Schade ich meinem Baby?

Ich fühle mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Ich frage mich langsam wirklich ob ich meinem Kind mit meinem Verhalten schade :(
Eigentlich haben wir eine sehr ausgeglichene und relativ ruhige Tochter, umso mieser fühle ich mich. Ich streite ständig mit meinem Partner (ihr Papa) Es wird viel geschrien, heute habe ich sogar ein Glas auf den Boden geworfen! Meine Tochter ist dabei manchmal im Raum. Nicht dass ich sie anschreie, aber merkt sie den unterschied ob ich sie oder ihn anschreie überhaupt? :( Sie ist fast 10 Monate alt.
Er unterstützt mich kaum. Er ist sehr viel weg, viele Nächte. Sie wacht derzeit stündlich auf. Mir fehlt dann einfach die Geduld und die Nerven und wenn er dann sowas sagt wie: „du kannst doch alles machen während sie schläft!“ (also etwas völlig ohne Verständnis) - dann raste ich aus. Heute war das eben so und ich habe eine Glas auf den Boden geworfen. Sie saß im Hochstuhl ganz wo anders aber hat sich natürlich trotzdem erschrocken und geweint.
Ich fühle mich so beschissen und verzweifelt, weil ich das Gefühl habe zwar alles zu geben aber trotzdem alles falsch zu machen.
Was ist wenn sie psychische Schäden davon nimmt? :(

Bearbeitet von magdi123
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Wenn sowas selten vorkommt, schadet es ihr nicht, aber wenn es öfter vorkommt, kann es ihr auf jeden Fall schaden.

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Hallo magdi,

wenn das MAL vorkommt, erschreckt sie sich zwar, aber trägt keinen psychischen Schaden davon. Du kannst dann zu ihr gehen und ruhig mit ihr reden und sie streicheln. Meist beruhigen sich die Babys wieder. Ist mir mit meinem Sohn auch schon passiert. Nach 2 Minuten war für ihn wohl alles vergessen.

Wichtig ist aber, dass du ausgeglichener wirst und das wird nur gehen, wenn du Entlastung bekommst. Wenn nicht durch deinen Partner, gibt es jemand anderen, der dich zumindest am Tag mal entlasten kann?

Ich bin sicher, dass du alles gibst und das wirklich fantastisch machst. Du bist aber kein Roboter, sondern ein Mensch mit nervlichen Grenzen. Das heißt nicht, dass du etwas falsch machst. Das alles ist menschlich. Spanne Familie, Freunde mit ein oder knüpfe Kontakte über Eltern-Kind-Kurse. Ggf. kannst du in dieser anspruchsvollen Zeit auch eine Haushaltshilfe beantragen. Dann wäre der Punkt dir schon mal abgenommen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

VG

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Ergänzend: sobald die Kraft da ist hinterfrage die Beziehung zum Partner und wenn er sich nicht ändern möchte, trenne dich gegebenenfalls. Denn auch das ständige ärgern über ihn/ enttäuscht sein frisst Energie.

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Ich denke, als Baby geht das noch irgendwie durch. Wenn sie Kleinkind und größer ist, aber nicht mehr. Meine Eltern haben sich viel gestritten und ich erinnere mich jetzt noch an dieses Grauen, das ich gefühlt habe wenn ich dachte es geht los, das Gefühl währenddessen und dieses ständige Acht geben. Dieses mit mir normal fröhlich Sprechen und Spielen danach gab es auch und was soll man auch anderes machen. Aber das ändert gar nichts, an dem Unwohlsein und der Angst. Man vergisst ja nicht, was kurz vorher war und es ist auch egal, dass es nicht gegen einen selber geht. Da geht trotzdem was kaputt. Ich hatte als Kind eine tiefe Angst davor, dass meine Eltern sich scheiden lassen, aber wahrscheinlich wäre das für alle am Besten gewesen.

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Wenn es mal zu einer Diskussion kommt okay, wenn aber dauerhaft im Streit gebrüllt wird und sogar Sachen durch die Gegend fliegen ist es kein Wunder das ein Kind auch nachts unruhiger ist. Sie bekommt vielleicht die Worte und Handlungen noch nicht so mit, die Stimmung und Anspannung spüren aber schon die kleinsten.

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Hallo,

streiten ist die eine Sache.
Das mit dem Glas, sorry, geht gar nicht.
Ist mir als Kleinkind passiert. Mutter hat im Streit mit meinem Stiefvater Glas auf den Boden geschmissen. Ich stand auch weiter weg, Splitter haben mich trotzdem getroffen. Da ich mich noch dran erinnern kann, war es ein einschneidendes und schlimmes Erlebnis für mich.
Unterlasse sowas oder trenn dich, wenn dich dein Partner so auf die Palme bringt.

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Mach dich nicht fertig, das hilft weder dir noch deinem Baby. Setz dich hin, atme tief durch und überlege dir wie du deine Situation dauerhaft verbessern kannst. Jeder verspürt mal etwas Frust aber wenn es dir psychisch nicht gut geht wird dein Kind das definitiv auf Dauer spüren. Kann der Kindsvater sich frei nehmen? Hast du anderweitig vielleicht etwas Unterstützung? Kannst du dir eine Tagesmutter/Haushaltshilfe o.ä. leisten? Wenn nicht gibt es vielleicht die Möglichkeit das übers Joncenter oder Krankenkasse zB zu bekommen? Ansonsten vielleicht eine Freundin, die zu dir kommen und etwas aushelfen kann? Oft hilft es schon, wenn wenigstens eine zweite Person da ist. Je nachdem wie und wo du wohnst, kommt eine Leihoma oder ein Aupair/Workawayer in Frage.