Übersetzungshilfe für Eltern

Was will mir mein Baby sagen?

Babys drücken von Anfang an durch ihre Stimme und ihren Körper aus, wie es ihnen geht und was sie sich wünschen. Damit es frisch gebackenen Eltern leichter fällt, Babys Laute und Gesten zu verstehen, gibt es hier eine Übersetzungshilfe.

Autor: <a href="http:
Autor: index.php?id=248">Dr. Andrea Schmelz<

Babys kommunizieren von Anfang an

Baby aufmerksam
Foto: © iStockphoto.com/ Andres Rodriguez

Kleines Einmaleins der Babysprache

Junge Eltern sind anfangs oft verunsichert, wenn es darum geht, das Verhalten oder die verschiedenen Laute ihres Kleinen richtig zu interpretieren. Babys kommunizieren vom ersten Augenblick an mit ihren Eltern und lassen sie wissen, was jetzt gerade nötig ist. Ihr braucht es dafür nur gut zu beobachten! Hier bekommt ihr eine kleine "Übersetzungshilfe".

Schon die ganz Kleinen können viel mehr als nur weinen, um sich zu verständigen. Sie haben bereits fünf verschiedene Babylaute für verschiedene Situationen zur Verfügung. Erst wenn sie damit nicht weiterkommen, setzen sie stärkere Signale wie das Weinen ein, um eine Rückmeldung zu bekommen.

  • 1. Kontaktlaut: Dies ist ein kurzer einzelner Laut, etwa eine Zehntelsekunde lang. Du hörst diesen Laut häufig dann, wenn dein Baby aufgewacht ist. Dein Baby möchte damit wissen: „Ist jemand da? Bin ich nicht allein?“
  • 2. Schlaflaut: Schlaflaute sind wohlige Töne und häufig dann zu hören, wenn dein Baby seine Schlafposition ändert. Schlaflaute signalisieren dir, dass mit deinem Kleinen alles in Ordnung ist.
  • 3. Trinklaut: Diesen Laut gibt dein Baby beim Trinken an der Brust oder aus dem Fläschchen nach jedem Schlucken von sich. Er klingt zufrieden und zeigt dir, dass die Milch in der richtigen Menge fließt.
  • 4. Wohligkeitslaut: Dieser kurze Laut wird öfter wiederholt. Er verrät dir, dass sich dein Baby wohl fühlt, dass es aufnahmebereit ist und gerne spielen oder schmusen möchte.
  • 5. Unmutslaut: Unmutslaute gehen dem Quengeln und Weinen voraus und signalisieren dir, dass es deinem Kleinen nicht gut geht bzw. dass es sich nicht wohlfühlt. Es handelt sich um eine Serie kurzer Einzellaute, bis zu 14-mal pro Minute. Mit Unmutslauten sagt dir dein Baby, dass du etwas tun sollst, um seine unangenehme Situation zu ändern.

Übersetzungshilfe für Babys Verhalten

Babys verständigen sich natürlich nicht nur mit Lauten, sondern auch mit ihrer Mimik und Gestik. Die nachfolgende Tabelle helfen dir zu erkennen, was dein Baby gerade braucht.

Babys Signale "Übersetzung"
liegt ruhig und entspannt, Blick abgewandt oder blickt „durch dich hindurch“, Händchen leicht abgewinkelt, Finger nur locker geschlossen Dein Baby ist zufrieden, möchte jetzt etwas ausruhen – bitte keine Spielangebote machen oder Unterhaltung anbieten!
gähnt herzhaft oder schneidet eine Grimasse, Körper schlaff, lässt Schultern und Kopf hängen, wendet den Blick ab, Augenlider werden schwer Dein Baby ist müde und möchte jetzt schlafen – bitte Schlafen legen
unruhig, weint, macht ruckartige Bewegungen oder macht sich steif, ballt die Händchen zur Faust, starrer Blick, reibt sich Augen oder Ohren, eventuell eine oder beide Wangen gerötet Dein Baby ist übermüdet und braucht dringend Ruhe – sorge für Ruhe bzw. beruhigende leise Musik, einen abgedunkelten Raum, lege es ins Bett oder fahre es im Kinderwagen
schlafendes Baby, Hände zu Fäustchen geschlossen, Augen bewegen sich unter den Lidern, Baby bewegt sich möglicherweise Dein Baby befindet sich in der Traumphase, der Schlaf ist nicht besonders tief – es wacht jetzt besonders leicht auf, daher gerade jetzt laute Geräusche und heftige Bewegungen vermeiden
schlafendes Baby, liegt ganz ruhig, ganzer Körper entspannt, Arme nach oben angewinkelt, Händchen geöffnet neben dem Kopf Dein Baby befindet sich im Tiefschlaf – jetzt keinesfalls aufwecken, da es sonst quengelig und/oder verwirrt reagieren würde
blickt euch direkt an, folgt euch mit dem Blick, lacht, quietscht und plappert, bewegt Arme und Beine heftig, strampelt, streckt dir die Hände entgegen Dein Baby ist hellwach und vergnügt – es möchte Kontakt aufnehmen, sich mit dir unterhalten, spielen, etwas Neues ausprobieren
fixiert einen bestimmten Gegenstand, hält sich ruhig, ist völlig versunken, Hände locker geöffnet Dein Baby ist hochkonzentriert, es entdeckt gerade etwas Neues oder Interessantes – bitte nicht stören!
quengelt oder weint, zappelt unruhig, wirkt angespannt, Händchen fest geschlossen Dein Baby ist angespannt, ängstlich oder hat Schmerzen – es möchte beruhigt werden und auf den Arm bzw. getragen werden
unruhig, dreht den Kopf hin und her, saugt an den Fäustchen, weint eventuell Dein Baby hat Hunger und sucht nach der Brust – bitte bald füttern
unruhig, windet sich hin und her, zieht die Beinchen ruckartig an den Körper, krümmt sich zusammen oder biegt den Kopf nach hinten, schreit anhaltend und lässt sich nicht beruhigen Dein Baby hat wahrscheinlich Bauchschmerzen – lass es aufstoßen, trage es herum, massiere seinen Bauch im Uhrzeigersinn, mache einen warmen Bauchwickel, ggf. Arztbesuch
unruhig, schreit schrill und anhaltend oder aber nur schwach und jämmerlich, lässt sich auch auf dem Arm nicht beruhigen, kneift Augen und Mund zusammen (so, dass Falten entstehen), Hände fest zur Faust geballt, Gesicht blass oder gerötet, schwitzt, atmet schnell Dein Baby ist krank und hat Schmerzen – gehe mit ihm zum Kinderarzt, falls dieser Zustand länger als eine Stunde anhält
ist unruhig, weint viel, schläft schlecht, zuckt im Schlaf zusammen, erschrickt schnell, ballt die Hände zu Fäustchen Dein Baby ist schreckhaft und/oder überreizt – nicht zu viele Reize hintereinander anbieten, anfangs regelmäßig alle eineinhalb Stunden schlafen legen, für regelmäßigen Tagesablauf sorgen, Ausflüge und Besuche einschränken
Zum Weiterlesen: „Was sagt mir mein Baby, wenn es schreit?“ von Joachim Bensel (Oberstebrink 2002; 224 Seiten; 17,80 €)

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