Bitte um Erfahrungen mit Influenza bei Kleinkindern: wie lange Schüttelfrost?

Hallo zusammen
Und sorry für den langen Text...
Ich brauche mal euere Schwarmerfahrungen um meine nächsten Schritte zu überlegen.
Wir haben derzeit alle Zuhause nachgewiesen Influenza, die kleine hat es vom Kindergarten abgeschleppt und war als erste vor 9 Tagen "dran".
Nach und nach kamen auch Schwester und wir Eltern dran und auch wenn das nicht meine erste nachgewiesene Grippe ist, muss ich sagen, habe ich selber noch nie in meinem Leben so eine schwere Grippe gehabt, trotz Impfung.
Aber darum geht's mir hier nicht. Zurück zur kleinen: als am Tag 4 Fieber und Schüttelfrost immer noch nicht weg gingen und das Wochenende vor der Tür stand sind wir natürlich zum Kinderarzt, der einen viralen Infekt diagnostiziert hatte. Hals entzündet Lunge frei, CRP schnelltest 10-50 range also erhöht aber noch so dass man nicht sagen kann ob bakterielle oder virale Entzündung. Am Samstag wurde mein Mann ganz schlapp und da Risikopatient wurde im Krankenhaus ein Triple Tests auf Influenza Corona und RSV gemacht. Da wussten wir dann Bescheid.
Als am Sonntag, Tag 6 die kleine endlich aufhörte, Schüttelfrost zu haben und das Fieber auch mal 37.3 paar Stunden war, habe ich gedacht, sie hat das schlimmste hinter sich. Dann kam am Montag aber wieder Fieber bis 40 immer wieder auch mit und ohne Zäpfchen so 39.3-5. alles noch okay. Als dann aber gestern Abend urplötzlich richtig heftig wieder Schüttelfrost bekam und das genau eine Stunde nachdem sie ein Fiebersaft bekommen hat, bin ich mit ihr ziemlich panisch ns Krankenhaus gefahren. Dort hatte sie 40.8 Fieber und bekam erneut fiebersenker ohne den erforderlichen Abstand.
Ich wurde dort fast ausgelacht, wie ich drauf komme, dass es gefährlich sein kann, das sei typisch bei Influenza, dass Schüttelfrost und 40 Fieber immer wieder kommen. Sie wollten auf meine Bitte, die Entzündungswerte nachzuprüfen, überhaupt nicht entgehen. Es täte gar nicht Not. Seitdem hustet sie auch wie verrückt, trinkt und isst sie auch nicht gut, bislang war das kein Thema.
So nun zu meiner Frage: war das bei euch wirklich auch so dass Schüttelfrost nach Tagen wieder kam und alles die Grippe war. Kann das alles so normal sein?
Ich kenne es von meiner großen nur so, dass bei so rapiden Wiederanstieg des Fiebers zwei Mal ne Superinfektion im Ohr entstanden war und sie sofort Antibiotika bekam. Schüttelfrost hatte sie aber da zu keinem Zeitpunkt nach den ersten Tagen wieder und so schlecht wie es der kleinen jetzt geht ging es ihr auch mit der Ohrentzündung oben drauf nicht...
Danke im voraus und viele Grüße

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Nein. Der Verlauf und auch die Verschlechterung der Symptome (also nicht nur das Fieber sondern auch schlecht essen und trinken und der heftige Husten ) ist bis zum Beweis des Gegenteils als Superinfektion anzusehen, gerade wenn sie zwischendurch nach so langer Zeit mit Fieber (kann gut sein bei Influenza) schon fieberfrei war. Ich würde nochmal zum niedergelassenen Kinderarzt, der hat ja offensichtlich kein Problem nen Schnelltest zu machen. (Entzündungswerte)
Bei meinen Kindern war sowas immer Superinfektion (und ich bin vom Fach und hab daher noch die Erfahrung)

Bearbeitet von littlesunshine88
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Alles kann... nichts muss...

Es ist typisch für Influenza, dass das Fieber über Tage immer schwankend ist und auch immer wieder extrem hoch geht. Das kann sich gut und gerne 2 Wochen so ziehen.

Wenn sonst nichts dazu kommt (Ohrenschmerzen o.ä.), dann wird es von der Grippe kommen.

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Meine Tochter hatte Influenza im Dezember 22, mit 2 Jahren. Bei ihr war es ähnlich. 4 Tage hohes Fieber, dann tagsüber nur erhöhte Temperatur und plötzlich wieder Schüttelfrost mit 40 Grad. Das ganze hat sich 8 Tage gezogen.

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Wir hatten zuletzte 8 Tage mit hohem Fieber zu tun.
Mir erklärte man, dass das Fieber bei viralen Infekten gerne mal plötzlich sinkt, unten bleibt und wieder steigt.
Bakterielle Infekte: Fieber bleibt beständig oben. So war es bei uns.

Schüttelfrost ist ganz normal. Das ist eine normale Reaktion des Körpers darauf, die Körpertemperatur zu erhöhen. Der Fiebersenker wirkte wahrscheinlich nicht genug. Ohne ärztliche Beobachtung gibt man natürlich nicht IBU/Para unter des empfohlenen Dosierungsabstandes.

Dein Kind wird tatsächlich einen schlimmen viralen Infekt haben, den man symptomatisch behandelt. Gib deinem Kind schmerzlindernde Medikamente und sonst, was es braucht. Nichts zu essen, ist nicht schlimm. Trinken ist wichtig und sollte, egal wie und egal was, rein ins Kind.

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Das bei Influenza immer wiederkehrend Fieber auftritt, mit zum Teil recht hogen Werten, ist nicht ungewöhnlich.
Der Schüttelfrost steht in unmittelbarem Zusammenhang damit.

Der Körper hat eine bestimmte Soll Temperatur. Hat man nun einen Infekt möchte der Körper mehr Temperatur um den Infekt zu bekämpfen - die Solltemperatur erhöht sich also. Irgendwie muss der Körper die Temperatur dann ja aber hochtreiben, daher manchmal bei Fieberanstieg Schüttelfrost. Durch die unwillkürlichen Muskelzuckungen entsteht Wärme.
Hat sie also Schüttelfrost weisst Du das Fieber steigt gerade. Du kannst ihr helfen indem Du sie dann(!) warm einpackst.
Währenddessen verengen sich nämlich auch die Blutgefässe um Wärme drinnen zu behalten, Arme und Beine sind deswegen derweil oft eiskalt. Hältst Du sie dann warm muss der Körper weniger arbeiten.

Ist der Schüttelfrost durch, der Körper heiss und trocken ist die neue Solltemperatur erreicht, also der Fieberhöhepunkt.

Fängt man an zu schwitzen sinkt das Fieber gerade. Durch das schwitzen hilft der Körper sich selbst die Temperatur wieder nach unten zu regulieren durch Verdunstungskälte.

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Hallo und lieben Dank für deinen ausführlichen Beitrag.
Meine Frage war ja gar nicht ob Schüttelfrost normal ist und ob ich sie fiebern lassen soll.
Ich weiß wunderbar um das Prinzip von Schüttelfrost und fiebern lassen so weit es geht bescheid.
Worum es hier ging war, ob jemand erlebt hat, dass Schüttelfrost direkt nach Fieberdenkergabe UND nach einer fieberfreien Phase als Teil von Influenza erlebt hat, ohne dass es eine Superinfektion war.
Danke aber trotzdem für deine Zeit und Gedanken
Liebe Grüße Sonne -blume

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Entschuldige bitte, dann habe ich das falsch verstanden.

"...jemand erlebt hat, dass Schüttelfrost direkt nach Fieberdenkergabe UND nach einer fieberfreien Phase als Teil von Influenza erlebt hat, ohne dass es eine Superinfektion war..."

Ja und ja. Hatten wir hier bei Influenza eins zu eins auch so.
Das der Schüttelfrost kurz nach der Gabe von Fiebersenker kommt ist nicht ungewöhnlich. Der Körper möchte Fieber und treibt die Temperatur hoch - Schüttelfrost.
Der Fiebersenker ist zwar schon intus, konnte aber noch nicht ausreichend wirken, daher peilt Körperchen immer noch die neue Solltemperatur an. Ist ausreichend Wirkung da wird das unterbrochen.
Manchmal sinkt die Temperatur dann wieder, manchmal überschneidet es sich so "doof" das die Temperatur trotz Gabe von Fiebersenkern nicht wirklich fällt - allerdings steigt sie dann auch erstmal nicht weiter.

Das Fieber bei Influenza oft wiederkehrend auftaucht ist leider nicht ungewöhnlich. Da freut man sich es geht Bergauf, zack - geht's wieder von vorne los.

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Liebe alle

Vielen herzlichen Dank für die geteilte Erfahrung!!!
Ein Besuch bei dem Kinderarzt am Tag drauf und ein CRP Wert von 35 haben aus seiner Sicht eine Superinfektion ausgeschlossen.
Heute ist sie tatsächlich aufgewacht und hatte endlich endlich 37.4!
Für mich war das interessant, dass man tatsächlich durch das Grippevirus selbst nach einer fieberfreien Zeit nochmal mit Schüttelfrost reagieren kann, meine Erfahrung war da ganz anders.
Viele Grüße und bleibt gesund
Sonne-blume