Schwiegerfamilie und das neue Baby

Hallo ihr Lieben,
(Ich möchte gerne Annonym bleiben)

Vor nicht einmal 4 Monaten kam unser Kind zur Welt und veränderte damit komplett unser Leben - ebenso das von den jetzigen Grosseltern und Urgroßeltern.

Da dadurch viele Probleme entstanden, würde ich mich über Meinungen freuen. Sehr gerne auch von Menschen, die in der Situation der neuen Grosseltern stecken.

Unsere kleine kam im Sommer. Schon hier gab es den ersten Konflikt, denn nur die engste Familie "durfte" uns im Krankenhaus besuchen. Jeweils unsere Eltern und meine Schwester.
Da am Tag des Besucher die Oma meines Mannes Geburtstag hatten, fanden wir es eine schöne Geste, sie auch zu uns einzuladen. Wir dachten uns dabei absolut nichts!
Am nächsten Tag kam eine bitterböse Nachricht von der 2 Uroma, warum sie nicht kommen dürfe und was ich denn gegen sie hätte. Wir waren ziemlich perplex und haben direkt das Gespräch gesucht. Angelegenheit geklärt - dachten wir... jedoch wird noch 4 Monate später böse darüber geschimpft.

Es stellte sich heraus, dass unser Kind ein absolutes Schreikind ist. Um es einmal deutlich zu machen, sie schrie 14 - 16 Stunden am Stück wie am Spieß. Wir suchten uns professionelle Hilfe, Ärzte, Schreiabulanz, etc.
Uns wurde geraten, zu Hause zu bleiben.

Wir waren extrem erschöpft, wir weinten oft mit unserem Kind mit.
In dieser Zeit kamen Vorwürfe. Warum wir nicht zu den frisch gebackenen grosseltern fahren würden. Warum duften sie unser Kind nicht halten, wieso nicht alleine mit ihnen Spazieren gehen.
Schuldig war immer ich - die Glucke, die ihr Kind nicht abgeben kann.
Tatsächlich hänge ich sehr an meinem Kind. Aus Liebe, aber auch, weil mir das Schreien noch sehr in den Knochen hängt.
Wir erklärten, dass wir nur den Rat der Profis nachgehen. Wir baten sie zu uns zu kommen.
Jedes mal brachten meine Schwiegereltern noch weitere Personen mit zu uns, bis mein Mann darum hat, doch einfach alleine zu kommen.
Bei jeden Treffen ging es darum, dass wir als Eltern schuld an unserem Kind hätten. Wir seien zu unentspannt, das Kind hätte uns gut im Griff und es sollte doch einfach schreien.
Sie nähmen sie zu not mit in ihrem Auto, dann hätten wir mal unsere Ruhe.
Wir erklären immer wieder, dass wir ubser Kind nicht schreien lassen, dass die Kleine es nicht böse meint, sie aber Schmerzen hätte. Nein, keiner nimmt sie mit ins Auto. Obwohl wir beide das klar kommunizierten, war ich wieder die Schuldige - mein Mann komischerweise nie.

Wir waren sehr klar in unseren Äusserungen. Wir baten um Verständnis, dass man unsere Tochter einfach nicht gut abgeben konnte. Dennoch waren sie willkommen.
Gerade meine Schwiegereltern waren etwa 1 x die Woche da.

Mit 3 Monaten wurde es langsam besser. Um so weniger sie schrie, um so leichter konnte ich sie anderen in den Arm geben. Aus 14 Stunden Geschrei wurden 8 Stunden. Die starken Koliken wurden besser und konzentrierten sich auf dem frühen Nachmittag bis zum Abend.

Gleichzeitig hatten wir Tricks raus, wie wir sie beruhigen konnten. Wir liefen viel mit ihr herum. Auch das wurde kritisiert. Sämtliche Methoden wurden herunter geredet. Meine Tochter wurde immer als "nicht lieb" beschrieben, mir die Kompetenz als Mutter abgesprochen, unsere Tochter wurde mit anderen, "besseren" Säuglingen verglichen.
Auch dass ich unsere Tochter mit 3 Monaten noch stille, ist ein Akt des "an mich Bindes" und meine "Milch reicht eh nicht mehr".

Gerade die Urgrossmutter überhäufte mich mit Kritik. Nicht einmal kam ein Lob. Es ging nur darum, endlich mit meiner Tochter alleine sein zu können.

Meine Schwiegermutter hingegen weinte häufig, wenn sie uns sah. Auf einem Geburtstag sagte sie zu uns, dass sie uns Ewigkeiten nicht mehr gesehen hätte. Das letzte Treffen war jedoch vor 3 Tagen.

Als sie mich ziemlich anzickte, weswegen sie nicht am folgenden Wochenende (2 Tage später) kommen durfte, verließ ich den festtisch und ging zu meinem Mann ins angrenzende Zimmer, der dort unsere brüllende Tochter im Arm hielt.

Und ja, nun kam mein Frust... Ich sagte ziemlich angefressen : "Deine Mutter hat mich gerade vor versammelter Mannschaft extrem angezickt. Langsam weiss ich nicht mehr, wie ich es allen recht machen soll. Um ehrlich zu sein, will ich das auch gar nicht mehr."

Meine Schwiegermutter kam jedoch nach und hat blöderweise diesen Satz gehört. Was folgte war ein reinigendes Gewitter.

Ihre Vorwürfe waren wie folgt:

- ich habe mir das Oma sein anders vorgestellt
Antwort: wir dachten auch, dass es anders wird

- nie darf ich die Kleine halten
Antwort: du hast sie jedes Treffen auf den Arm. Wenn Sie weint, nehmen wir sie jedoch ab. Damit musst du Leben

- warum darf sie nicht bei uns schlafen und warum darf ich nicht alleine mit ihr raus
Antwort: weil sie voll gestillt wird. Ausserdem sind wir noch nicht bereit, sie über Nacht wegzugehen - das wird auch noch eine Weile dauern . Hab bitte Geduld

Etc.

Seitdem ist unser Verhältnis unterkühlt..die ständige Kritik an uns als Eltern und an unserem Kind verletzt mich. Ebenso die ständigen Vorwürfe, wir würden zu wenig Zeit mit ihnen Verbringen

Was erhoffe ich mir von dem Thread?

Ich weiss, dass hier oft gegen Schwiegertöchter geschimpft wird. Allerdings möchte ich gerne Meinungen von anderen hören, gerne von älteren, in ähnlichen Situationen. Wie könnten wir uns wieder annähern, wie gehe ich das nächste Mal mit der Kritik um?

Ich danke euch für Meinungen

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Du machst das gut so.

Ich würde den Schwiegerleuten und dem Rest sagen, dass ihr ein Kind bekommen habt und keine Puppe für sie zum Spielen. Ich finde dieses Einfordern von Zeit alleine in dieser Situation übergriffig und nervig.

Zugleich aber auch selten dämlich, denn mit diesen typischen alte-Leute-Sprüchen (Schreien lassen, Stillen) zerschlagen sie auch noch die Vertrauensbasis.

Ich habe Verständnis, dass alle sich über Familienzuwachs freuen. Aber dieses Gezerre an einem Baby, das augenscheinlich sehr viel Zeit braucht um auf dieser Welt anzukommen widert mich an.

Du kannst ihnen gerne meine Antwort zeigen und sie wären dann wohl sehr froh, dich als Schwiegertochter zu haben und nicht mich. Insbesondere die unverschämte Uroma hätte mich jetzt sehr gut kennen gelernt.

Auch dass sie alles auf dich schieben und der eigene Sohn so außen vor ist, finde ich erbärmlich. Aber das ist ja leichter für sie.

Lass dich nicht beirren.

LG

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Wie viele Sterne kann ich Küstenqueen geben?
Erst Mal ein grosses "Hut ab". Ich bin schon am Zahnfleisch wenn mein Kleiner Mal ne Stunde brüllt wg Schmerzen vorm Stuhlgang. Ich kann es gar nicht haben wenn er sich so quält und das in Eurer Dimension.... Und dann auch noch die Familie dazu. Na danke. Ihr habt grosses geleistet die letzten Wochen und helft Eurem Mini gut beim Projekt ankommen. Auchwenn es sich nicht so anfühlt. Dass das in den Knochen sitzt ist klar. Aber halte Dir vor Augen. Ihr habt ihn gg alle Widerstände super da durchbegleitet und viel Stärke bewiesen.

Jetzt ist es Zeit auch auf Dich selbst zu schauen. Nimm Dich aus dem Stress/Druck raus. Und da kennst Du Deine Pappenheimer besser als ich aber für mich liest es sich als wärt ihr mit reden bisher an eine Wand gelaufen, daher würde ich an Deiner Stelle glaub nun andere Saiten aufziehen und effektiv Einhalt gebieten.

Bei mir wäre Schluss mit lustig und versöhnlichem Ton. Ihr habt eine absolute Ausnahmesituation erlebt und statts Hilfe zu erfahren haben "die Alten" noch fröhlich einen oben drauf gesetzt.
Nicht das Kind oder Du sind falsch. Sondern ihre Erwartungen an die Omarolle die teils eher Mutterrollenanteile beinhaltet. Es geht ihnen am Ende des Tages nur um sich selbst. Das Wohl des Kindes interessiert in dem Zusammenhang nicht. Die Belastung der Eltern. Wird ignoriert.
Das geht nicht. Das muss enden.
Und das würde ich ihnen GENAU SO sagen. Mit dem Hinweis dass Du keine weitere Belastung mehr zulässt und Belastungen hochkant rausfliegen um Euch zu entlasten und dass es an ihnen liegt ob sie Teil sind oder nicht. Die Konditionen seien ja nun bekannt.

Good luck.
Ich denk an Dich. Meine kommen morgen und auch wir haben das ein oder andere Thema das ausgetanzt werden will...

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Oh je...das wird schwer für dich. Im Grunde genommen kannst Du nichts ändern, nur dich und Deine Einstellung.
Vielleicht hilft es Dir, dass es vielen anderen auch so geht und man lernen muss damit zu leben. Meine Schwiegermutter erzählt mir immer gern wie toll sie alles immer im Griff hatte, ihr Mann zu Hause die warmen Pantoffeln bereit stehen hatte und sie sämtliche Eventualitäten, Diskussionen, Erziehungsaufgaben angeblich (!) schon geregelt hatte, so dass er sich einfach an den lecker gedeckten Abendbrot Tisch setzen musste und sich um nichts mehr kümmern brauchte. Das alles natürlich mit dem entsprechenden Unterton, oder mit Tipps wie ich Dinge anders machen soll und wie sie das alles immer im Griff hatte.
Das scheint leider irgendwie dazu zu gehören. Auch, dass der Sohn nie Schuld ist sondern natürlich immer die Schwiegertochter.
WEnn Du Dir darüber bewusst bist, dass es scheinbar eine oft vorkommende Konstellation ist die in vielen FAmilien vorkommt, kannst Du besser damit leben.
Ändern wird sich da wahrscheinlich wenig, daher mein Rat: Akzeptier die Lage wie sie ist, nimm es nicht so persönlich, hör nicht drauf...usw.

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Hallo und danke für deine Schnelle Antwort!

Ja, du hast im Grunde recht. Aber es fällt mir schon arg schwer, dass einfach als gegeben zu sehen.

Wir hatten zwar nie ein inniges, dafür aber ein gutes Verhältnis, dass mit der Geburt meiner Tochter ziemlich ins Wanken gerät.

Es beginnt mit Kleinigkeiten aus Aussagen a la "also unseren Sohn haben wir im Kinderwagen einfach raus gestellt. Nach 2 Stunden hat er dann nicht mehr geschrien" bis zu Vorwürfen, dass wir sie zu selten bei uns haben wollen.

Sowohl mein Mann und ich haben gesagt, dass wir es halt anders Handhaben und dass wir schon finden, dass wir sie oft sehen.

Wahrscheinlich müssen wir wohl noch einmal das Gespräch suchen, denn unser problematisches Verhältnis macht mich schon sehr traurig.

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Sollte Deine Schilderung 1:1 den Tatsachen entsprechen, dann zolle ich Dir schon mal Respekt. Mitreden kann ich nur insofern, als das ich zwar zwei total unkomplizierte Babies hatte (derweil hat sich die geändert ;-)) - Einmischungen bin ich allerdings gewohnt und dies von Großeltern, Tanten, Onkeln und vor allem von kinderlosen Schwägerinnen und Schwestern. Ein Traum.

Mein Rat - nach derweil 18/12 Jahren.... - Atmen, atmen, atmen. Es sind sonst Deine Nerven, die den Bach runtergehen. Irgendwann wirst Du Deinem Mann die Wacht ansagen, daß er seiner Familie Einhalt gebieten soll, was dazu führen würde, daß Ihr beide Euch auch noch an die Ohren bekommt.

Es wird schwer werden

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Hallo,

die Lösung ist auf beiden Seiten zu suchen.
Im Moment ist es wie eine Abwärtsspirale, die sich weiter dreht, weil u.a. hier Frust und Enttäuschung auf Unsicherheit und Stress treffen.

Ich denke, dass Ihr alle Euch diese erste Babyzeit anders vorgestellt habt und nun einfach mit der Realität konfrontiert werdet, die alle Erwartungen über den Haufen wirft.

Das mit der Uroma im Krankenhaus ist halt blöd gelaufen.
Ich weiß, nicht jede will den Besuchshalligalli im Klinikum haben. Aber bei Euch hieß es erst die Eltern und Deine Schwester. Dann "durfte" die Oma plötzlich auch kommen, weil sie Geburtstag hatte.
Und klar, dass das der Uroma nicht gefällt. Abgesehen davon, dass alte Menschen da sowieso oft sehr schnell beleidigt sind - aber wenn da plötzlich die Spielregeln geändert werden, weil die Oma Geburtstag hat, dann kann ich den Unmut der Uroma schon verstehen.
Sie hat sich eben auch auf das Baby gefreut und bekommt dann keinen Zutritt...

So, dann weiter.
Ein Schreibaby kann hart für alle Beteiligten sein. Aber ich hätte die Kleine trotzdem mal auf dem Arm der anderen gelassen.
Auch wenn sie weint, aber diese Frauen haben selber Kinder bekommen und großgezogen. Schenke ihnen mehr Vertrauen!
Und nur so erkennen sie auch besser (am eigenen Leib), dass Eure Tochter eben oft weint und es nicht so einfach ist, sie zu beruhigen.
Die Probe aufs Exempel hätte ich sogar mal gemacht - Baby beim Schwiegertiger lassen und einfach mal ein paar Stunden draussen spazieren gehen oder mal ins Café setzen, etc.


Und die mütterliche/schwiegermütterliche/großmütterliche Besserwisserei kennt ja irgendwo jeder. Da kann man nicken, aber ich würde mich da nicht auf Diskussionen einlassen.
Je mehr Du diskutierst, desto mehr fachst Du das Feuer weiter an.


Es hat nun ein paar Mal geknallt.

Ich würde folgendes machen:

Lade die "Elefantenmütter" mal zu Euch nach Hause ein, zu Kaffee und Kuchen.
Sorge für eine entspannte Atmosphäre.
Dabei kannst Du durchaus auch nochmal in Ruhe Deine Gefühle schildern.
Für Dich war das ganze Thema Baby einfach Neuland. Vorher war alles Theorie, nun bist Du in die Praxis gekommen. Dazu diese Sache mit dem Schreibaby.
Du hattest selber Ängste, ob Du alles richtig machst und diese Ängste wurden durch die vielen (sicherlich gutgemeinten) Ratschläge und die Kritik noch mehr intensiviert, was Dich auch verunsichert hat.
Und der ganze hausgemachte Stress.

Du willst niemandem das Baby vorenthalten, aber Du appellierst auch an die Omas, dass sie Dir hier etwas mehr Zeit zugestehen, bis Du soweit bist, um die Kleine abgeben zu können.

Mit Kritik sollen sie sich bitte etwas zurückhalten. kein Mensch ist perfekt und jeder macht mal was anders oder auch mal falsch, aber deswegen darf man nicht Deine Kompetenzen als Mutter in Frage stellen.
Genausowenig hat es nichts mit "lieb sein" zu tun, wenn die Kleine weint, sondern auch sie hat Schmerzen und ist mit der Situation dann oft überfordert, wenn um sie herum so viel los ist.

Du hast ja auch schon in Deinem Text gut appelliert.
So würde ich es nochmals handhaben.

Du willst den Omas nichts Böses, sondern zielst auf ein harmonisches Miteinander hin.
Eventuell finden sich Lösungen, dass man z.B. ein oder zwei Mal die Woche einen "Tour Fixe" macht, wo man sich mal auf eine Tasse Kaffee trifft.

Liebe Grüße

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Vielen Lieben Dank für deine lange Antwort!

Ja, du hast recht, es war wohl unbedacht, eine Oma einzuladen und die andere nicht. Es war aus einem Gefühlschaos und der Bitte meines Schwiegervaters heraus.
Leider ist das nicht mehr rückgängig zu machen und nun habe ich eine beleidigte Uroma.
Mein Mann geht damit sehr gelassen um. "Die ist immer beleidigt und freut sich, wenn sie ein neues Thema hat. Komm, nimm es dir nicht zu Herzen".

Eine Entschuldigung war ja da, mehr kann ich leider nicht machen.

Ich muss dazu sagen, dass meine Schwiegermutter meine Tochter natürlich auf den Arm bekommt. Beginnt sie zu weinen, darf sie es auch kurz probieren. Nach 5 Minuten nehme ich sie jedoch wieder

Einmal haben wir es länger versucht. Vielleicht 10 Minuten? Mit dem Effekt, dass die Kleine danach 4 Stunden durchgebrüllt hat. Ehrlich gesagt, habe ich da noch Hemmungen... Ich habe einfach oft noch Angst, dass es wieder so wird... Ich hab das genauso kommuniziert. Aber das würde leider nur abgewunken.

Nächste Woche habe ich sie zum Essen zu uns eingeladen. Vielleicht sollte ich das Thema dann noch einmal ansprechen.

Danke für deine Anstöße +

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Hallo Hallo,


Ihr habt das Baby nicht für eure Familie bekommen, sondern weil ihr es euch gewünscht habt.
Setzet Prioritäten und habet kein schlechtes Gewissen irgendwelchen Omas/Müttern und Schwiegermüttern gegenüber.
Es ist keine Schande sich abzugrenzen.

Mein Sohn war auch ein Schreikind und ist bis heute sehr herausfordernd. Es gibt immer Leute die besser wissen wie ich meinen Sohn erziehe als ich, da schalte ich auf Durchzug (natürlich nicht wenn es echte Unterstützung ist).

Versuch nicht es allen recht zu machen, überlege dir was du möchtest und steh dazu.
Es kann dir ja niemand vorwerfen, dass du dein Leben so lebst wie du es möchtest, wenn dann jemand ein Problem damit hat ist es definitiv nicht deins.

Besser klare Verhältnisse als Scheinharmonie für die nur du zahlst.

Gruß, Fatty

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Sehe ich wirklich genauso -mir wäre das längst zu viel und hätte unlängst die Reißleine gezogen. Selbst ohne Schreikind hat eine junge Familie Ruhe verdient - es muss sich alles einspielen. Aber mit Schreikind? Puh, dann noch dauernd Besuch auf der Matte der nich ständig kritisiert und Vorwürfe macht? Familie hin oder her: ich hätte den Kontakt einseitig pausiert - ich frage mich wie man das aushalten kann.

Liebe Grüße

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Diesen Gedanken hatte ich auch einige Male. Doxh das wäre ein extremer Schritt, gerade für meinem Mann.
Wir versuchen es irgendwie friedlich zu lösen. Aber wahrscheinlich braucht es ein deutlicheres Zeichen zur Zeit.

Du hast recht. So geht es nicht weiter

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Hallo!

Wie war es denn vorher in der Familie? Durfte deine Schwiegermutter die eigenen Kinder großziehen, oder musste sie arbeiten und die Kinder waren bei Oma? Manche haben die eigenen Kinder verpasst und jetzt ist es ja nicht mehr normal, das Kind von Montag bis Freitag bei Oma zu lassen.

Sonst such vielleicht nach Kursen an der Volkshochschule, damit die Oma Mal lernt, dass dieses schreien lassen etwas veraltet ist - aber mach dir auch klar, sie war selbst Mal Mama, alle haben damals soviel Druck gemacht mit Schreien kräftigt die Lungen, und es hat ihr damals auch das Herz zerrissen das anzuhören. Aber der Druck war so groß, dass sie das völlig verinnerlicht hat.

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Lieben Dank,

Tatsächlich war sie nach einem Jahr wieder arbeiten und mein Mann wurde bis 17 Uhr von ihrer Mutter betreut.

Zwischendurch kam mir mal der Gedanke, dass sie so leidet, als würde ich ihre Tochter entziehen.
Sie möchte gerne mit zur Krabbelgruppe, gerne mit zum Kinderarzt.

Dein Beitrag lässt mich wirklich überlegen... Sie hat sich immer ein zweites Kind gewünscht und es nie bekommen. Wahrscheinlich möchte sie nun noch mal das Erleben, was sie als Mutter verpasst hat... der Gedanke leuchtet mir wirklich ein.

Aber wie kann ich ihr da ihre Grenzen zeigen und sie zurück in die Rolle als Oma führen, ohne dass sie weiter so stark trauert Und sich übergangen fühlt?
Hast du da ein Rat für mich? Ich bin mittlerweile leider Ideenlos

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So schwer es fällt, beziehe sie ein. Und das Kind wird ja auch schnell groß, mach Pläne mit ihr. Vielleicht wenn die Kleine ein Jahr alt ist ein Oma-Tag pro Woche? Da kann sie alles Essen, laufen und hält Oma ganz sicher auf Trab.

Und da kann die Kleine vielleicht mit 1,5 Jahren auch Mal am Wochenende dort schlafen, das tut euch dann ja auch gut, Mal frei zu haben.

Dann muss sie eben nur noch etwas warten. Sie hat halt echt viel verpasst und das nie verarbeitet, das ist schon hart. Das erste Kind verpasst, kein zweites bekommen, erst jetzt endlich ein Enkelkind, aber du wirst ja wahrscheinlich keine fünf Kinder wollen, also werden es auch weniger Enkel sein.

Sie hat halt wirklich viel Hoffnung ins Oma-Sein gesteckt. Und sie kann ja noch eine super Oma werden, die dich viel entlasten kann. Nur der Anfang ist halt schwierig.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser wird, umso älter das Kind wird.
Dann sind Oma Tage und alleinige, gemeinsame Ausflüge/ Zeit mit Verwandten einfacher.

Im Moment helfen da leider nur klare Ansagen und ein dickes Fell.

Handel im Sinne Deines KIndes, nicht im Sinne des guten Friedens Willen!
Dein Kind ist kein Spielball, um es Allen recht zu machen.
In erster Linie zählen die Bedürfnisse des Kindes- und wer damit nicht klar kommt, hat leider Pech gehabt!

Alles Gute #klee

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Genau so habe ich unter anderem auch argumentiert. Dass das ganze unser Leben sei, nicht eine Zirkusvorstellung und nicht ein Unterhaltungsprogramm als Alternative zum Fernseher.

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#pro Da hast Du vollkommen Recht!

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Das klingt für mich nach einem kulturellen Problem. Meine Schwiegereltern sind im Osten Deutschlands in einer kommunistischen Diktatur aufgewachsen, ihre Eltern wiederum in einer faschistischen Diktatur. Ich vermute sehr, dass Kinder schreien zu lassen, möglichst früh in ihr eigenes Bett in ein anderes Zimmer zu verfachten, Füttern mit der Stoppuhr und generell alles zu tun, damit Kinder lediglich "funktionieren", aber keine allzu enge Bindung an die Eltern haben, mit der Staatsdoktrin in der Zeit, als sie selbst Kinder hatten zusammenhängt.

Wir haben von meinen Schwiegereltern auch allerlei ungefragte "Ratschläge" erhalten, wie man es "richtig" mache. Anders, als mit einer klaren Ansage, was geht und was nicht geht, ging es in unserem Fall nicht. Bisher hat's gewirkt. Dass sich unsere Tochter bisher alles in allem gesund entwickelt hat, hat der Kritik auch etwas den Wind aus den Segeln genommen.

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"..generell alles zu tun, damit Kinder lediglich "funktionieren", aber keine allzu enge Bindung an die Eltern haben, mit der Staatsdoktrin in der Zeit, als sie selbst Kinder hatten zusammenhängt."

Hui, das ist aber eine gewagte Theorie.. meine Eltern und die anderen Großeltern meiner Kinder sind ebenfalls in der Diktatur aufgewachsen, genauso wie ich und beide Seiten waren auch noch Lehrer - aber sowas habe ich nie erlebt, meine Eltern haben sich gar nicht eingemischt und die andere Oma hat eher verhätschelt und alles entschuldigt.

Ich kenne sowas auch nicht aus dem Kreis meiner Freundinnen, die sowohl selbst als auch deren Eltern und Schwiegeltern in der Diktatur aufgewachsen sind. Ich denke, das mit dem Schreienlassen und dem Essen zu vorgegebenen Zeiten hat was mit der damaligen Zeit an sich zu tun, das war vorherrschende Erziehungsrealität sowohl im Osten als auch im Westen. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Und ob man das seinen Schwiegerkindern oder Kindern heute noch als brauchbares Mittel vorhält und diese ständig kritisiert, hat eher was mit der Persönlichkeit der Beiteiligten zu tun, gibt es sicher auch in Ost und West gleichermaßen. Aber das ist nur meine subjektive Meinung, die ich nicht mit belastbaren Quellen untermauern kann, nur mit eigener Erfahrung ;-)

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Puh, durchatmen! Du hast meinen vollen Respekt, dass du in deiner Haltung so konsequent bleibst und dein Kind schützt. Ja, schützt.

Das, was deine liebe Schwiegerfamilie von dir verlangt (abgeben, schreiennnlassen, das böse Kind, etc.) ist nichts anderes als das, wie sie seinerzeit selbst erzogen wurden. Das Standardwerk aus der Nazizeit heißt „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ und was sich heute liest wie eine Anleitung zur möglichst umfangreichen Misshandlung eines Babys bzw Kleinkindes war damals Usus. Das ist zum Glück überholt. Also, du machst alles richtig, bleib weiter auf deinem Weg.

Zum Stillen: La Leche Liga und andere Pro-Stillen-Vereine und alle Hebammenorganisationen empfehlen, Babys nach Möglichkeit mindestens 6 Monate ausschließlich zu stillen. Auch B(r)eikost wird kritisch gesehen. Baby lead weaning (vom Baby initiiertes abstillen) ist sicherlich der beste Weg. Es ist euer Weg und wenn du bist zum zweiten Lebensjahr zB nachts noch stillst ist das auch vollkommen ok. Wie es für euch passt. Die liebe Familie hat das weder zu interessieren noch zu kommentieren.

Ich denke, ein wenig Abstand von diesem Teil der Familie wäre gut für euch. Wenn die jetzt schon so drauf sind, würde mein Kind erst dort schlafen, wenn es sich hinreichend artikulieren kann bzw in der Lage ist, mich anzurufen, wenn es dort unglücklich ist.

Und zu guter letzt: wenn mir jemand vorwirft, ich würde mein Kind verwöhnen schaue ich ihn ganz lieb an und sage: „Ach weißt du, hätte dich mal jemand so verwöhnt“. Merke: was einem selbst nicht gutes getan wurde, kann man schwerlich bei jemand anderem tolerieren. Da ist ganz viel Schmerz in der erwachsen gewordenen Kinderseele. Wenn du dir klar machst, dass da niemand dir ans Leder will sondern in dem Moment mit seinen eigenen Dämonen kämpft, kannst du mit dieser Kritik gleich besser umgehen. Denn du bist nur Blitzableiter für einen sehr alten Blitz.

Bleib deiner Linie treu und lass dich nicht verunsichern. Sei nett, freundlich, verbindlich aber in der Sache straight. Für sein Kind wird man zur Löwenmama.
Ach ja, und auch wenn dein Mann auf deiner Seite stehen müsste, so ist auch er „Produkt“ dieser Familie und wird ähnlich gnadenlos behandelt worden sein, wie das deine Schwiegerfamilie jetzt mit deinem Kind vorhat. Von daher wird auch er einiges abgekriegt haben. Umso mehr ist seine Leistung anzuerkennen, dass er deine Art mit dem Kind umzugehen jetzt teilt und nicht auf alte, gelernte Verhaltensmuster zurückgreift.

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Lieben Dank für deine Antwort!

Es beruhigt mich doch sehr, dass mir hier viel Zuspruch entgegen gebracht wird. Ich hatte ziemliche Sorge, diesen Post zu verfassen und freue mich über all eure Ratschläge und ja, auch euren Beistand.

Mein Ziel ist es eigentlich gar nicht den Kontakt zu vermindern, eher ihn für uns besser zu regeln.
Ich merke, dass ich meine eigene Herkunftsfamilie kaum noch sehe, weil mich Meine Schwiegerfamilie sehr einnimmt. Das macht mich traurig.

Mein Mann ist auch in einer doofen Lage. Er liebt seine Familie und nun entbrennt ein Konflikt. Einerseits bin ich da, die er nun mal als Frau liebt, auf der anderen Seite seine Familie.

Er steht zu mir und dafür zolle ich ihn mein Respekt.
Trotzdem bekommt er manchmal meine Verzweiflung ab und steht zwischen den Stühlen.
Neulich meinte er, auf einen ziemlich blöden Spruch seiner Tante "Ach weisst du. Ich finde meine Tochter toll. Sie hat ein super Organ und natürlich würde ich sie nicht mit einem ruhigeren Kind austauschen".

Das kostet ihn aber auch Kraft, sich andauernd mit seiner Familie zu streiten. Und ich glaube, ihn macht es noch trauriger als mich - auch wenn er es nicht zugibt.

Und blöderweise glaube ich genau das. Ich muss mein Kind schützen! Ich habe Ängste, wie es sein wird, wenn sie grösser wird.

Meine kleine hat anstehende Öhrchen. Nicht doll, aber sichtbar.
Da wurde sixj darüber unterhalten, ob man am besten vor der Einschulung ihre Ohren anlegen sollte.

Ich bin von glauben angefallen. Da diskutiert man über eine Schöbheitsop. Sie ist schön. Man braucht nicht an ihr herum schneiden.
Wie wird es ihr gehen, wenn sie solche Sprüche mit 12 hört ?

Und das grosse Problem ist, dass sie es nicht aus Bosheit sagen, sondern auch Sorge und Liebe.

Auch das Stillen. Sie haben Angst um meine Tochter und wollen das beste... damit machen sie mir jedoch das Leben schwer.