Hallo,
ich muss noch mal was zur Krippensituation meines Jüngsten fragen. Hier sind ja auch viele Erzieher/innen und erfahrene Eltern.
Die Eingewöhnung startete Anfang Januar. Mein Sohn spielte sofort schön, während ich auf einem Stuhl saß und zuschaute. Ab und zu kam er zurück und zeigte mir ein Spielzeug oder wollte kurz gestreichelt werden. Er begann sich auf das Spiel mit seiner Bezugserzieherin einzulassen. Nach ein paar Tagen trennten wir uns für 5 Minuten. Er weinte viel. Die Trennungen wurden sehr langsam verlängert. Er ließ sich immer besser trösten. Bei 1 Stunde Trennung angekommen, gab ich ihn dann direkt an der Tür ab in den Arm der Bezugserzieherin. Er weinte anfangs noch, später zog er nur noch eine Schnute aber weinte nicht mehr beim Abgeben. Zwischendurch ließ er sich beruhigen. Stück für Stück löste er sich vom Schoß der Erzieherin und fing auch an frei zu spielen. Er blieb 3 Stunden.
Bis dahin dachte ich es wäre zwar eine lange Eingewöhnung, aber ja immer mit Fortschritten.
Dann meldeten sich alle 3 Erzieherinnen für 2 Wochen krank und die Krippe war geschlossen.
Die ersten 2 Tage als wir wieder zurückkehrten waren noch ok. Es wurde bis zum Mittag verlängert, dann Schlafgewöhnung gemacht (die lief völlig problemlos). Anfangs schlief er durch bis zur Abholzeit. Dann wachte er schon nach 45 Minuten auf und war nur am Weinen. Ich holte ihn daraufhin schon vor dem Mittagsschlaf ab.
Er weinte dann auch bei mir zu Hause viel. Ich nahm ihn für 1,5 Wochen ganz raus. Er bekommt 3 Backenzähne gleichzeitig. Er scheint einen Schub durchzumachen. Erzählt plötzlich viel, teilt plötzlich Essen usw.
Jetzt war er wieder 3 Tage gut drauf und ich schickte ihn wieder in die Krippe. Abgesprochen mit der Erzieherin hatte ich 2 Stunden täglich für eine Woche, weil er ja zuletzt viel weinte in der Krippe.
Heute teilte sie mir mit dass er eine 1 zu 1 Betreuung bräuchte und viel am Jammern war. Sie sagt sie hält ihn nicht für krippentauglich falls es bis Mittwoch so bleibt.
Ich bin ratlos wie es weitergehen soll. Ab September will ich wieder arbeiten.
Ich fragte ob wir die Eingewöhnung neu starten könnten (sie weigert sich), oder ob wir in 6 Monaten neu starten könnten (sie weigert sich, da wären neue Eingewöhnungen). Ich überlegte ob es Sinn macht in 6 Monaten in einer anderen Krippe neu zu starten. Sie war total beleidigt und findet dass ihm das alles nicht hilft. Aber es kommt auch nichts Konstruktives.
Die Situation aktuell ist so: Wenn ich dabei bin, ist er wie ausgewechselt. Bewegt sich frei, spielt frei, erzählt viel im Flur, auch mit seiner Bezugserzieherin. Er betritt das Gebäude gerne. Er weint wenn ich gehe und sitzt dann nur auf dem Schoß. Beruhigt sich dort manchmal, fängt aber immer wieder an zu weinen. Mein Bauchgefühl sagt, dass er keine sichere Bezugsperson hat, auch wenn die Erzieherin das glaubt. Er sitzt nur auf ihrem Schoß weil es halt Etwachsene sind.
Was soll ich denn nun tun?
nicht krippentauglich - Ratschlag
Ich bin Krippenerzieherin und hab schon etliche Kinder eingewöhnt.
Auch wenn die Krippe 2 Wochen geschlossen war, tut das normalerweise einer Eingewöhnung keinen Abbruch. Dass ihr wegen des schlechten Schlafs die Stunden reduziert habt oder ihr wegen des Weinens sehr lange brauchtet bis er eine Stunde blieb, finde ich kontraproduktiv.
2 Stunden finde ich auch viel zu wenig. So kann er gar nicht in den Alltag reinkommen und es ist ein enormer Rückschritt wenn er doch schon mal bis nach dem Mittagsschlaf geblieben war.
Ich verstehe auch dass die Erzieherin jetzt nicht nochmal von vorne mit der Eingewöhnung beginnen will, eben weil auch neue Kinder kommen.
Klar gibt es Kinder die nicht krippentauglich sind, habe hier auch eins. Trotzdem muss die Mutter arbeiten.
Sorry wenn ich das jetzt so sage, aber es hört sich ein bisschen danach an, dass euer „Problem“ hausgemacht ist.
"Hausgemacht " verstehe ich nicht so ganz.
8 Wochen Eingewöhnung sind ja nicht selten und das hätten wir ohne Unterbrechung geschafft.
Ich finde die Unterbrechungen schon problematisch. 1 Woche hatte er die echte Grippe, 2 Wochen war die Krippe geschlossen, zwischendurch hatte die Bezugserzieherin 2x3 Tage Urlaub, sodass wir nicht kommen sollten. 1 Tag haben sie ihn mit angeblichen Fieber nach Hause geschickt und ich hätte 48 h nicht kommen dürfen. Er hatte zu Hause rektal gemessen überhaupt kein Fieber und blieb auch fit.
Die Entscheidung ihn zum Schlafen rauszunehmen kam dann von mir. Er wachte um 1 heulend auf und ich sollte ihn dann direkt nach dem Aufwachen abholen. Er hatte nachts wegen der Zähne kaum geschlafen, dann mittags in der Krippe quasi nicht. Er war hundemüde. Es war sinnvoller er schläft zu Hause 2 Stunden und ist dann fit für den nächsten Tag.
Sehr emphatisch liest du dich ja nicht gerade … verstehe gerade nicht was schlimm daran ist dass der kleine seinen Mittagsschlaf zuhause macht.
Die Mutter ist ja sowieso daheim, sehe da gar keinen Vorteil für niemanden wenn das Kind in der Krippe schläft.
Hey,
Wenn du die Möglichkeit hast, dann sieh dich nach einer anderen Krippe um und starte nochmal neu. Das erlebte und die fiesen Aussagen der jetzigen Betreuerin würde ich da gar nicht erwähnen. Einfach mit einem weissen Blatt neu anfangen. Du hast ja noch Zeit bis September.
Meine Kleine ist sehr anhänglich, braucht jede Menge Rückversicherung und weinte anfangs viel. Die Erzieherinnen haben sie ständig rumgetragen, wenn ich Morgens ankam stand schon jemand mit der Trage bereit und meinte "Heute bin ich die Känguru Mama". Nun 3 Monate später spielt sie frei und bastelt mit den anderen Kindern. Sie lässt sich Morgens problemlos abgeben. Weil man ihr die Zeit und Aufmerksamkeit gab die sie brauchte.
Ich lese hier oft vom Fachkräftemangel in DE, wir leben in LUX, aber dennoch denke ich, dass es auch bei euch besseres gibt als das was du oben beschreibst.
Weiter schicken. Bis man richtig, richtig in einer Kita ankommt, dauert es ein halbes Jahr. Weinen zwischendurch, schlechte Tage sind normal bei kleinen Kindern! Die langen Unterbrechungen waren jedenfalls nicht hilfreich, also bitte nimm ihn nicht mehr raus, wenn nicht zwingend nötig (weil krank, zB). Das mit dem "krippentauglich" finde ich Blödsinn. Klar braucht er eine feste Bezugsperson am Anfang, das sollte auch gegeben werden. Rückschläge, zum Beispiel nach Ferien, sind absolut normal, gab es bei meinem Sohn auch, da muss man einfach durch.
Das kam jetzt vielleicht nicht richtig rüber warum ich ihn zuletzt rausgenommen hatte. 3 Backenzähne sind eine Hausnummer. Er hat die ganze Woche bei mir geweint und teilweise Schmerzmittel bekommen. Mit Schmerzmitteln schick ich ihn nicht in die Krippe. Freitag war er das erste Mal besser drauf und dann halt am Wochenende. Montag hab ich ihn wieder in die Krippe gebracht.
Also ich hab ihn nie zwischendurch einfach so rausgenommen. Ich hatte ihn ein paar Tage vor dem Mittagsschlaf abgeholt, weil er einfach totmüde war und sich ein Schlafmangel aufgestaut hatte, weil er dort ja nicht mehr lang schlief.
Ich finde schon, dass du zu vorsichtig bist. Wenn die Schmerzen vom Zahnen kommen, kannst du dein Kind auch mit Schmerzmitteln in die Kita geben. Du scheinst dein Kind zuhause lieber leiden zu lassen. Ich bin eher freigiebig mit Schmerzmitteln.
Ein Kind braucht Zeit um sich an veränderte Schlafenszeiten zu gewöhnen. Du bist auch hier sehr zurückhaltend gewesen.
Wie alt ist denn der Kleine?
22 Monate
Finde auch dass du ihn weiterschicken solltest. Wenn du jetzt wechselst, würde er ja eh nur noch ein Jahr in der anderen Krippe bleiben bis er zu den Großen wechselt. Das wären dann 3 Eingewöhnungen.
Mit nicht krippentauglich gemeint sind Kinder , die auch nach 2 Jahren noch jeden Morgen nicht kommen wollen. Das kommt aber wirklich sehr selten vor und bei deinem ist das nicht der Fall.
Bei mir sind Kinder auch tageweise oder länger krank und kommen danach trotzdem wie vorher. Es gibt auch immer wieder Phasen wo sie schlecht schlafen. Meistens setzt sich jemand von uns dazu wenn wir denken dass das Kind noch Schlaf braucht. Ganz oft ist es auch eine Art innere Uhr die sie vorzeitig aufwachen lässt.
Wende dich an die Leitung und bitte um ein gemeinsames Gespräch mit der Bezugserzieherin.
Ja, auf jeden Fall. Allerdings würde ich mit der Leitung allein sprechen. Ich hatte erst letzte Woche das Gespräch mit der Bezugserzieherin. Ich komme da nicht weiter.
Hi,
ich finde es teilweise seltsam wie hier in den Kommentaren argumentiert wird. Es handelt sich hier um ein sehr kleines Kind, welches sich in eine für es neue, ungewohnte und unsichere Situation hinein begeben muss… da finde ich es anmaßend der Mama vorwürfe zu machen nur weil sie versucht ihr Kind nicht mit dem Brecheisen einzugewöhnen.
„Wenn ich dabei bin, ist er wie ausgewechselt. Bewegt sich frei, spielt frei, erzählt viel im Flur, auch mit seiner Bezugserzieherin. Er betritt das Gebäude gerne. Er weint wenn ich gehe und sitzt dann nur auf dem Schoß. Beruhigt sich dort manchmal, fängt aber immer wieder an zu weinen.“
Ich glaube du hast es dir wahrscheinlich schon selbst beantwortet- er hat dort keine sichere Basis, mit dir zusammen findet er es aufregend, sobald du weg bist ist er überfordert. Vielleicht passt es zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht! Könntest du ihn denn noch zu Hause betreuen?
Liebe Grüße
Danke, ja das ist genau mein Bauchgefühl. Ihm fehlt die sichere Basis.
Ich bin kurz davor einen Mietvertrag für meine Praxis zu unterschreiben. Tatsächlich sagt mir mein Bauchgefühl, dass es nicht geht.
Ich könnte ein paar Stunden in der Woche arbeiten, wenn mein Mann im Home Office ist. Dann halt erst mal nur als Hausbesuch und ohne Räume.
Mein Bauchgefühl sagt ich sollte ihn dringend in einer anderen Krippe unterbringen. Da kriegen wir so schnell eh keinen Platz. Vielleicht in 7 oder 8 Monaten. Da passiert ja auch noch mal viel Entwicklung.
Mein Vertrauen ist gerade komplett weg. Nicht-krippentauglich hat die Erzieherin mir halt heute einfach im Flur um die Ohren gehauen, während der Kleine daneben stand. Ich weiß nicht, ob er da noch mal Vertrauen fasst.
Und deshalb finde ich es so wichtig, dass du mit Leitung und der Erzieherin das Gespräch suchst.
Ich danke euch allen für eure Rückmeldung!
Gestern hatte er nur beim Frühstück geweint und kam dann gut ins Spiel. Heute hat er nur kurz beim Abgeben geweint, gut gefrühstückt und danach frei total schön gespielt.
Kann natürlich keiner sagen ob es so bleibt.
Ich bin immer noch total verunsichert, weil mir die Art der Kommunikation seitens der Erzieherin total zu schaffen macht. Wie kann man mir Montag krippenuntauglich um die Ohren hauen und Mittwoch spielt er schön. Ich habe jetzt erst mal ein Gespräch mit der Leitung vereinbart. Die Erzieherin fühlt sich einfach total schnell angegriffen und ich möchte das vermeiden. Dann lieber noch ein weiteres Gespräch später in größerer Runde.
Auch wenn ich weiter unsicher bin was der richtige Weg ist, habe ich wieder ein bisschen Vertrauen zu mir selbst gefunden. Mein Bauchgefühl, dass er eigentlich gern in die Krippe geht, war dann nicht so falsch. Und auch meine Entscheidung ihn gerade nur 2,5 Stunden zu schicken war richtig. So kann er positive Erfahrungen machen und wird in einem positiven Moment abgeholt und nicht erst wenn er schon quängelig und müde ist.
Ich hoffe einfach auch einen positiven Weg der Kommunikation mit den Erziehern zu finden. Ich denke ehrlich gesagt, dass sie dringend eine Schulung in Kommunikation bräuchten. Gestern war ein Elternabend und der war extrem konfrontativ zu uns Eltern, statt gemeinsam nach Lösungen und einer Zusammenarbeit zu suchen.
Himmel... Wie kann man denn nach so kurzer Zeit (und vor allem, nach der Schließung der KiTa) von einem "krippenuntauglichen" Kind sprechen. Selbst wenn er "jammern" sollte, das bedeutet doch keine 1:1 Betreuung. Ich würd da ehrlich gesagt nochmal ins direkte Gespräch gehen und mit den Erzieherinnen einen neuen Start der Eingewöhnung (dieses Mal bitte ohne Unterbrechungen eurerseits oder von ihnen) vereinbaren. Im Zuge dessen dann auch gleich klarstellen, was ihre Erwartungen sind und welche Erwartungen du hast. Ich bin zwar keine Erzieherin, aber wir haben grad eine Eingewöhnung hinter uns, und für mich klingt dein Kind absolut nicht nach "krippenuntauglich".