"Schwierige" Umstände bzgl. Studium in Bewerbung erwähnen?

Hallo!

Ich hätte gerne eure Einschätzung :)

Kurz zur Situation: Ich habe grad mein Bachelorstudium abgeschlossen, habe im Studium ein Kind bekommen, nun bin ich auf Jobsuche (Bereich Steuern/Rechnungslegung) und schreibe die ersten Bewerbungen. Ich habe in Köln studiert, bin dann während der Schwangerschaft mit meinen Mann in unsere Heimatstadt zurückgezogen, 300 km von Köln entfernt. Hier hat mein Mann eine bessere Arbeit und ich hatte Unterstützung in der Kinderbertreuung durch meine Familie. Ich habe dennoch in Köln weiter studiert, da ich durch einen Uniwechsel zu viele Scheine "umsonst" gemacht hätte. Dias Studium in Köln war ein Präsenzstudium, jedoch ohne Anwesenheitspflicht. Ich bin 1-2mal in Monat, zu den wichtigsten Veranstaltungen und natürlich zu den Klausuren nach Köln gefahren. An dem Großteil der Veranstaltungen konnte ich aufgrund der Entfernung nicht teilnehmen. Ich habe mir Unterlagen, Bücher etc. besorgt und mir selbst den Stoff erarbeitet. Das war teilweise sehr umständlich und zeitaufwendig. Somit habe für das Studium 9 statt die üblichen 6 Semester gebraucht.

Das ich ein Kind bekommen habe, wird natürlich in meinem Lebenslauf stehen. Aufgrund des Lebenslaufs wird man meinen, dass die verlängerte Studienzeit durch die Geburt und die Betreuung meines Sohnes entstanden ist. Dies ist aber ja nur die "halbe Wahrheit". Die Entfernung zur Uni ist viel ausschlaggebender für die Verzögerung. Doch diese Umstände sieht man im Lebenslauf nicht. Und nun frage ich mich, ob ich diese "Umstände" in den Bewerbungen erwähnen sollte. Ich will nicht den Eindruck erwecken, ich hätte wegen dem Kind im Studium getrödelt. Und ich denke, dass es auch Ehrgeiz und Selbstdiziplin zeigt, dass ich mir mein Wissen im Selbststudium erworben habe.

Was meint ihr? Sollte ich sowas schreiben wie: "Aufgrund der Entfernung meines Wohnorts zum Studienort, habe ich mir einen Großteil des Lehrstoffes im Selbststudium erarbeitet. Ich arbeite mich gerne in neue Aufgabenfelder ein und bin jederzeit bereit meine Kenntnisse zu erweitern."

Oder klingt das eher danach, als suche ich nach einer Entschuldigung für die lange Studienzeit?

Würde mich über viele Meinungen freuen.

Lg

1

Hallo,

ja - ich finde es klingt total nach Entschuldigung.

Du hast dich für diesen Weg entschieden und dann steh auch dazu. Einem zukünftigen AG interessieren in erster Linie, was du jetzt leisten kannst bzw. welche Erfahrungen du in diesem Gebiet schon hast - und weniger wie du dazu gekommen bist. Sollte es zu einem Vorstellungsgespräch kommen und du danach gefragt werden, kannst du immer noch davon berichten.

Viel Erfolg beim Bewerben!

Grüße
kraxy

2

Hi,

ich finde die Sache mit der Entfernung viel negativer als die Verzögerung aufgrund des Familienzuwachses.

Viele Grüße
die L.

4

Eben. Klingt so nach "warum denn einfach, wenn es auch umständlich geht".

3

Himmel hilf!

Wegen DES Kindes getrödelt, lieber Akademikernachwuchs, DES Kindes, Genitivobjekt.

" Ich habe dennoch in Köln weiter studiert, da ich durch einen Uniwechsel zu viele Scheine "umsonst" gemacht hätte."

*lach* Und statt dessen mal eben drei Semester dran gehängt. Für mich liest sich dein Satz auch eher nach Ausflüchten.

5

Hallo

Du könntest als Eröffnungssatz dann gleich:"Da ich jetzt endlich mit meinem Studium fertig bin..." nehmen.
Schlimmer wird es dadurch nicht. :-p

Jetzt mal im Ernst. Du bist doch aufgrund Deines Kindes in die Heimat gezogen. Da ist ja also doch indirekt das Kind der Grund für die Verlängerung. Hast Du so schlimm abgeschlossen, dass die lange Zeit erklärt werden muss?

Die Aussage mit der Entfernung kannst Du Dir in die Haare schmieren. Was sollen denn Pendler sagen? Das klingt dann nach Ausrede. Wieso willst Du überhaupt die Studiendauer erwähnen?

Steh zu Deinem Lebensweg und gut.

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Das muss ja ein langes Bewerbungsanschreiben werden.

Es gehört dort rein, dass du im (Monat) 2014 dein Bätschelor;-) - Studium abgeschlossen hast und fertig.

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Letztlich ist aber Dein Kind die Ursache, dass Du länger studiert hast - mach es nicht so kompliziert: Es genügt, wenn Du bei Studium von ... bis ... sowie den Abschluss erwähnst und die Tatsache, dass Du ein Kind in der Zeit bekommen und betreut hast.

LG
Anja

8

Ich wuerd weder das Kind in den CV schreiben noch sonst irgendwelche Geschichten, die betonen dass du laenger gebraucht hast als die Regelstudienzeit.

9

Das Kind gehört nicht in den Lebenslauf. 9 Semester ist nicht ungewöhnlich. Viele Studenten müssen nebenher arbeiten und brauchen deshalb länger.

Ich würde da gar nix zu schreiben und gut.

Gruß

Manavgat

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Es klingt tatsächlich so, als ob Du Dich entschuldigen wolltest, dass Du zulange an der Uni warst.

Aus eigener Erfahrung, und ich habe offiziell 11 Jahre studiert, mich hat noch in keinem Vorstellungsgespräch je einer drauf angesprochen, vielleicht, weil es in meiner Branche nicht so relevant ist, vielleicht auch, weil es im Lebenslauf schon glaubwürdig präsentiert ist, vielleicht auch, weil meine Persönlichkeit bei den Leuten einen positiveren Eindruck hinterlässt, als dass eine lange Studienzeit da noch etwas trüben könnte.
Am wahrscheinlichsten ist, glaube ich jedoch die Variante, dass es eigentlich niemanden interessiert, da die Arbeitserfahrungen wichtiger sind...

Wenn Du darauf hinweisen willst, dass Du Dir Dein Studium mit viel Disziplin überwiegend zuhause erarbeitet hast, dann gehört das nicht in den Lebenslauf, sondern in Dein Anschreiben.

Aber vorsicht! Die Abwesenheit von der Uni bei einem Präsenzstudium kann Dir auch durchaus negativ ausgelegt werden...

Was Du auf jeden Fall nochmal eroieren solltest ist die Frage, was in einem Lebenslauf gehört, und was in ein Anschreiben. Dazu gibt es hinreichend links im Netz.

Viel Erfolg bei den Bewerbungen. :-)

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*Klugscheißmodus an* eruieren *Klugscheißmodus aus*

LG #winke

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*bedankmodus ein* Hat's tatsächlich einer bemerkt... :-D *bedankmodus aus* :-p

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