Warum sind menschen so?

Guten morgen. Ich dachte ich frage mal hier in diesem forum nach, weils sehr belebt wirkt und das internet mir nicht wirklich so die antwort auf die frage gibt, die ich habe.

Ich hatte jetzt 3 menschen eine wirklich lange zeit in meinem leben gehabt, die wie familie waren. Also man hat sich Zeit füreinander genommen, sich gern gesehen, mir wurde auch immer wieder gesagt, wie wichtig man doch sei. Eins der drei war meine beste Freundin und die anderen beiden sogst wirklich verwandt.

Aber dann plötzlich sind die Terminkalender der andere immer voller, ich kann froh sein diese Menschen überhaupt zu sehen und irgendwann seh ich sie gar nicht mehr. Selbst zu Geburtstagen finden sie keine Zeit mehr. Gleichzeitig wird aber zu mir gesagt, was sie alles so mit anderen unternehmen, wenn ich frage ob sie mal zeit hätten...

Damals hat meine beste Freundin zu mir gesagt, ich sei besitzergreifend und ich solle doch bitte Verständnis haben. Das ist schon gut ein Jahr her. Ich hab wirklich gedacht ich müsse mehr Verständnis zeigen, bis sie dann tolle Fotos von einem Ausflug gepostet hat mit ner anderen freundin, was wir eigentlich machen wollten und sie (weils nicht günstig war) natürlich dann kein Geld mehr hatte das mit mir zu machen. Kein Wort von Entschuldigung oder sonst was, sondern wieder nur Vorwürfe dass ich doch bitte Verständnisvoll sein soll. Sie mache ja so selten was mit dieser Freundin.

Irgendwann hab ich dann den Kontakt abgebrochen.

Jetzt hat sich das aber wieder so wiederholt nur mit 2 Personen aus der Familie.... Das gleiche schema... nächsten Monat hat mein Sohn und ihr Sohn Geburtstag. Zu unserer Einladung können sie nicht kommen, weil es zu stressig ist. Hab dann ausweichtermine angeboten, aber auch da klappt es nicht. Hab dann gemeint, dass wir ja mit ihrem Sohn dann zusammen beide Geburtstage feiern könnten. Dann kam wortwörtlich, dass sie nicht zuhause sind, weil sie den Geburtstag von ihrem Sohn auswärts feiern. (Die feiern manchmal nur den kindergeburtstag wenns zeitlich nicht anders möglich ist und familie/freunde kommen dann mal zum.besuch wenns zeitlich passt. Und ich hab nur gefragt ob dann in Februar oder so möglich ist. Da wurden die dann wütend.. und 3 mal dürft ihr raten was mir vorgeworfen ist: ich hätte Kein Verständnis... Das ist wieder die Spitze des Eisbergs... Früher haben wir viel miteinander gemacht. Dann kamen natürlich die Kinder und irgendwann hat man sich nur noch zu den Geburtstagen gesehen. Und seit Sommer hatten sie einmal nur ne halbe Stunde Zeit zum Geburtstag unseres anderen Sohnes zu kommen und auch nur ganz knapp, weil die Tage natürlich mit allem möglichen voll geplant ist. Die andere der beiden hat sogar 3 Wochen Urlaub und natürlich hat sie den schon voll verplant. Auch mit Freunden.

Haben Sie recht? Muss man für alles verständnis haben und ich bin besitzergreifend? Oder übertreib ich nicht?

Weil ich denke, wenn man jemanden mag und sehen will, dann findet man doch wenigstens zum Geburtstag irgendwie ne Möglichkeit sich zeit zu nehmen...

Ich wollte nur fragen, ob ich da übertreibe und sie recht haben. Ich komme aus einer narzisstischen Familie und weiß, dass meine Ansichten auch etwas empfindlicher sind. Meine Therapie ist aber schon durch gewesen. Weswegen ich jetzt nicht mehr mit meinem Therapeuten darüber reden kann.

Meine Freunde finden so etwas doof, im.internet finde ich nur, dass man ja Verständnis haben solle... aber ich finde nichts zu so einem.verhalten....

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Es ist schwer, eine solche Situation aufgrund einer kurzen Schilderung zu beurteilen. Zumal du natürlich nur deine Sichtweise schilderst und wir die andere Seite nicht kennen.

Es gibt einen Spruch: "Wenn alle um dich herum in die falsche Richtung fahren, solltest du prüfen, ob nicht du der Falschfahrer bist."

Daran musste ich beim Lesen denken. Es ist schon auffällig, dass dir dies dreimal mit unterschiedlichen Personen passiert, die nicht "zusammenhängen".

Bist du vielleicht wirklich zu besitzergreifend und möchtest stets die Freundin sein, die an erster Stelle steht? Horch mal in dich hinein. Es gibt ganz komische Auswüchse bei Eifersucht. Das klingt ein bisschen durch.

Und ja, Menschen die sich bedrängt fühlen, machen dicht. Finden Ausreden, warum es nicht passt. Auch wenn man sich dann länger nicht gesehen hat: ist dieser Punkt einmal überschritten, ist jeder Kontakt zu viel.

Wie gesagt, es ist unmöglich auf Basis deines Textes eine fundierte Meinung abzugeben. Das sind nur ein paar Gedanken, die meinerseits beim Lesen aufgeploppt sind. Vielleicht hilft es dir weiter, wenn du das mal reflektierst.

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Guten Morgen Agostia,
ich möchte dir nichts Böses und ich kenne dich nicht. Alles was ich sage ist reine Mutmaßung und bitte nicht persönlich gegen dich gerichtet. Für mich als Außenstehende hört sich deine Geschichte nicht unbekannt an. Auch ich habe alte Bekannte die mal wirklich gute Freunde waren. Die aber irgendwie andere Lebenswege eingeschlagen haben und mit denen ich heute, bis auf wirklich schöne und wertvolle Erinnerungen, nicht mehr viel teile. Niemals würde ich diese lieben Menschen vor den Kopf stoßen, wenn es nicht unbedingt sein muß, aber sie sind Teil meiner Vergangenheit und nicht meiner Gegenwart. Ich finde es immer schade wenn diese Menschen sehr in der Vergangenheit leben und ständig darauf rumreiten was wir damals erträumt und nie erlebt haben. Ich möchte im heute träumen und auch im hier und jetzt leben. Ich wünsche Ihnen nur das Beste, aber ich habe keinen Bezug mehr zu ihrem Leben um dabei aktiv mitzugestalten.

Ich wünsche auch dir alles Gute, lass die Vergangenheit sein und schau auf das heute. Geh mit offenen Augen durch deine Welt und lass dich auf Neues ein. Du wirst sehen, dass es da draußen Menschen gibt mit denen du auf einer Wellenlänge bist und mit denen der Kontakt nicht so schwer ist.

Alles Gute.

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Irgendwann verlagern sich sie Schwerpunkte.

Ich zum Beispiel hatte eine psychisch kranke Freundin, für die ich praktisch immer gut genug war, wenn sie jemandem erzählen wollte, sie habe sich geschnitten (geritzt war in dem Fall massiv untertrieben), gesoffen, gekotzt, was weiss ich. Heute ist sie mehrfache Mutter und bezeichnet eine andere Frau als ihre beste Freundin (sie waren zwei mal zur gleichen Zeit schwanger und die Kinder sind im gleichen Alter, während die Selbstverletzung praktisch nicht mehr stattfindet).

Wir haben keinen Streit gehabt oder ähnliches, aber wir haben uns auseinander gelebt. Sie geht darin auf, als Vollblutmutter mit 3 Kindern vom Amt zu leben und wird sicher nie im Leben arbeiten, ein Leben, das ich für mich nicht möchte. Aber ich bin mir sicher, dass sie auch nicht versteht, warum ich lieber im Büro bin als auf dem Spielplatz, und dass ich dafür auch noch früh aufstehen und den Haushalt abends machen muss, während sie chillen kann, wenn die Kinder im Bett sind, ist mit Sicherheit auch nicht das Leben, das sie für sich gut fände.

Aber bevor jetzt Panik ausbricht: sie ist meiner Meinung nach eine sehr gute Mutter und kann auch mit Geld umgehen, ich glaube also nicht, dass die Kinder es bri ihr nicht gut haben.

Bearbeitet von Isabelle1976
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Natürlich kann man sich nur auf das beziehen, was Du schreibst, aber Du scheinst Dein Umfeld sehr zu bedrängen, kein Nein zu akzeptieren und wenig Gespür dafür zu haben wie andere auf Dich reagieren. Es muss richtig krachen, bevor Du begreifst,dass andere von Dir genervt sind. Menschen verändern sich und ihre Prioritäten. Vielleicht hast Du auch einfach eine Art an Dir, die sehr energieraubend ist. Wenn es Dir mit mehreren Personen nacheinander so ergeht, solltest Du darüber nachdenken.

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Meiner Erfahrung nach verändern sich mit den Lebensumständen auch die meisten Freundschaften. In meinem Leben gab es Menschen, mit denen ich 10, 20, 25 Jahre oder sogar noch länger befreundet war, niemals Streit hatte und trotzdem nicht mehr in Kontakt bin.

Ich lebe in einer Partnerschaft ohne Trauschein und habe keine Kinder. Die meisten meiner alten Freunde sind verheiratet und Eltern. Sie verbringen ihre Freizeit am liebsten mit Menschen, die auch Kinder haben, weil sie mit ihnen mehr gemeinsame Themen haben als mit mir.

Am Anfang fiel es mir auch schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass sich gewisse Menschen, mit denen ich jahrelang eine enge Bindung hatte, immer seltener Zeit für mich nahmen und für Treffen andere Personen bevorzugten. Inzwischen habe ich verstanden, dass die sog. "Freundschaften fürs Leben" überwiegend nichts als Utopie sind und die meisten Menschen eher "Lebensabschnittsfreunde" haben möchten.