2 unter 2. ist es wirklich so schlimm?

Ich suche hier Erfahrung oder auch Motivation von Eltern mit zwei Kindern im kurzen Abstand.

Ich habe vor fast 6 Monaten eine Tochter geboren und möchte so schnell es geht wieder schwanger werden, da ich bald 42 werde und mir die Zeit davonläuft.

Das habe ich ein paar Frauen aus dem Geburtsvorbereitungskurs und Babyschwimmen erzählt und JEDE hat mir das abgeraten (die Frauen die zwei Kleinkinder haben).

Es ist ultra hart, die Belastung zu groß, die Kinder streiten mehr als sie sich vertragen usw… Keine würde es wieder so machen und sich länger Zeit lassen. Mein Mann ist in EZ und ich arbeite. Er war zuerst gegen ein zweites Kind und dann doch dabei. Jetzt hat er die Meinungen gehört und fast in Panik geraten.

Ich kann mir das schon vorstellen dass es wahnsinnig kräftezehrend ist und der Schlaf fast nicht existiert. Auch das Nervenkostüm ist bestimmt oft recht dünn. Aber lohnt es sich denn nicht letztlich wenn die Kinder so nah beieinander sind, aufs Alter bezogen?
Hat es denn nicht auch Vorteile?

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Meine Kinder haben 22 bzw. 18 Monate Altersunterschied und ich hab das nie als schlimm empfunden.

Schlafen tun wir dank Familienbett wunderbar.

Sie finden die gleichen Dinge toll, mögen bei Ausflügen das Gleiche machen, bei Freunden ist es oft so, dass die Großen mit den Kleinkind/Babyaktivitäten nicht so viel anfangen können.

Ich hatte zwischenzeitlich 3 Wickelkinder, das war jetzt auch nicht anstrengender als 2 Wickelkinder oder ein Kind gerade trocken dass immer JETZT ein Klo braucht und ein Baby.

Finanziell hatte es große Vorteile. Ich wurde jedes Mal in der Elternzeit wieder schwanger, was auch bedeutet dass du im Mutterschutz wieder dein altes Netto-Gehalt bekommst.

Sehr anstrengend war bei uns das Thema Eifersucht, und das man höllisch aufpassen musste, dass das Baby nicht getreten, gebissen...sonst was wird. Das kenne ich bei einem größeren Altersabstand tatsächlich nicht. Dafür äußert sich die Eifersucht halt anders. Freunde haben 4 Jahre Altersunterschied, da nässte der große Bruder plötzlich wieder ein, hatte extreme Wutausbrüche und war im Kindergarten sehr auffällig als das Geschwisterkind geboren wurde. Ich denke die Herausforderungen werden durch einen größeren Abstand nicht kleiner - nur anders

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Was mir noch einfällt: Sehr entspannt war auch, dass mein Großer noch nicht im Kindergarten war, als unsere Nummer 2 kam. Es war also völlig egal, wann wir aufgestanden sind oder wenn wir nach einer schlechten Nacht mal bis 10.00 im Schlafanzug waren. Das Baby konnte immer in Ruhe Mittagsschlaf machen, ohne dass ich es wecken musste.
Das hab ich bei Kind 3 echt vermisst. Sobald ein Kind älter und somit im Kindergarten oder in der Schule ist, MUSST du pünktlich raus...egal ob das Baby gerade schläft oder noch trinken will oder ihr eigentlich morgens noch gerne liegen bleiben würdet. Für mich ist das schon ein Stressfaktor und ich freu mich immer wenn Ferien sind und er nicht in den Kindergarten geht

Bearbeitet von Maximama90
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Ich sehe auch den Vorteil dass die Kinder dann „gleich“ bespassz werden können. Der eine ist nicht zu klein um das zu machen was der andere kann. Und das Thema Elterngeld ist auch ein Faktor, stimmt.

Danke dir.

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Also ich habe zu meiner Schwester auch nur 18 Monate Altersunterschied und wenn es so schlimm gewesen wäre, dann hätte meine Mutter denke ich nicht noch vier Kinder danach bekommen, die letzten beiden übrigens auch wieder mit einem Altersabstand von 17 Monaten.

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Da hast du recht :-)

Es gibt mehr Menschen auf der Welt mit zwei oder mehr kleinen Kindern und die wuppen das.

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Meine sind 28 Monate auseinander und streiten sich auch wie die Kesselflicker. Ich glaube nicht, dass ein großer Altersabstand automatisch heißt, dass es immer besser läuft. Ich kann Dir nur raten es darauf anzulegen, wenn Du unbedingt noch ein zweites möchtest. Du weißt sowieso nicht, ob Du sofort schwanger wirst mit fast 42. Ich bin mit 41 sehr schnell schwanger geworden, meine Schwester hat 1,5 Jahre gebraucht mit Ü40 und mit 43 hat es bei mir auch nicht mehr so einfach geklappt.

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Meine Kinder haben einen Altersunterschied von 17 Monaten, sie sind aktuell 20 Monate und 3 Jahre alt.

Als der Kleine noch überwiegend schlief und getragen wurde, war es noch vergleichsweise einfach. Er fuhr im Kinderwagen oder wurde getragen, wenn der Große sich draußen auspowerte, er brauchte nichts anderes als meine Brust und die Bedürfnisse des Großen konnte ich noch einigermaßen gut und zeitnah erfüllen. Seit der Kleine aber seine ganz eigene Persönlichkeit entwickelt und mobil ist und eben nicht mehr so einfach nebenbei mitläuft, ist es schon härter.
Das kommt aber einfach auch auf das Temperament der Kinder an.
Meine Kinder hauen sich nicht permanent die Köpfe ein, das spielen funktioniert eigentlich ganz gut. Aber gemeinsam schlafen funktioniert bei uns bspw gar nicht, sie brauchen getrennte Zimmer und getrennte Einschlafbegleitung. Bei Krankheit brauchen selbstverständlich beide noch ganz viel Mama, das unter einen Hut zu bringen schlaucht auch. Beide Kinder sind auch gerade in der Autonomiephase…da ist die Laune schon oft morgens direkt im Eimer, wenn der Becher die falsche Farbe hat.
Es ist halt mit Geduld und Verständnis bei beiden noch nicht weit her, klar. In Kombination mit meinem Schlafmangel ist das halt oft kräftezehrend.

Aber es gibt auch ganz viele schöne Momente, die diese Anstrengung auf jeden Fall wert sind.

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Dass es das wert war, ist mir das wichtigstes. Dass es organisatorisch, mental und körperlich anstrengend ist, das will ich nicht ansatzweise anzweifeln.

Danke

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Unsere Kinder haben 22 Monate Abstand, ich wurde also kurz nach dem ersten Geburtstag von Nummer eins wieder schwanger.
Ich würde es wieder so machen. Das vorweg.
Allerdings sollte man sich eben bewusst machen, dass das “große Kind” noch ziemlich klein ist, wenn ein zweites hinzukommt. Ich staune aktuell (Nummer zwei wird demnächst seinen zweiten Geburtstag feiern) wie klein “der Große” noch gewesen sein muss als wir anfingen ihn “der Große” zu nennen. Er hat damals schon sehr gut gesprochen und es ist einem vielleicht nicht immer aufgefallen, aber er war auch noch sehr klein, nähebedürftig, konnte das alles nicht verstehen. Und manchmal haben wir ihm dann vielleicht auch etwas viel zugemutet oder zugetraut für sein Alter.
Andererseits ist es eben wunderschön meine zwei zusammen zu sehen. Jetzt (!), Kurz vor dem zweiten Geburtstag des Kleinen habe ich das Gefühl die anstrengende Phase geht zu Ende. Das heißt vermutlich die nächste wartet irgendwo, aber aktuell spielen die Kinder gemeinsam, haben große Freude aneinander und ich genieße es sehr mit ihnen.

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Ich sehe es auch so. Dass es für beide Geschwister einen unheimlichen Mehrwert hat. Und ich denke da überwiegend an später.
Auch im Teeniealter.

Danke

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Ich selbst habe nur eine Tochter, aber eine Freundin von mir hat einen Altersabstand von 18 Monaten. Sie sagt, sie würde es nicht mehr so machen. Die Große war ein sehr entspanntes Baby, dass sehr viel geschlafen hat. Der Kleine schläft seit der Geburt an schlecht bzw. nur mit Körperkontakt. Die Baby- bzw. Liegezeit empfand sie weniger anstrengend als jetzt 8 und 26 Monate.

Bearbeitet von froschkoenigin86
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Im Grunde wurde mir genau das auch so gesagt.

Danke

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Bei uns war gerade umgekehrt: der Große war anstrengend, vor allem das 1. Babyjahr war schwierig. Der Bruder -genau 18 Monate später- war ein Bilderbuchbaby, bestes Babyjahr überhaupt. Der Große ging aber dann schon in die Kita (eine super Einrichtung, der ich heute noch dankbar bin) und mein Mann hat auch wirklich viel gemacht, ich hab freiberuflich ein bisschen gearbeitet, so 10 Stunden. Das war also ziemlich entspannt.

Aber niemand weiß ja, ob das nächste Kind von der entspannten oder eher von der herausfordernden Sorte sein wird. Deshalb würde ich mich fragen: kriegen wir das auch mit einem herausfordernden Kind hin?

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Meine Kinder haben 20 Monate Abstand.

Jetzt sind sie 3 1/2 und 1 3/4 und seit K2 ca. 1,5 ist, finde ich es schön. Die ersten 1-1,5 Jahre fand ich es ganz schlimm und bin wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen...

Wir haben allerdings auch gar keine Unterstützung und kein Mann hat bis Ende letzten Jahres bis 20.00/20.30 gearbeitet, sodass ich abends alles alleine gemacht habe, was super anstrengend war. Die Abende waren der Hauptgrund, wieso ich es so schlimm fand.

So, wie es jetzt ist, finde ich es gut und auch schön. Stünde ich noch mal vor der Entscheidung, würde ich nicht noch mal 2 unter 2 wollen, weil das erste Jahr mich echt kaputt gemacht hat. 😬🙈

Tut mir leid, wenn das nicht das war, was du hören wolltest...

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Ich habe auch eine Freundin, deren großer ist 13 Monate und der kleine 6 Wochen. Ihr Mann arbeitet Spätschicht und sie sagt dass sie Abende der Horror für sie sind. Es fließen bei allen Tränen.

Danke für deine Antwort.

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Nein, es ist nicht so schlimm, wenn ihr zwei gleichberechtigte Elternteile seid, die sich beide kümmern.

Unsere Kinder haben 14 Monate Abstand und ich würde es jederzeit wieder machen.

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Sind wir, klar. Sonst wäre es etwas fies das meinen Mann allein aufzubürden.

Danke dir.

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Meinst du das gerade etwas bissig? Es ist mein Ernst: bei zwei Kindern hat jeder ein Kind. Dann ist es gut machbar. Freizeit ist erst einmal nicht, was ich persönlich aber nicht schlimm fand. Aber sobald ein Elternteil längere Zeit beide Kinder hat, wurde es verdammt anstrengend. :-)

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Huhu.🤗
Ich habe jetzt zwar nicht den direkten Vergleich mit meinen 4 Mädels. Die 1ten beiden haben einen Abstand von 4 1/2 Jahren, dann knapp 5 Jahre und beiden "Kleinen" 362 Tage. Ja es war schon anstrengend mache Tage nicht ständig. Gestritten wir zwar auch mit kurzem Abstand aber nicht soviel wie mit großem Abstand. Die beiden sind wie Freundinnen, auch in der in der Kita haben die selben Freunde.
Wir würden es aber immer wieder so machen.☺️
Liebe Grüße 🍀

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Das mit den „Freundinnen“ seh ich eben auch so. Ob Kita, Schule, Urlaub. Die Kinder wären auf einem fast gleichen Level.

Danke

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Also meine sind genau 25 Monate auseinander - gerade nicht mehr unter 2 war meine Tochter also, als sie große Schwester wurde.

Ich fand es genau richtig und jetzt mit 2&4 lieben sie sich mehr denn je und spielen sehr, sehr gerne zusammen. Tatsächlich klappt es so gut, dass wir uns für eine Nr. 3 entschieden haben, die nun mit leichter Verspätung mit 2,5 Jahren Unterschied zum dann großen Bruder kommt.

Was ich herausfordernd fand, war der Großen immer wieder klar zu machen, dass beide Kinder den gleichen Platz auf meinem Schoß oder in meinen Armen haben. Nachdem sie das (recht schnell) verinnerlicht hatte, lief es super gut - ich denke allerdings auch, dass das der normale "Einruckel"-Prozess ist, den man immer irgendwie hat, der sich aber unterschiedlich äußert und auch egal, wieviel man das große Kind einbezieht etc. - die Rollen im Familiengefüge werden natürlich immer angepasst, wenn sich etwas verändert.

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Sowas wollte ich lesen. Es ist einfach machbar, das weiß ich. Aber es kann auch schön sein, so wie du es beschreibst.