IQ Test beim 10Jährigen, Wert liegt bei 113, Gymnasium?

Mein Sohn (er hat ADHS) hat bei einem Kinderpsychologen ein 3 Std IQ Test gemacht. Der Wert liegt bei 113.

Seine Klassenlehrerin hat vor ein parr Monaten schon gemeint, er muß aufs Gymnasium, er ist in der Grundschule unterfordert. Mein Kind- unterfordert? #kratz konnte ich mir nicht vorstellen, der Leistungsstand der Schule finde ich jetzt persönlich auch nicht sehr hoch.

Naja, tat mich mit der Entscheidung Gym oder Rel Schule auch sehr schwer. So nun schrieb die Psychologien, die den Test gemacht hat, auch:Kind soll aufs Gym, wäre in der Realschule unterfordert. Der Kinderpsychologe, der das Ergebniss mit mir durchgegangen ist (bei dem bin ich in Therapie wegen dem ADHS), sagte mein Sohn wäre von 100 Kindern unter den 20 Besten und von den 100 würden im Durchschnitt 40 das Abi schaffen. Also auch er sagt Gym.

Soweit so gut, was mich jetzt aber etwas verunsichert:
Er hat in jedem Bereich mit einem Wert von 115 bis 120 abgeschnitten.Nur im Thema Erinnerung lag er bei 83 #schock.

Aber im Gym muß er doch fast nur auswendig lernen und sich an Sachen "erinnern", das paßt doch dann eigentlich gar nicht, ist doch eher ein Wiederspruch?

Kennt vielleicht so einen Fall, oder hat Jemand auch so einen Test und das Kind ist erfolgreich auf dem Gym?

Mein Sohn wird auch durch die drei Aussagen aufs Gym gehen, aber etwas unwohl ist mir schon.

Gruß

Paula

Diskussion stillgelegt

1

Also wie gut Ihr Sohn den Schulalltag meistert, ich denke, dass kann die Klassenlehrerin schon recht gut einordnen. Und, wenn die Ihnen sagt, dass er auf der Grundschule eher unterfordert ist und aufs Gymnasium sollte, ist das ja schon eine sehr deutliche Aussage. Warum finden Sie den Leistungsstand der Schule jetzt nicht sonderlich hoch? Ist das eher ein subjektives empfinden anhand Ihres Sohnes gemessen: »Naja, die Hausaufgaben sind immer nach 5 Minuten fertig, ich sehe ihn nie lernen und trotzdem schreibt er nur Einsen«? Ist das eher ein objektives Empfinden: »Die Tochter meiner Nachbarin ist in der gleichen Jahrgangsstufe, nur, die sind im Mathebuch schon 50 Seiten weiter und das Alphabet hatten die auch komplett nach der ersten Klasse durch?« Grundsätzlich kann man da notfalls mal beim Schulamt nachfragen, da die ziemlich interessante Statistiken darüber führen, wie viele Schüler einer Grundschule z.B. später zu welcher Schulform wechseln und, wie es danach mit diesen Schülern weitergeht.

Wie gut Ihr Sohn den häuslichen Schulalltag meistert (lernen, Hausaufgaben) … wie sieht es denn bei Ihrem Sohn momentan aus? Also er scheint ja in der Grundschule recht gut durchzukommen … muss er dafür (Hausaufgaben mal abgesehen) irgendetwas tun? Also wenn morgen in der ersten Stunde eine Mathearbeit anstehen würde … was würde Ihr Sohn dann heute machen? Mittags mit seinen Freunden Skateboard fahren und Abends mit dem Papa vor der X-Box sitzen und trotzdem eine Eins schreiben? Würde er dann freiwillig im Kinderzimmer sitzen und lernen, damit er wieder eine gute Note bekommt? Oder, würden Sie dann das ganze Wochenende mit ihm kämpfen, damit er überhaupt mal 5 Minuten lernt? Im letzteren Falle: Es wird mit dem Gymnasium definitiv nicht einfacher, sondern nur viel schlimmer. Im mittleren Falle … also ich habe so einen Grundschüler zugegebenerweise noch nie kennengelernt … aber ich denke, das wären dann die idealsten Voraussetzungen. Im ersten Falle … das ist wie so eine Art Münzwurf. Es gibt Kinder, die so auch noch gut durchs Gymnasium und durchs Abi kommen. Es gibt Kinder, die dann plötzlich doch lernen müssen und auch tun (Weil die von der Reife - und dem Umfeld - her verstanden haben, dass Schule doch wichtig ist) und es gibt Kinder, die sich dann plötzlich genau so verhalten, wie ein Erstklässler, der bereits bei den Hausaufgaben blockt. Wie gesagt … das ist dann einfach ein Glücksspiel.

Wie hilfreich das Auswendig lernen auf dem Gymnasium ist … sagen wir es so: Wenn Sie Dinge gut auswendig lernen können, kommen sie spielerisch durch die Grundschule, spielerisch durch das Gymnasium, spielerisch durch das Abi und spielerisch durch einen Studiengang … jedoch mit der Notentendenz »ausreichend«. So habe ich das deutsche Schulsystem auch eher kennengelernt: »Liebe Kinder, wenn ihr das schon nicht versteht/begreift/erklären/anwenden könnt, dann lernt es einfach auswendig … dann kommt ihr da mit einer vier durch«. Also auf dem Gymnasium (eigentlich auf jeder Schulform) wird eher verlangt, dass die Kinder den Unterrichtsstoff verstehen und anwenden können. Und von den sehr guten Schülern wird abverlangt, dass die dieses Wissen übertragen können … z.B. auf Aufgaben, die die nie gelernt oder im Unterricht besprochen haben. Sich eine Lösung aus seinem Wissen zu erschließen. Also z.B. im Geometrieunterricht zu lernen, wie man die Fläche eines Rechtecks berechnet. Der Vierer-Kandidat wird auswendig lernen: A = a*b, wenn er a und b in der Aufgabenstellung findet und sich nicht verrechnet, wird er mit diesem Wissen spielerisch mit einer Vier durchkommen. Wenn er es hinbekommt, a und b auch in schwierigeren Aufgaben zu finden, wird er es sogar mal zu einer Drei schaffen. Vom Einser-Kandidat könnte man jetzt aber erwarten: Okay, wir haben dir erklärt, wie man die Fläche eines zweidimensionalen Rechteckes berechnet; reicht dir Wissen auch, die Fläche eines dreidimensionalen Quader zu berechnen? Der Einer Schüler, der die Flächenberechnung verstanden hat und nicht nur a*b auswendig gelernt hat, wird erkennen, dass ein Quader halt aus 6 Flächen besteht, von denen mindestens zwei immer gleich groß sind. Obwohl er in der Schule nie gelernt hat, wie man die Fläche eines Quaders ausrechnet, wird er das … mit ein bisschen überlegen … dennoch alleine lösen können. Mehr ist das Geheimnis eines Einser-Schülers eigentlich nicht.

Zumal … das mag jetzt wie eine harte Frage klingen: Wie leidensfähig ist ihr Sohn? Es gibt Kinder, die an einem Gymnasium langfristig »kaputt« gehen können (und werden), so ein Kind würde ich nur auf ein Gymnasium schicken, wenn ich mir absolut sicher wäre, dass es das Gymnasium auch schafft. Wenn das bei Ihrem Sohn jetzt nicht so ist, und - auch wenn es nicht so gut laufen würde - er das unbeschadet übersteht. Also … der Wechsel vom Gymnasium zur Realschule ist (zumindest, von der schulischen Leistung her betrachtet) wesentlich einfacher. Andersrum ist er hingegen wesentlich schwerer. Man kann da dann also nicht so viel verlieren. Schafft er das Gymnasium … ist alles toll … schafft er es nicht, wird er 1-2 Jahren auf die Realschule wechseln und dort dann ganz automatisch erstmal zu den sehr leistungsstarken Schülern zählen. Sogehen kann man da beim Gymnasium nicht verlieren … man braucht halt nur ein Kind, dass darunter nicht sonderlich leiden würde. Denn - wenn alle Zeichen da für das Gymnasium stehen und sich auch ihr Sohn das Gymnasium zutraut … finde ich … sollte man das Thema »Realschule« (was ja - vom Schulabschluss her - jetzt bereits im deutschen Berufsleben immer mehr vom Ansehen her zu einer »die Hauptschule von früher« gleicht) gar nicht erst zur Debatte stehen, wenn man jetzt nicht ein »super emotionales/empfindliches« Kind hat.

Wie sehr beeinträchtigt Ihren Sohn das "ADHS" momentan im schulischen Alltag?

Diskussion stillgelegt

2

Mein Sohn ist mit Tabletten eingestellt, muß er auch, denn sonst ist er denn ganzen Tag total durchgedreht. In der Schule hat er eigentlich keine Probleme.

Das Problem ist auch, daß er definitiv in Mathe und Sachkunde( da allerdings auch nur in Themen, die ihn interesieren) nicht lernen braucht. Deutsch schon eher, da hat er aber ein etwas merkwürdiges Problem: er lernt Wörter, die sie für einen Aufsatz/Diktat brauchen, kann sie auch nach kurzer Zeit. Im Diktat schreibt er die Lernwörter fast alle richtig ( sind vielleicht 2 Fehler dabei), aber bei einfachen Wortern läßt er Buchstaben weg z.B. mit ohne t, Tasse ohne e)

Daher würde ich sagen mit Tabletten beeinträchtigt ihn ADHS nicht. Von anderen Ärzten (war schon in der Uni und bei anderen Psychologen) weiß ich, daß es schulisch bei solchen Kindern eher schwierig ist.

Diskussion stillgelegt

3

Gymnasium auf jeden Fall, kann jazzbasist nur zustimmen (wie fast immer :-)).
Mein Sohn hat auch ADHS und studiert inzwischen. Auf der Gesamtschule hat er sich jedenfalls hinreichend bis zum Abi gelangweilt, heute würde ich ihn auf ein Gym mit richtig hohen Anforderungen stecken ( trotz ASHS und LRS) , weil er eben nie wirklich lernen muste und immer so durchgekommen ist ( wobei ohne Medis wäre es sicher nicht gegangen).
Wenn er will, dann trau ihm das zu.

Diskussion stillgelegt

4

Stillgelegt: crossposting

Diskussion stillgelegt