Guten Morgen.
Mein Nochmann ist Anfang des Jahres ausgezogen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so erleichtert sein würde.
Wir haben die Trennung lange vorbereitet, da 2 Kinder und ein EFH involviert sind.
Die treibende Kraft war schlussendlich ich. Er hätte noch ewig so lieblos weiter gemacht.
Da bleibe ich lieber alleine.
Wir verstehen und zwar gut, aber ich bin mir mittlerweile mehr wert. Das hat sehr lange gedauert, da ich es von Kindheit an gewöhnt bin, still und zufrieden sein zu müssen.
Meine Mutter zB kann die Trennung überhaupt nicht verstehen. Er schlägt mich ja schließlich nicht und ich "hatte es ja immer gut". Unglaublich.
Diese emotionale Leere hat mich aber gekillt.
Es war schlussendlich nicht "nur" die fehlende Liebe. Er ist per se kein schlechter Mensch und kein schlechter Vater. Auch selten schlecht gelaunt. Wir verbringen auch Zeit mit den Kindern zusammen.
In der Beziehung war ich ihm aber wohl tatsächlich einfach egal. Vieles hat mir das deutlich gezeigt.
Das Fass zum überlaufen hat der Tod meines kleinen Bruders gebracht. Ich hab mich noch nie so alleine gefühlt wie zu dem Zeitpunkt.
Er ist auf ein Festival gegangen, dass er lange organisiert hat. Soweit so gut.
Anschließend hat er mir ohne Hintergedanken Fotos davon gezeigt. Während wir zu Hause beinahe ertrunken sind, hat er auf den Tischen getanzt. Sein Kommentar: mein Gott, es war nach Mitternacht und alle hatten was getrunken. Soll ich jetzt eine Staatstrauer ausrufen oder was?
Er hat mich auch niemals vor seiner übergriffigen Mutter geschützt und lieber weg geschaut und Jahre lang Gaslighting mit mir betrieben, vor allem, wenn er sich angegriffen gefühlt hat.
Ich dachte mir dann wirklich, ich übertreibe, warum bin ich so unzufrieden? Was hast du nur?
Gespräche über Wünsche meinerseits wurden abgelehnt. Seine Wünsche hat er auf mein Bitten hin nie geäußert.
Ich könnte ewig so weiter machen....
Obwohl wir anfangs überlegt haben freundschaftlich zusammen zu bleiben ist mir jetzt klar, dass das nicht funktioniert hätte.
Ein wichtiger Punkt war auch, dass ich so eine Beziehung nicht meinen Kindern vorleben wollte.
Gehe nochmal in dich. Warum fehlt die Liebe? Was würdest du dir wünschen? Ist das erfüllbar?
Würde eine Kommunikation mit Unterstützung eines Therapeuten helfen?
Ich drücke dir die Daumen, dass du deine Entscheidung findest.
