Frage an Barbara/Leu re Wachstumsretardierung

Liebe Barbara/Leu,

ich habe viele Deiner Antworten gelesen auf Fragen, die meiner sehr ähnlich sind und würde Dich daher gern nach Deiner Expertise befragen.

Unser Baby is aus ICSI mit gesundem großen Bruder, ebenfalls aus ICSI. Nach dem Abstillen meines ersten Sohnes entwickelte ich einen Morbud Basedow, der mit Thiamazol behandelt wurde und am Anfang dieser Schwangerschaft wieder auftrat und bis zur 15. SSW ebenfalls mit Propycil/Thismazol behandelt wurde.

Bei Feindiagnostik 21+5 wurde jetzt festgestellt, dass bei normalem Kopf der AU und die langen Röhrenknochen verhältnismäßig viel zu klein sind. Die Daten sind:

BPD: 55.1 (~70. Perz)
FOD: 67.2 (~50. Perz)
KU: 192.8 (~ 60. Perz)
TCD: 21.6 (~40. Perz)
AU: 149.6 (~10. Perz)
FL: 33.4 (~15. Perz)
KU/AU: 1.289 (>95. Perz)
BPD/FL: 1.65 (>95. Perz)
Gewicht: 360g
Außerdem ein hypoplastisches Nasenbein und Verdacht auf Ohranhängsel, ansonsten alles unauffällig (auch Plazenta).

Der sehr erfahrende Pränataldiagnostiker ist sehr besorgt um eine genetische Störung, aber auch ratlos was es sein könnte. Grds. hätte er sofort eine FW-Untersuchung empfohlen, ist aber wegen erhöhter Risiken durch eine vorangegangene stille Geburt 23. SSW wegen Zervixinsuffizienz und einem diesmal erfolgten FTMV zögerlich. Er scheint sich aber eher sicher zu sein, dass da was ist und rät nun doch dazu.
Ich habe mich zunächst für eine US-Kontrolle nach 2 Wochen und Zweitmeinung entschieden.

Insb., da ich hier im Forum von ähnlichen Fällen gelesen habe, die auch mit einer Hyperthyreose (allerdings Hashimoto) zusammenhingen: Haben Sie einen Verdacht oder einen Rat, was ich tun könnte?

Danke für Ihr Engagement hier im Forum, das kann man in sehr verunsicherten Situationen und schwierigen Entscheidungen wirklich nur mehr als wertschätzen.

Mit vielen Grüßen,
Co1605

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Hallo,
ich bin zwar nicht Leu, habe aber gehört dass gerade Thiamizol im starken Verdacht steht Fehlbildungen beim Ungeborenen auszulösen.
Hat der Pränatalmediziner hierzu etwas gesagt? Eine Wachstumsretardierung kann auch entstehen, wenn das Baby Schilddrüsenprobleme entwickelt hat.
Sind solche Möglichkeiten besprochen worden? Falls nicht, könntet ihr das ja noch mal ansprechen.
Hoffentlich antwortet dir Leu noch mal fachkundiger. 😊
Ich wünsche euch alles Gute 🍀

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Hallo Co1605,
du hast sicherlich auch schon gelesen, dass ich bei Wachstumsrückstand der Röhrenknochen, aber ansonsten unauffällig geformten Knochen, gerade auch in Verbindung mit geringem AU eher auf eine Plazentaschwäche als auf eine genetische Ursache tippe.
Gibt es irgendwelche weiterführenden Daten aus der Frühschwangerschaft (Präeklampsie-Screening, ETS, NIPT)?
Ab 23+0 würde dann auch der sFLT/PLGF-Quotient von der Krankenkasse übernommen, das würde ich auf jeden Fall noch vor der Punktionsentscheidung abchecken.

Bezüglich deines Morbus Basedow gehe ich bei einer ICSI fest davon aus dass deine Medikation gründlich mit allen Ärzten abgesprochen wurde. Eine manifeste Hyperthyreose mit klinischen Symptomen sollte auch in einer Frühschwangerschaft behandelt werden. Die Gesamtfehlbildungsrate durch Thyreostatika gilt meines Wissens als nicht nennenswert erhöht und es wurden ja auch keine Fehlbildungen bei deinem Kind entdeckt. Dass eine Plazentaschwäche mit Morbus Basedow zusammenhängt, wäre denkbar, ist aber letztlich auch egal, solange man sich bemüht, sie optimal zu behandeln. Hast du noch nachweisbare Antikörper?

LG, Barbara

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Liebe Barbara und Marielouise1209,

danke für Eure Antworten!
Ja, die Schilddrüse ist seit Auffallen des wiederaufflammenden Basedow ab ca. der 8. SSW behandelt worden, um Fehlbildungen zu Vermeiden zunächst mit Propycil und ab dem 2. Trimenon mit Thiamazol. Seit der ca. 16. SSW sind die Werte im Normbereich und ich nehme keine Medikamente mehr (TRAK zuletzt mit 1,67 im oberen Normbereich, allein TPO AK mit 49,5 noch erhöht).

Ich hänge unten mal die (unauffälligen) Ergebnisse vom ETS 12+4 und der Feindiagnostik 21+5 an. Dazu muss man sagen, dass die verbale Auskunft des Pränatalmediziners diese Woche deutlich drastischer war als die eher undramatische Formulierung im Schreiben. Er sagte, dass er einen schlimmen Gendefekt/Chromosomenfehler für überwiegend wahrscheinlich hält.
Der NIPT war unauffällig, ein Präeklampsie-Screening wurde leider nicht gemacht.
Ich gehe am kommenden Dienstag nochmal in die Charité für eine Zweitmeinungs-FD und habe auf Grund Deiner Empfehlung, Leu, für dann auch eine Bestimmung des sFLT/PLGF-Quotienten vereinbart. Das hielt der Arzt für sinnvoll, glaubt aber wegen der Doppler-Unauffälligkeit an einen Normalbefund.

Ich habe ganz schön Angst, dass unser Baby nicht gesund ist, gerade nach der stillen Geburt unserer Zwillinge vor nur wenigen Monaten. Aber bisher scheint jedenfalls der FTMV zu halten, was er verspricht :).

Mit vielen Grüßen,
Corinne

Bearbeitet von Co1605
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Hier noch die beiden Befunde

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Hey,
es kann auch bei eingestellter Schilddrüse bei MB zu verringertem Wachstum kommen. Herzschlag war normal oder erhöht? Ob das Nasenbein und Ohranhängsel zu den typischen möglichen Fehlbildungen durch deine Medikamente gehören weiß ich nicht, aber Fehlbildungen kommen vor. Da gabs vor 3-4 Jahren eine sehr große Studie aus Korea. Viele Artikel werden im Moment überarbeitet.
Alles Liebe für euch.
VG

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Hi KoreanMBSD,

danke für den Hinweis!
Der Herzschlag war normal (bzw. wurde dazu nie etwas gesagt, sodass ich davon ausgehe).

Mit lieben Grüßen
Co1605