Große Krise nach 1. Kind, keine Nähe

Hallo zusammen,
ich muss mir hier mal den Kummer von der Seele schreiben. Habe 2 Kinder aus erster Ehe, mit der Ex verstehe ich mich gut, die Kids sind regelmäßig bei mir.
Anfang des Jahres bin ich mit meiner neuen Partnerin zwar ungeplant aber dennoch gewollt erneut Vater geworden. Es ist ihr erstes Kind. Gab es vorher auch schon Höhen und Tiefen ist es seit der Geburt nur noch ein Tief. Sie hat vor der Geburt einen Schub einer Autoimmunerkrankung gehabt, so dass sie unser Baby nach Geburt nicht wirklich versorgen konnte und ich ziemlich viel übernommen habe. Unter anderem vielleicht auch deswegen ist sie in eine ziemlich tiefe Wochenbettdepression gerutscht. Neben viel Zeit mit Tränen im Bett konnte ich auch nichts mehr richtig machen, egal, ob es um das Baby ging oder um zwischenmenschliche Dinge. Ich bekam nur noch Vorwürfe zu hören. Als sie sich körperlich etwas erholt hatte ging war es dennoch so, dass der geringste Anlass für Streit sorgen konnte, so dass sogar das Wort Trennung im Raum stand. Das wollen wir aber beide nicht und haben uns Hilfe bei einer Paarberatung gesucht. Nach wenigen Terminen kam der Vorschlag räumliche Trennung für ein paar Wochen aber Paar bleiben zur Sprache. Wir haben zum Glück die Möglichkeit, im eigenen Haus in 2 verschiedenen Wohnungen zu wohnen. Unterstützung von mir bzgl Baby wollte sie nur noch in Ausnahmefällen, da ich es eh nicht in ihrem Sinne machen würde. Ich dachte ich lasse sie mal, vielleicht ist das ja nur eine kurze Phase....auch körperliche Nähe etc kann sie nicht mehr zulassen. Ich rede hier nicht von Sex, sondern von Kuscheln, Umarmungen Händchen halten beim Spaziergang etc.
Sehen uns mehrmals täglich und machen auch gemeinsame Unternehmungen und verstehen uns auch wieder besser. Allerdings sagt sie, sie habe überhaupt kein Bedürfnis nach körperlich Nähe und wenn mir danach ist, soll ich mir doch eine Affäre o.Ä suchen, das würde ihr nichts ausmachen, da sie mir auf absehbare Zeit dieses Bedürfnis nicht erfüllen könne.
Fühle mich ziemlich vor den Kopf gestossen, ich will Nähe zu ihr und nicht zu oder mit einer anderen Frau. Gleichzeitig quält mich seitdem der Gedanke, ob sie überhaupt noch etwas für mich empfindet, wenn sie mir einen "Freifahrtschein" austellt. Sie bejaht dies zwar, äussert sich aber immer wieder ambivalent wenn wir über unsere Zukunft reden und ich habe manchmal den Eindruck, es ist ein Abschied auf Raten....
Was denkt ihr ?
Grüße

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Huhu,

Also, ich bin auch Anfang des Jahres Mama geworden, und ich habe auch nicht wirklich Lust auf meinen Mann. Ich z. B. stille und habe das Kind eben sehr häufig an mir, was ja einerseits sehr schön ist, aber ich finde auch Mal schön, nicht betatscht zu werden. Und wenn Mann und Kind mich Mal in Ruhe lassen, kommt die Katze...

Mein Mann weiß das, denn ich erzähle ihm das. Und habe ihm auch schon gesagt, dass er sich gern woanders austoben darf. Denn lieber mit Freifahrtschein als heimlich, finde ich.

Daher würde ich sagen, gib deiner Frau noch etwas Zeit. Sie muss wohl noch in ihre Rolle finden, nachdem der Anfang so schwer war. Immerhin unternehmt ihr ja noch einiges. Biete ihr immer mal wieder Unterstützung an oder unterstütze sie abseits des Babys.

Übrigens, nach der Geburt konnte mein Mann mir auch vieles nicht Recht machen... Dabei war er immer lieb. Da spielen viel die Hormone mit rein und Frau erkennt sich selbst kaum wieder.

Ich finde es toll, dass ihr die Paartherapie macht. :-)

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Die JHOrmone als Ausrede zu verwenden, finde ich nicht gut.
wie man miteinander umgeht; hat mit Respekt zu tun und alles andere ist nur ein Vorgeschiebe.
Und weil man stillt, ist die Libido nicht tot.
und wer solche Probleme nach einer Geburt hat, sollte sich professionelle HIlfe suchen, denn wenn die Wechseljahre kommen, istz das noch viel schlimmer und oft stürzt man dann in eine massive Depression, aus der es keinen Ausweg mehr gibt

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Danke für die Antwort(en). Ist halt echt schwierig die Launen auszuhalten und gibt man selber etwas kontra, wird gleich ein Riesending daraus. Und verstehen kann ich es eben nicht wirklich bzw kenne es auch überhaupt nicht so von meiner ersten Ehe.
In den ersten 5 Wochen unseres gemeinsamen Kindes musste ich mich ja nahezu alleine um die Kleine kümmern und das hat gut geklappt und jetzt muss alles nach ihrem Kopf laufen ?....schwierig. Und dass man keine/wenig Lust auf Sex hat kann ich verstehen, aber auch sonst keine Nähe verstehe ich auch nicht, zumal vor der Schwangerschaft sie nie genug bekommen konnte.
Auf diese Freifahrtscheingeschichte wären wohl manche Männer scharf, ich finde diese Aussage ziemlich daneben....wobei....in nächster Zeit werde ich das sicher nicht machen, allerdings 2 Jahre auf Körperlichkeit verzichten wie hier auch geantwortet, nee...das will und kann ich auch nicht. Nun ja, warten wir mal ab und hoffen das Beste,

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Ein Freund von mir hat das damals fast 2 Jahre ertragen, dass er nach dem ersten Kind die allerletzte Geige spielen durfte. Ist eine Gemütssache, bei ihr wie bei ihm. Heute sagt er, es hat sich gelohnt, die Geduld aufzubringen und nicht mit Trotz oder Zorn oder gar Bettelei zu reagieren.

Es muss ja nicht 2 Jahre dauern aber für den Moment wären eben Geduld, Nachsicht und Souveränität Deine besten Begleiter. Muss man aber können. Ich habe das seinerzeit nicht geschafft.

In jedem Fall viel Glück, es kommen bestimmt wieder harmonischere Zeiten, wann weiß ich auch nicht.

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Vielleicht solltest du nur als Erzeuger herhalten und sollst nun abserviert werden? Hört sich für mich danach an.