Bauchgefühl nach Wohnungsbesichtigung

Hallo zusammen,

Wir haben uns heute eine Wohnung angeschaut und eigentlich war die Wohnung toll - kleiner Garten für unser Kind, mehr Platz, toller Wohnbereich, schöne Lage. Klar, die perfekte Wohnung gibt es nicht, doch die Sachen die nicht perfekt sind, wären für uns kein Absagegrund.
Aber irgendwie habe ich ein komisches Bauchgefühl, während mein Mann eigentlich überzeugt ist.
Ich fand die Vermieterin ein bisschen unsympathisch, kann aber keinen Grund dafür ausmachen.
Ich zerdenke immer alles und möchte mir deswegen keine Wohnung durch die Lappen gehen lassen, bin aber dennoch verunsichert. Wer hat einen Rat für mich oder vielleicht sogar Erfahrungen mit schlechtem Bauchgefühl bzgl. eines Umzuges (positive und negative Erfahrungen gewünscht:) ) ?!

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Wenn du generell zum Zerdenken neigst, wird dir bei jeder Wohnung ein unbehagliches Gefühl aufkommen.
Eine Umzug ist eine große Veränderung, aber es heißt nicht, dass du dort bis an dein Lebensende wohnen bleiben musst.
Bei meiner absoluten Reinfallwohnung hätte ich ein positives Gefühl. Ein vermeintlich guter Arbeitskollege meines Mannes hat vorher dort gewohnt und wir wurden zu Nachmieterin. Tja, die Bude war an Hellhörigkeit nicht zu überbieten und Schimmel war auch ein Thema.

Wir sind bei der ersten Gelegenheit ausgezogen.
Natürlich hatte ich bei der neuen Wohnung automatisch ein schlechtes Gefühl, aber siehe da wir wohnen inzwischen 17 Jahre hier ohne Probleme.

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Oh Gott, das klingt echt furchtbar. Da verlässt man sich auf den Kollegen und dann das...🥴

Ja, die Vermutung mit dem Gefühl durch das Zerdenken ist bei mir auch schon aufgekommen. Ich habe immer eine andere Immobilie im Hinterkopf, die war perfekt, aber wir haben sie nicht bekommen. Und was ähnliches werden wir vermutlich auch nicht bekommen, weil das echt ein Glücksfall war. Aber jetzt jede andere Wohnung daran zu messen ist völlig Quatsch.
Danke für deine Erfahrung

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Liebe TE,
wenn ich dich richtig verstehe geht es um eine Mietwohnung, ihr hattet aber vorher auch schon eine eigene Immoblilie ins Auge gefaßt?
Ich würde pro Umzug plädieren, wenn sich dadurch etwas für euch verbessert. Es ist zwar immer ein wenig die sprichwörtliche "Katze im Sack", aber an eine Mietwohnung bindest du dich ja nicht für's Leben. Freu dich auf den Garten und mehr Platz, das hört sich doch toll an.
Wenn ich eine Krstallkugel hätte für Blicke in die Zukunft würde ich sie dir ausleihen, aber ich hab keine. Das ist auch gut so.
Das "Zerdenken" kenne ich. Mit etlichen Jahren auf dem Buckel habe ich einigermaßen gelernt, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt. Mir geht es damit besser. Die Voraus-Sorge "was-wäre-wenn" und die Hinterher-Vorwürfe "hätte, hätte" waren für mich eine Zeit lang so präsent, dass ich die Gegenwart kaum genießen konnte. Mach's besser!
liebe Grüße

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Wir ziehen bald wieder um und haben in den letzten Wochen sehr viele Wohnungen und Häuser besichtigt und ich habe immer auf mein Bauchgefühl gehört. Mein Mann war von fast allen Immobilien direkt überzeugt 😃. Frauen haben da ja oft einen anderen Blick. Ich bin vorher schon umgezogen und hatte früher in einer Wohnung ein komisches Gefühl - Fazit: schreckliche Nachbarn und super hellhörige Wohnung. Beim nächsten Umzug dachte ich sofort: hey, hier fühle ich mich zu Hause und so war es auch. Wir haben immer eine Pro- und Contraliste gemacht, wenn wir nicht einer Meinung oder unschlüssig waren.

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Wohnt die Vermieterin in der Nähe?

Wir haben uns einmal eine Wohnung angesehen, da wohnten die Vermieter gegenüber und die haben schon bei der Besichtigung klar gemacht, dass sie öfter einfach unangemeldet vorbei kommen und "nach dem Rechten sehen" wollen - das war für uns ein No-Go! Keine Lust auf neugierige Vermieter, die ständig alles kontrollieren.

Wenn du allerdings die Vermieterin aus "keinem Grund" unsympathisch fandest und sie weiter weg wohnt, dann werdet ihr sie ja im Normalfall nicht mehr zu sehen bekommen - außer, es gibt vielleicht mal Reparaturarbeiten, oder so - wobei dann ja meist auch nur der Handwerker vorbei geschickt wird.

Wenn es also keinen "echten" Grund gibt, Stress mit der Vermieterin zu erwarten und ihr die Wohnung sonst toll findet, würde ich sie nehmen.
Wie hier schon einige schrieben - ist ja nur zur Miete - also nicht für's Leben.

Und eine Wohnung mit Garten ist mit Kind ein Jackpot!

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Von der ersten Wohnung in die mein Mann und ich gezogen sind, war ich nach der ersten Besichtigung nicht restlos begeistert. Mein Mann fand sie sofort gut, aber mich hat sie nicht umgehaut. Wir haben uns dann aber trotzdem für die Wohnung entschieden und haben dort ein paar sehr zufriedene Jahre gelebt und ich habe mich auch sehr wohl gefühlt. Erneut umgezogen sind wir, weil wir mehr Platz gebraucht haben. So kamen wir zu unserer jetzigen Wohnung. Die fand ich von Anfang an super und mein Mann war derjenige, der etwas unentschlossen war. Auch da haben wir uns dann aber für die Wohnung entschieden und wir sind sehr glücklich hier und auch mein Mann sagt, dass er sich sehr wohl und zu Hause fühlt.

Ich bin daher der Meinung, dass wenn man nicht grundsätzlich negativ dagegen eingestellt ist, sich die Liebe zur eigenen Wohnung auch entwickeln kann, wenn man sie dann eingerichtet hat und die eigenen Möbel drin stehen und man einfach da zu Hause ist.