Kind schaut beim Papa fern und will deshalb nicht zu mir

Hallo,

mein Mann und ich leben getrennt und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir unseren 4-jährigen Sohn im wöchentlichen Wechsel betreuen. Dieses Thema muss auch nicht ausgearbeitet werden, wir wollten das beide so, da ich nicht möchte, dass mein Kind auf einen Elternteil verzichten muss.

Allerdings bildet sich nun ein Problem heraus. Ich hab mich mit meinem Kleinen unterhalten. Er sagte mir, dass er bei Papa abends nach dem Kindergarten fern sieht. Auf meine Frage hin, ob er Papa denn mal gefragt hat, etwas anderes zu tun, sagte er mir, Papa wolle nichts anderes machen. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht.
Gestern vor versammelter Mannschaft meiner Familie, wo mein Mann mit dabei war, sagte mein Bub zu mir, er wolle nicht zu mir kommen (er ist diese Woche bei mir). Ich fragte ihn, was bei mir denn anders wäre, woraufhin er lautstark sagte "beim Papa kann ich fernsehen und bei dir nicht, deshalb will ich nicht zu dir" Dass das wehtat, kann man sich sicher vorstellen. Da ich den ganzen Tag arbeiten bin und meinen Haushalt nach Feierabend machen muss, wenn der Bub schon bei mir ist, beschäftigt er sich währenddessen selbstständig mit seinem Spielzeug. Der Fernseher wird bei mir NIE als Beschäftigung verwendet, ich hab das Ding quasi nur zu Zierde stehen, ich schau nicht einmal selbst fern. Nur gelegentlich möchte der Kleine mal "Lord of the Dance" im Hintergrund laufen haben (sehr selten, und ja, es klingt doof, aber er steht da voll drauf), dann schaut er es aber auch nicht aktiv und hört quasi nur die Musik, spielt nebenbei. Ich finde das immer sehr fantasievoll, wie er dann mit seinen Figuren spielt... Naja, egal...

Ich will nun nicht fragen, wie ich mein Kind davon überzeugen kann, trotzdem zu mir zu kommen, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst, er langweilt sich bei mir nicht. Mir geht es nur darum, ob ich, im Falle eines möglichen Streits um das Kind, mit dem Fernseher als Grund gewinnen würde? Seine Aufmerksamkeitsspannweite ist extrem schlecht geworden, seit der Trennung (vorher durfte er nämlich bei uns NIE fernsehen) und er ist teilweise hibbelig und ningelig geworden. Ich will, dass mal was aus ihm wird. Und ich bezweifle, dass das funktioniert, wenn er beim Papa nur mit der Flimmerkiste beschäftigt wird. Meinem Mann schrieb ich heute eine SMS (Telefonieren fkt. nicht mit ihm) und sagte, dass wir uns wegen der Sache gestern unterhalten müssten. Seine Antwort war nur "ich wüsste nicht, was wir darüber reden müssten". Ich gehe nicht davon aus, dass er da kooperativ ist, ihm geht das sicher runter wie Öl, dass der Kleine zu ihm und nicht zu mir will.

Viele liebe Grüße
-Khazi

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Es ist dein Umgangswoche also ist es wie es ist, meine Stiefkinder meinen auch in der Ferienzeit, aber bei Mama dürfen wir Kobra 11 schauen wir haben sie sonst nur aller 14 Tage wenn überhaupt, da sag ich seh ich aus wie Mama, als die das anfingen zu sehen waren sie 4 und 5.....

Es ist fakt bei dir gelten andere Regeln als bei Papa, Punkt. Nimm Ihn mit das ist dann warhscheinlich schnell vergessen ;-)

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Hallo.

Deshalb wird es nicht lange funktionieren mit dem wöchentlichen Wechsel. Bei dir gelten deine Regeln und bei ihm seine. Was denkt er denn, wie du es handhabst. Findet er es in Ordnung. Bei dir läuft der Fernseher auch, auch wenn nur im Hintergrund, da dein Kleiner beschäftigt ist. Bei deinem Ex läuft er Fernseher auch und das ist nicht in Ordnung. Entweder, du gewöhnst dich dran, dass es bei dir anders läuft als bei ihm oder ihr müsst eine andere Regelung finden. Ich denke mal, dass ihr beide nicht nachgebt und am Schluss der Kleine mehr zu leiden hat, als wie wenn da gleiche eine richtige Regelung getroffen wurde.

<<<Mir geht es nur darum, ob ich, im Falle eines möglichen Streits um das Kind, mit dem Fernseher als Grund gewinnen würde? >>>

Mit Sicherheit nicht. Das müsstest du erstmal beweisen und wie gesagt, bei dir läuft ja auch der Fernseher.

Geht dein Ex nicht arbeiten? Wie macht er das mit dem Haushalt dann.

Alles Gute.

LG

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"Geht dein Ex nicht arbeiten? Wie macht er das mit dem Haushalt dann."

Sicher in der Zeit, in der der Junge TV schaut.
Ähnlich handhabt sie es ja auch, nur pädagogisch wertvoller verpackt.

LG

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"Seine Aufmerksamkeitsspannweite ist extrem schlecht geworden, seit der Trennung (vorher durfte er nämlich bei uns NIE fernsehen) und er ist teilweise hibbelig und ningelig geworden."

Bist Du sicher, dass das nur was mit dem Fernsehen zu tun hat? Und nicht auch was mit der Trennung etc.? Klar durch das Wechselmodell hat er beide Elternteil. Finde ich auch toll, dass ihr das macht. Nicht zu vergessen ist aber, dass es trotzdem Stress für den Zwerg bedeutet, sich wöchentlich umstellen zu müssen.

"Ich will, dass mal was aus ihm wird. "
Naja - da sage ich : ruhig Blut. Ich finde, da übertreibst Du.

Ansonsten muss ich redrose zustimmen: seine Woche - seine Regeln.

Wenn es bei Dir so wäre, dass ihr abends die Glotze einschaltet und der Vater würde sich drüber aufregen - was würdest Du sagen/tun?

Liebe Grüße

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Ich habe meinen kleinen zu dem Thema gefragt.

"Was macht denn der Papa, wenn du Fernsiehst?"
"Er schaut mit"
"Und hast du mal den Papa gefragt, ob ihr mal was anderes macht?"
"Papa will nichts anderes machen"

Soll ich meinem Kind misstrauen oder davon ausgehen, dass Papa tatsächlich nichts anderes mit ihm macht, weil er sich nicht mit ihm zu beschäftigen weiß? Mein Versuch, ein Gesellschaftsspiel zu spielen, scheiterte bereits nach fünf Minuten...

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Meine Tochter hat auch Phasen, wo sie nach ein paar Minuten wieder fertig ist mit dem Gesellschaftsspiel. Sie hat eben dann keine Lust.
Sie hat den ganzen Tag über Programm und Action im Kindergarten. Wenn sie abends dann mal "rumhängen" will und z.B. ihre Lieblingsserie schauen will, ist das ok.

Und ob Dein Sohn wirklich gefragt hat, ob sie was anderes machen können?
Oder Dein Ex das irgendwann mall gesagt hat und Dein Sohn deswegen nicht mehr fragt?

Du hast allerdings meine Frage nicht beantwortet, was Du denn tun würdest, wäre die Situation andersherum.

Jedenfalls ist das Thema TV kein Argument, Deinen Sohn da nicht mehr hinzulassen. Einen Streit würde ich deswegen auch nicht vom Zaun brechen. Sonst war es das schlimmstenfalls mit dem Wechselmodell.

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Ich sehe keinerlei Chance, deshalb einen "Streit ums Kind" zu gewinnen.

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Ähm, auf welcher Grundlage willst Du da denn vor Gericht gewinnen?

Ich denke, ein Wechselmodell funktioniert nur, wenn beide Parteien vernünftig miteinander kommunizieren können, wenn es schon an so einem "Blödsinn" scheiter, wo wann wieviel ferngesehen wird, dann solltet ihr Euch schleunigst was anderes überlegen.

Meine Kids gucken bei meinem Ex auch viel fern und spielen Nintendo und Co. Mein Ex findet das Bombe, weil ist ja so schön entspannt, wenn die lieben Kleinen die Klappe halten. Gut finden muß ich das nicht, aber ich finde es auch albern meinen Kindern deshalb eine negative Entwicklung in ihrer Zukunft vorauszusagen.

Auch bei mir dürfen sie dosiert fernsehen (so richtig mit hingucken) und mal Wii spielen, aber sie schaffen es trotzdem noch sich anderweitig zu beschäftigen...

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"Dieses Thema muss auch nicht ausgearbeitet werden, wir wollten das beide so, da ich nicht möchte, dass mein Kind auf einen Elternteil verzichten muss."

Das ist aber doch genau der Knackpunkt.
Du wolltest das Wechselmodell genauso wie er, also musst Du Dich auch damit abfinden, wie er sein Kind erzieht. Du wirst Dir da von ihm ja auch nicht rein reden lassen, oder?
Und das Wechselmodell funktioniert eben nur reibungslos, wenn die Ex-Partner a) eine gemeinsame Gesprächsbasis auf Elternebene haben und b) größtenteils in den wichtigen Punkten dieselben Erziehungsansichten.

Natürlich kannst Du mit ihm sprechen, aber Du wirst auf Granit beissen, sollte er den Fernseher als probaten Babysitter weiter nutzen wollen. Und wenn er Dir über diese Sache tatsächlich eins auswischen will, dann würde ich dieses Gespräch an Deiner Stelle gar nicht erst führen.

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Das Problem ist, die gleichen Differenzen hätte man auch, wenn es nur um Umgang ginge. Es kann jeder in seiner Zeit entscheiden. Das geht über TV- Konsum, Schlafenszeiten, vegetarische Ernährung, usw usw.

Vom Prinzip geht es nur über Kompromisse.

LG

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"Seine Aufmerksamkeitsspannweite ist extrem schlecht geworden, seit der Trennung ..."

Das wird mit der Trennung an sich zu tun haben, sicher nicht damit, dass er jetzt fernsehen darf.

Es ist wie es ist. Bei ihm darf er fernsehen, bei Dir nicht. Der Kleine wird das wohl so akzeptieren müssen.

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Bei uns ist das auch so. Er darf bei Papa wahnsinnig viel Fern gucken. Und er schaut nicht nur fern, er spielt auch Videospiele am Fernseher (was natürlich kein Ferngucken ist!) und spielt auf seinem Handy, am PC (was natürlich auch kein Fern-gucken ist!),.... Und das teilweise schon morgens nach dem Aufstehen - denn da braucht Papa ja Zeit den Tisch zu decken ! Mein Sohn kam früher auch extrem unausgeglichen nach Hause, das hat sich zum Glück mit zunehmendem Alter etwas gelegt. Hippelig ist er allerdings immer noch nach den WE`n.

Aber: machen kannst du da nix! Solange es keine Gewaltvideos sind oder Pornos ... Das musste ich leider auch so hinnehmen. Gespräche mit dem Vater haben auch nicht gefruchtet. Papas Aussagen bezüglich der Zeit, die unser Sohn von dem Fernseher verbringt, waren glatt extrem nach unten verschönt!

Ich kann unserem Sohn nur immer wieder sagen, wie WIR das Handhaben und das ich finde, dass zu viel Fernsehen schädlich ist. Zumindestens ist der Protest, wenn ich unsere Flimmerkiste ausschalte, nicht mehr so laut wie früher ..

Lavendel