auch das mit den entsprechenden Personen absprechen. Sind sie bereit das Risiko einzugehen oder möchten sie selbst lieber keinen Besuch.

Großeltern sind erwachsene Menschen und sollten da eigenes Mitspracherecht haben, immerhin sind sie selbst mündig.

Daher würde ich a) einen Plan B im Hinterkopf haben und b) mit ihnen sprechen, was für sie in Ordnung ist. Mit Plan B im Hinterkopf bin ich entspannter und sie können besser für sich entscheiden, der Druck dass jemand auf die Betreuung angewiesen ist, wäre dann weniger.

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Hallo,
Da mach ich mir auch gerade Gedanken drum.
Meine Schwiegereltern sind noch sehr jung und eigentlich fit, hatten aber auch schon einige vorerkrankungen, wie herzprobleme und auch Sauerstoffmaske zum schlafen.
Das Problem ist sie wohnen gleich hier mit im Ort, lieben unsere Kinder abgöttisch und sind absolut stur. Im Moment sind bei uns im Landkreis noch keine Fälle registriert aberich rechne jeden Tag damit.
Was da noch hinzu kommt, ist dass meine Schwiegereltern auch noch ihre Eltern pflegen und diese sind über 80 und mit copd und vielen anderen Krankheiten noch mal doppelt gefährdet. Ich muss sagen, ich will das Risiko sie alle evtl anzustecken nicht eingehen. Denke aber dafür werde ich nicht etwa Dankbarkeit ernten, sondern nur absolutes Unverständnis. Sehr schwierige Situation.
Lg

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Ich habe gestern lange mit meinen Eltern darüber gesprochen. Aktuelle Situation bei uns: 2 Kinder (4 und 10 Jahre), ich selbstständig (eigene Arztpraxis, aber nur an 2,5 Tagen die Woche ), mein Mann während der Woche nie zu Hause... Kinder sind 3-5 mal pro Woche bei Oma und Opa. Die sind knapp 70, meine Mutter komplett gesund und fit, mein Papa mit leichtem Bluthochdruck, sonst auch gesund und fit. Sie würden sich die Betreuung ihrer Enkel nie nehmen lassen. Sie unternehmen auch sportlich sehr viel mit ihnen, es kommt für sie nicht in Frage darauf jetzt Monate zu verzichten. Es wäre auch schwierig das anders zu organisieren. Bei offensichtlichen Erkrankungen gehen die Kinder natürlich jetzt nicht mehr zu Oma und Opa. Aber bisher ist der Plan es erstmal so weiter laufen zu lassen.

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Ganz herzlichen Dank für eure Antworten!🌸
Es ist sehr interessant, wie andere Familien das Thema angehen.

Christian Drosten von der Berliner Charité geht nun davon aus, dass ca. 70% der Deutschen sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren werden.

Man könnte die alten und kranken Menschen nur davor schützen, wenn man sie von der Außenwelt (und somit auch von der Familie und den Enkeln) isoliert.

Bei meinen Eltern und dem Schwiegervater habe ich keine großen Bedenken, da sie alle topfit sind.
Nur bei meiner gesundheitlich angeschlagenen Schwiegermutter ist das tatsächlich ein Thema, da ihr der Virus sehr gefährlich werden könnte...

Es ist nicht einfach, da den richtigen Weg zu finden.

Hinzu kommt, dass wir alle keine Experten sind und somit auch nicht wissen, ob das alles total übertrieben ist, oder ob man solchen Empfehlungen besser folgen sollte.
Ich weiß es nicht...

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Hm... wenn man das zuende denkt, dürfen auch Erzieher, Lehrer, Kinderkrankenpfleger und Co ü60 nicht arbeiten. Dann haben wir noch mehr fehlende Leute. Krass...