Mal so mal so

Guten Abend

Ich drehe noch durch, mein Mann und ich sind seit 9 Jahren verheiratet, seit über 20
Jahren zusammen, 2 Kinder.
Wir waren und sind schon immer sehr unterschiedlich, mit den Kindern kamen dann auch unterschiedliche Lebensvorstellungen die ehrlich gesagt immer gravierender werden…
Aber dennoch, gibt es die Momente in denen ich denke ich muss einfach nur durchhalten, in denen ich denke es gibt noch viele Frauen denen es noch „schlimmer „ geht, etc.
Eine Bekannte aus dem Ort hat sich getrennt, die hat Geldsorgen, Wohnungsnot, etc. - da denke ich immer dann halte ich lieber durch.
Und dann gibt es wieder Tage wie heute, an denen ich denke ich kann keinen tag länger mit ihm aushalten!
Es ist einfach furchtbar und ich weiß nicht
was zu tun!
Gab es für euch DAS AH Erlebnis , nach dem
das Eiine oder Das Andere klar war?

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"Durchhalten" ist nicht meine Lebenseinstellung, ich habe nur eines und das gestalte ich mir so schön wie es geht. Ich lebe gern und halte nicht durch.

Sonnige Grüße

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Durchhalten ist auch nicht meine Devise. Ich möchte auf mein Leben zurückblicken und sagen können, dass es schön war. Natürlich waren manche Entscheidungen nicht so gut und mit dem heutigen Wissen würde ich mich anders entscheiden. Und auch, wenn ich zwischendurch auch Geldsorgen habe und häufig richtig Stress mit meinem Ex waren die 2 Trennungen richtig, weil ich mir treu geblieben bin. Ich wäre sonst kaputt gegangen und hätte auch nicht gut für die Kinder da sein können.

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Du sprichst mir aus der Seele. bei mir ist die Situation ähnlich.
"Durchhalten" kann durchaus sinnvoll sein, ich lehne das nicht kategorisch ab.
Es kommt auf jeden Einzelfall an, finde ich.
Ich könnte es finanziell ganz gut stemmen, eine eigene Wohnung. Er auch gerade so, aber schlechter.
Bei uns ist es so: unser Sohn ist 5 Jahre alt. Mein Partner möchte SEHR gerne mit ihm unter einem Dach leben, bis "er etwas größer ist". Er nimmt dafür die mehr schlecht als rechte Beziehung in Kauf. Und - ganz ehrlich - ist nicht so der Typ, der Veränderungen anstößt oder etwas in die Hand nimmt.
Wir werden in Kürze umziehen, in eine größere Wohnung, in der jeder "seine" Etage hat und sein Badezimmer. Definiert habe ich die Beziehung als "Eltern WG plus" und damit ist er einverstanden.
Im Moment leben wir recht beengt, was natürlich schwierig ist, wenn man so unterschiedliche Befürfnisse und Vorstellungen hat wie wir. Die Idee ist, mit einer größeren Wohnung, in der jeder einen klaren Bereich hat, kann man dem besser Rechnung tragen. Ich bin gespannt und bin mir ehrlich gesagt auch nicht 100% sicher, ob es gut ist, zusammen umzuziehen. Es ist einen Versuch wert. Wenn es einigermaen konflikt arm klappt, dort zusammenzuleben, bin ich zufrieden.
Aber ich kenne das sehr gut: es spricht viel dafür sich zu trennen und es spricht viel dafür zusammenzubleiben. Bei und ist es ausi der Mittelweg.
Wir sind nicht verheiratet, da ich und auch er nie ein ganzes JA hatte.
Ich denke, es gibt oft kein einschneidendes Erlebnis, sondern es kristallisiert ishc mit der Zeit ine Tendenz heraus, die entweder zusammen oder auseinander führt.

Bearbeitet von klingt bekannt
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Und was lebt ihr eurem Kind damit vor? Soll das sein Vorbild für ihn später werden, wie eine glückliche und gesunde Partnerschaft aussieht?
Ich habe mich getrennt und mir ist es 1000 mal lieber, dass meine Kinder die Augen verdrehen (sind Ende Pubertät), wenn mein Partner und ich uns fröhlich necken und glücklich knutschen.
Denn das ist Leben und nicht durchhalten.

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Sein Leben sollte man GESTALTEN und nicht durchhalten. Irgendwann bist Du tot und auf Deinem Grabstein steht "sie hat bis zum Ende super durchgehalten". Tolle Vorstellung. Mach was aus Deinem Leben. Entweder mit ihm oder ohne ihn. Aber wenn, dann möglichst glücklich und mit Freude.