Frage zur Bodenheizung mit Gastherme

Hallo. Ich war gestern zu Besuch bei der Nachbarin, die in Ihrer Wohnung ua eine Fußbodenheizung hat. Sie besitzen eine Gastherme womit Heizung und warmwasser erhitzt wird.

Sie meinte, unsere Bodenheizung ist gerade auf minimal an und sagte außerdem, dass die Gastherme zwar an ist, aber nicht wirklich gebraucht wird nur eben für Wasser. Die Gastherme lief auch gar nicht, bei uns läuft sie ständig. Wir haben allerdings normale Heizkörper und einen Regler im WZ.
Sie besitzen an der wand wie üblich etwas womit man die Bodenheizung steuert (weiß den Namen nicht).

Kann es sein, dass die Bodenheizung nicht mit der Gastherme, sondern elektrisch läuft?

Es war nicht so warm bei ihr aber auch nicht so kalt so wie bei uns.

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Wenn mit der Gastherme Heizung und Warmwasser erhitzt wird (so schreibst du) dann sorgt die Gastherme natürlich für den Heizungsvorlauf - d.h. sie erwärmt den Boden.

Kann es sein, dass deine Freundin sich selbst nicht so gut mit ihrer Heizung auskennt?

Natürlich gibt es diverse Möglichkeiten, eine Fußbodenheizung zu erwärmen, ohne Gas.
- Wärmepumpe, das geht auch zusätzlich
- Solarthermie, könnte an sonnigen Tagen noch reichen
- Elektrisch (kostet massenhaft Strom. Kann ich mir nicht vorstellen...)
Es könnte auch einfach ein Pufferspeicher dazwischen geschaltet sein - dann braucht sie das Gas nur, um den Puffer zu erwärmen und der schickt dann über einen längeren Zeitraum Wärme in die Heizung, während die Gastherme schon wieder Pause hat.

Es gibt viele Möglichkeiten - nur deine Freundin wird es dir erklären können.

Das Ding an der Wand wird wohl ein Heizungsthermostat sein...

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Ich kenne mich selbst nicht aus, war aber der Meinung es müsse mit der Gastherme laufen. Die Freundin hatte sicherlich selbst keine Ahnung. Brauche sie also nicht fragen. Ich frage auch nur aus reinem Interesse wie das mit der Gastherme funktioniert zumindest bei ihr. Weil die Therme ja kaum lief. Vielleicht war es der Pufferspeicher wie du geschrieben hast. Teilweise war der Boden ja warm aber nicht uberall. Fand ich auch etwas seltsam.

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Der Boden ist da am wärmsten, wo die Rohre/Schläuche der Fußbodenheizung entlang laufen.
Natürlich sollte die eigentlich so gelegt sein, dass sich der Fußboden gleichmäßig erwärmt. Aber wenn die Abstände zu groß sind, gibt es eben kühle Stellen.

Lief die Therme denn nun gar nicht oder nur kaum?
Und woher weißt du das? Gasthermen sind doch meist im Keller...
Für einen Vorlauf von z.b. 32° braucht man ja nicht viel Power von einer Gastherme.

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Die Fußbodenheizung macht es träger, vergleichbar mit einem Glas Wasser oder einem großen Eimer aus dem man trinkt. Das Wasser im Glas muss man häufiger nachfüllen und es wird schneller wieder voll.

Deine Heizung springt alle paar Minuten an und geht schnell wieder aus, weil die Heizkörper kaum Energie speichern können. Eine Fußbodenheizung kann dagegen große Mengen Energie speichern, mehr als ein Pufferspeicher, über Stunden erwärmt werden und auch entsprechend lange aus sein, ohne dass sich die Temperatur im Raum merkbar ändert.

Bei Deiner Heizung wären weniger häufige Takte auch förderlich und wahrscheinlich nicht unmöglich: Vorlauftemperatur reduzieren, Thermostate weiter aufdrehen und die Temperatur in der Wohnung möglichst zentral am Gerät regeln statt über die Heizkörper.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo!

Bei einer Fußbodenheizung kann man mit viel geringeren Vorlauftemperaturen heizen als bei herkömmlichen Heizkörpern. Während man bei einer Fußbodenheizung im Neubau mit einem Vorlauf von unter 40° auskommt, braucht ein Heizkörper im Altbau teils 90° Vorlauf. Fußbodenheizungen haben auch eine geringere Spreizung, d.h., der Unterschied zwischen Vorlauf (also das Wasser, was aus dem Heizkessel kommt) und Nachlauf (das Wasser, was den Heizkreislauf durchlaufen hat) ist geringer als bei einem Heizkörper. Durch den geringen Wärmebedarf und den ebenso geringen Wärmeverlust sind Fußbodenheizungen effektiver, wodurch die Gastherme weniger heizen muss. Ganz ohne wird es aber auch hier nicht gehen ;-).

Der Regler an der Wand enthält i.d.R. auch einen Thermostat, man stellt also indirekt - wie auch beim Heizkörperthermostat - die gewünschte Raumtemperatur ein. Der Vorteil eines Wandthermostates liegt allerdings darin, dass er die Temperatur da misst, wo sie auch gebraucht wird. Und sie reagieren weniger stark auf geöffnete Fenster (meist sitzt die Heizung ja unter dem Fenster, der Thermostat kühlt also beim Lüften ab).

LG

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Super!!! VIELEN DANK für die ausführliche Antwort, habe alles sehr gut verstanden vielen Dank