Ist es das Alter? Kleinkind 18 Monate bringt mich zum verzweifeln

Wie kann man einen kleinen Menschen einige Stunden am Tag so sehr lieben und dann in anderen Momenten so unendlich genervt sein?
Seit gestern ist meine Tochter exakt 18 Monate alt. Wir stillen noch, seit ein paar Wochen aber nicht mehr zum ein- oder weiterschlafen. Die Nächte sind seitdem gut, sie wacht durchschnittlich zweimal auf.
Tagsüber ist sie auch ein absoluter Sonnenschein! Ich liebe es, wie sie sie Welt entdeckt!
Aber es gibt zwei Dinge, die mich so unfassbar nerven, dass ich nicht mehr weiß wohin mit meinem Frust und ich kann nicht richtig einordnen, woran es liegt. Ist es das Alter und wir müssen durch diese Phase jetzt einfach durch? Ist es das stillen und ich müsste eventuell jetzt doch langsam ganz aufhören? Ist es die Schlafroutine?
Also: 1. Tagsüber, vor allem nachmittags und abends, will sie seit kurzem wieder sehr viel stillen. Seit ein oaar Tagen hat es sich eingebürgert, dass sie nichts mehr beim gemeinsamen Abendessen will, sondern stattdessen auf meinen Schoß kommt sobald ich selbst anfangen will zu essen und genau dann stillen will. Kriegt sie das nicht - Brüllanfall hoch 100! Es nervt mich tierischst und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.
2. Einschlafbegleitung. Sie will nicht zur Ruhe kommen, weint und schreit, mal mehr mal weniger. Versuche ich sie zu beruhigen, zum Beispiel durch streicheln/kuscheln/etc., steigert sie sich nur noch mehr rein und schubst meine Hand weg. Mein Mann meint, sie mag halt keinen Körperkontakt beim Einschlafen und ich soll einfach neben ihr lieben bleiben damit sie nicht allein ist. Ich fühle mich aber furchtbar schlecht damit, sie neben mir ohne Körperkontakt weinen zu lassen.

Ich weiß nicht mal was genau ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Kennt vielleicht jemand ähnliches? Waren das Phasen und ich kann hoffen dass das wieder besser wird? Oder muss ich etwas ändern? So nervt mich zur Zeit einfach jeder Abend.

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Die Frage ist für mich in erster Linie nicht, was mit der Tochter los ist, sondern warum genau diese Themen bei dir so viel Wut auslösen. Was macht es genau mit dir? Was passiert da?

Ansonsten klingt es für mich so, als wäre das abschaffen des nächtlichen Stillens eben nach wie vor ein Thema. Das Kind versucht, ersatzweise zumindest zum Abendessen zu stillen, die Strategie finde ich sinnvoll. Vielleicht könnt ihr gezielt vorher schon stillen, damit du dann auch essen kannst?

Ich denke beim Einschlafen trauert sie einfach dem stillen hinterher und findet selbst keinen richtigen Ersatz. Vielleicht ist dann die Nähe der Person, die das Stillen verweigert, schwer zuzulassen? Oder es geht ihr wie einem meiner Kinder, das ohne stillen beim Einschlafen immer eine starke Unruhe hat und jegliche Begrenzung nicht aushält. Mein Tipp wäre, das einschlafen subtiler zu gestalten. Vielleicht nicht zum Schlafen auffordern, sondern zum Buch lesen oder vorsingen. Das hat bei meinem einen Kind manchmal geholfen. Vielleicht haben die anderen auch noch weitere Tipps.

So oder so würde ich mich fragen, was dich so wütend macht. Wenn du das für dich klären und auflösen kannst, fallen dir vielleicht auch selbst noch weitere Ideen ein, wie du dein Kind unterstützen kannst.

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Das mit dem Ersatz macht für mich ein Stück weit natürlich Sinn. Sie stillt ja auch in letzter Zeit tagsüber wieder mehr. Aber das gezielte vorher anbieten habe ich natürlich schon versucht, macht keinen Unterschied. Egal ob sie 2 Minuten vorher oder 30 Minuten vorher an der Brust war, egal ob sie an dem Nachmittag 3 mal oder 30 mal gestillt hat - kaum berührt meine Gabel meinen Teller, fragt sie nach Milch. Und das ärgert mich, weil ich zu dem Zeitpunkt hungrig bin und gerne diese eine Mahlzeit am Tag gemeinsam als Familie hätte, wo wir alle drei gemeinsam etwas essen. Natürlich muss sie mit 1,5 noch nicht ewig lang still sitzen bleiben oder eine bestimmte Menge essen oder so aber überhaupt in irgendeiner Art und Weise an der Mahlzeit teilnehmen außer wie ein Neugeborenes in meinem Arm zu hängen fände ich schon schön.

Das einschlafen hatte nach dem trennen von stillen und schlafen halt schon ein paar Wochen richtig gut geklappt und wurde dann erst wieder schwieriger. Weinen tut sie dabei aber auch bei meinem Mann. Zugegebenermaßen weniger als bei mir, aber schon auch. Und vorlesen machen wir natürlich auch, aber dann legt sie sich gar nicht hin sondern turnt im Bett Rum obwohl sie mehr als deutlich müde ist.

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Auch 18 Monate hier, und immer noch abends & nachts gestillt.

Er will beim Abendessen zur Zeit ebenfalls ständig auf meinen Schoß 😵‍💫 erst matscht er sein Essen durch, dann will er auf meinen Schoß und mein Essen durchmatschen. Und ja, hier auch Wutanfall hoch 100 wenn ich das nicht will. Auf den Schoß wär ja noch ok, aber ich will nicht dass er mein Essen durchmatscht!

Gegessen wird beim Abendessen mal verdammt viel, mal gar nix. Heute war es gar nix.

Ich hab dann resigniert, bin - mal wieder - ohne mein Essen mit ihm Zähne putzen gegangen. Kaum fertig latscht er in die Küche und fragt nach "Nane" (Banane). Ihm also Müsli und Früchte hingestellt, Kind friedlich gemümmelt 🫠

Danach hab ich versucht, ihm nochmal die Zähne zu putzen - nächster Wutanfall.


Das Verweigern des Einschlafens ist hier ja sowieso Dauerbrenner, schon seit Geburt. Zur Zeit hat er wieder so ne Turnphase. Er turnt abends noch locker ne Stunde auf mir rum.

Mit Buch lesen beruhigt er sich... Bis die Geschichte zu Ende ist, dann wieder Wutanfall. Nochmal von vorne anfangen ist aber auch nicht genehm. Ist die Geschichte von Anfang an zu lang, ists aber auch nicht recht 😐 also egal wie, ich mach es eh immer falsch 🫠

Ich bin schon froh, wenn er es schafft einzuschlafen, bevor er nach dem Motto "Kamikaze" übermüdet noch irgend nen Bockmist baut und sich übelst weh tut. Auch das haben wir nämlich mehrmals wöchentlich, dass er sich in seiner Übermüdung fingerchen einklemmt, Köpfchen anstößt, irgendwo runterpoltert,..... Die Liste ist endlos. Sehr sehr oft tut er sich also weh, heult ganz schrecklich und schläft dann beim Troststillen ein 🫠 wenig schön mit anzusehen 😐


Mit anderen Worten: wie so oft, wenn hier verzweifelte Mamis über ihre Babys und Kleinkinder schreiben, schließe ich mich an und sage: du bist nicht allein 🫠 und gefühlt schreibe ich das hier täglich irgend ner Mami. Wir nehmen hier echt die ganze Palette mit 😅

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Bei uns ist in diesem Alter auch die Trennungsangst wieder zum Thema geworden. Da wollte unser Sohn einfach viel Nähe und Sicherheit. Daher bei euch vermutlich das vermehrte stillen. Zudem hat unser auch eine Zeit lang mal nicht so gut gegessen, gibt es auch. Können auch die Zähne sein. Die Eckzähne waren bei uns ein mehrwöchiges Drama mit Hautausschlag und kaum warmen Essen. Du entscheidest wann es für dich reicht mit dem stillen. Mir hat damals diese Wut und der Frust gezeigt, dass es mir einfach gereicht hat und ich mehr Autonomie wollte. Aber auch das ist unterschiedlich. Und zu dem abends kein körperkontakt wollen, kenne ich auch. Unserer schlägt meine Hand weg beim überm Kopf streicheln während dem einschlafen . Mag er wohl einfach nicht mehr . Ich würde aktuell flexibler sein mit den zu Bett gehen Zeiten, vielleicht muss eure Maus sich abends nochmal auspowern oder es ist aktuell die Phase. Mach dich nicht verrückt. Du spürst in inneren wenn es Zeit ist Dinge zu verändern. Ansonsten gutes durchhalten.

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Danke dir!
Eckzähne sind tatsächlich Grade ein Thema, die beiden unteren sind schon da, die oberen gerade minimal durchgebrochen.

Wir haben eigentlich gar keine feste Bettgehzeit. Richten uns schon immer danach wann sie müde ist. Nur überlegt sie sich das halt dann gerne im Bett nochmal anders. Heute zum Beispiel viel starkes Gähnen nach dem Abendessen, also früh ins Bett, da dann aber wieder wach.

Hast du dann in dieser Zeit abgestillt? Denke im Moment viel darüber nach aber kann es mir nicht vorstellen wie das überhaupt klappen könnte, wenn ich aktuell mal die Brust "verweigere" (also auf einen späteren Moment verschiebe weil es so gar nicht passt), wird sie wirklich wirklich wütend, schreit und tobt.

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Dann kann es wirklich an den Eckzähnen liegen.. das dauert einfach.
Ich hatte schon früher abgestillt, weil mein Sohn schon immer alle 90 min aller spätestens stillen wollte und das auch nachts. Ich habe das dann auch irgendwann nicht mehr ausgehalten vor Frust und dann hat er zum Glück die Flasche akzeptiert.
Aber ich glaube bei euch ist es aktuell nicht der richtige Zeitpunkt zum abstillen. Mir hilft es oft, nach dem ich wütend über eine Situation bin, das auch zu zulassen und dann fällt mir das akzeptieren leichter und meistens ändert sich dann auch was. Wenn du magst, kannst du ja ne Flasche Kuhmilch o. Ä. abends anbieten. Auf pre oder so würde ich bei euch nicht mehr umsteigen, vor allem weil es nachts ja auch gut klappt.

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Manchmal hilft es, eine täglich stressauslösende Situation einfach für 1-2 Wochen zu vermeiden.
Nimmt Stress raus, stressauslösende Strukturen werden durchbrochen, man hat wieder Kraft/Geduld um beim erneuten Versuch klar, bestimmt und liebevoll konsequent auf das Kind einzugehen.
Aktuell schaueklt sich das wohl alles hoch.

1) Eine Woche aufs gemeinsame Abendbrot verzichten. Kind zur Abendbrotzeit Essen anbieten - selber später/vorher alleine essen während Partner betreut. Als gemeinsame Mahlzeit vielleicht das Frühstück wählen - oder eben mal 1 Woche verzichten. Wenn eine gemeinsame Mahlzeit nur Stress bedeutet ist es doch mega belastend - da kann man sich ruhig von dem "Idealbild Mutter vater Kind harmonisch am Tisch" verabschieden und schauen, was gerade das Familienleben entspannter macht.
Du hast ja sicher keine Angst dass ihr niemals gemeinsame Mahlzeiten haben werdet als Familie wenn ihr es jetzt 2 Wochen anders regelt ;)

2) Papa die Einschlafbegleitung übernehmen lassen? später ins Bett legen? Anderes Ritual finden?

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Danke für deinen Input zum Essen. Tatsächlich war das vorhin sogar so ähnlich der Vorschlag von meinem Mann und meine spontane Reaktion war "Nein, das kann doch nicht die Lösung sein, dass wir dauerhaft getrennt essen müssen." Aber du hast natürlich völlig Recht, diese Sorge ist sowas von unrealistisch und überzogen, das wird mir gerade durch deinen Text so richtig bewusst. Vielleicht wäre das echt mal ganz gut ein paar Tage lang.

Zu 2: macht er schon regelmäßig (zur Zeit ungefähr 50/50), vielleicht sollte er es echt noch öfter übernehmen. Später ist schwierig, sie kriegt dann nicht genug Schlaf weil sie morgens trotzdem früh wach wird. Also ein bisschen Spielraum haben wir natürlich schon und versuchen uns nach ihr zu richten, aber alles nach 20 Uhr ist nicht mehr gut weil sie dann morgens noch müde ist aber nicht mehr weiter schläft.

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Klingt genau wie bei uns... Was mich verwundert ist eher, dass du anderes Verhalten erwartet.

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Unsere ist 21 Monate alt. Bei 18/19 Monatr kamen auch die Eckzähne. Jetzt, 2 monate später ist sie auch sehr anhänglich, will lange gestillt werden und möchte unbedingt auf dem schoss essen. Ich dachte schon, ich bin damit alleine:-) allg. sehr anhänglich und geht auf 100 wenn was nicht annähernd klapt, wie sie es erwartet. Ich sehe das alles phasenbedingt und normal.

Bearbeitet von Sari88
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Hallo,
du musst dir auf jeden Fall immer klar machen, das sie das nicht tut, um dich zu ärgern, sondern weil sie eine Not spürt. Sie vermisst klar das Einschlafstillen. Das ist auch super natürlich und sie versteht überhaupt nicht, warum das jetzt anders ist. Du kannst sie nur trösten und es eben aushalten. Abends würde ich Bücher lesen usw. und den Fokus nicht so sehr auf:" Du musst jetzt schlafen legen." Die wird schon irgendwann schlafen.
Alles Gute

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Meine Tochter ist erst 14,5 Monate alt, aber sie will auch immer Mal wieder beim Abendessen auf den Schoß zum Stillen. Dann gibt es wieder Tage wo sie es nicht will, immer unterschiedlich. Wenn sie es möchte, erkläre ich ihr, dass ich fertig essen möchte. Ich mache das dann auch, aber natürlich in einem schnellen Tempo und dann gehen wir aufs Sofa zum Stillen. Aber will ihr nicht das Signal geben, dass Stillen am Tisch okay ist. Zumal sie sowieso eine schlechte Esserin ist.
Mit 18 Monaten gibt es nochmal eine Schlafregression, das könnte die Schlafsituation erklären. Hast du davon schon Mal was gehört?

Bearbeitet von June136
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Hallöchen 👋🏼

Meine Tochter ist 20 Monate alt. Ich bin schon froh, deinen Beitrag gelesen zu haben, bei uns läuft es ähnlich 🥲.

Beim Essen sitzt sie im Hochstuhl. Wir essen und geben ihr was ab. Nach 10 Bissen und 5 Minuten matschen reicht es ihr. Sie schmeisst ihre Gabel und das Schüsselchen runter und zeigt an, dass sie fertig ist. Bevor ich sie abschnallen kann windet sie sich im Stuhl und brüllt einfach los. Dann setze ich sie runter, sie könnte spielen, zu den Hunden gehen, rumlaufen, aber nein...sie will auf den Schoss von Papa oder Mama. Wenn sie nicht sofort einer hochnimmt, wird wieder gebrüllt.

Wir haben versucht es auszuhalten in der Hoffnung, dass sie sich abwendet und spielen geht. Aber man isst ja nicht enstpannt weiter wenn das Kleine Wesen mit geballten Fäustchen am Hosenbein hängt und so laut brüllt dass jede Unterhaltung unmöglich ist. Also nimmt sie einer hoch und versucht alles auf dem Tisch ausser Reichweite zu stellen, der andere schlingt sein Essen schnell runter dann wird getauscht. Tolles Abendessen als Familie - NICHT. 😂😭

Wir essen mittlerweile getrennt, einer bespasst das Kind in der Küche während der andere halt isst. Dann setzt sich der andere zum Kind und der erste an den Tisch. So können wir uns zumindest unterhalten und sind alle im gleichen Raum. Keiner brüllt rum. Ist doch schon mal was.

Beim Schlafen liege ich jeden Abend mit ihr im Bett. Sie bekommt vorher im Sessel eine Flasche Pre bei der sie teilweise fast einnickt, dann legen wir uns sanft ins Bett und zack ist sie wieder fit! Naja eigentlich ist sie müde aber sie möchte nicht gehalten werden, sie schreit wenn ich sie im Arm halte. Aus dem Bett steigen darf ich aber auch nicht, nur da liegen und ihr zusehen wie sie laut weint weil sie irgendwas wohl überfordert. Sie strampelt dann die Decke runter und setzt sich etwas von mir weg hin und heult. Ich habe gelernt einfach still da zu liegen und ihr den Raum zu geben (wir liegen im Gitterbett 🙄 das sind vllt 20cm Raum). Nach 5Minuten schreien kommt sie von alleine zu mir. Sie wirft sich oft in ihrer Rage mit dem Kopf auf meine Schulter oder auch voll auf meine Nase und tut sich dabei noch weh. Klar tut sie mir Leid, aber ich warte geduldig ab und dann kommt sie, kuschelt sich an mich, schlurzt zweimal laut und ist eingeschlafen. 😴

Das kann man keinem erzählen aber das läuft seit etwa einem Monat jeden Abend so ab. Ich sage mir, dass diese Energie da noch rausgeschrieen werden muss. Oder erinnere mich daran wie sie als Baby stundenlang schrie am Abend. So verarbeitet sie wohl ihren Tag. 🤔

Ich kann dir keinen Rat geben, nur danken, dass du diesen Beitrag verfasst hast, es tat mir gerade gut das mal aufzuschreiben und zu erzählen, dass es hier auch so nicht ideal läuft. 🤗